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Mission 2030 und China: Warum Kuka trotz Corona-Delle optimistisch ist

Hoffungsträger einfaches Roboter-Betriebssystem iiQKA.OS
Mission 2030 und China: Warum Kuka trotz Corona-Rückgang optimistisch ist

Mission 2030 und China: Warum Kuka trotz Corona-Rückgang optimistisch ist
Kuka-CEO Peter Mohnen: „Wir haben uns auf den Weg gemacht, Robotik für alle verfügbar zu machen. Die Eintrittsschwelle in Automatisierung wird erheblich sinken. Das ist unsere Mission bis 2030.“ Bild: Kuka AG

Die Coronavirus-Pandemie hat Kuka stark getroffen. Selbst leichte Erholungstendenzen im dritten Quartal konnten die Einbrüche des ersten Halbjahrs sowie des vierten Quartals nicht ausgleichen. Daran ändern auch Kukas Robotik- und Logistik-Vorzeigeprojekte im Kampf gegen das Corona-Virus in Krankenhäusern, Laboren oder bei der Schutz-Equipment-Produktion nichts. Hoffnung macht Kuka allerdings das Wachstum in China, bei Logistik und Healthcare sowie sein neues, einfaches Roboter-Betriebssystem (Codename: Mission 2030, offiziell „iiQKA.OS“).

2020 sank der Auftragseingang bei Kuka im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 % auf 2.792 Mio. €. Der Umsatz ging um 19,4 % auf 2.573 Mio. € zurück. Immerhin sei Kuka mit einem Umsatzminus von 19 % „leicht baesser“ als der Robotik-Markt insgesamt, der um 23 % zurückgegangen ist, betont Kuka-CEO Peter Mohnen.

Sondereffekte aus Spar-Maßnahmen führten 2020 zusammen mit dem Corona-bedingten Rückgang bei Aufträgen und Umsatz zu einem negativen EBIT von –113,2 Mio. € (2019: 47,8 Mio. €). Nur die beiden Kuka Segmente Swisslog und Swisslog Healthcare (für Intralogistik sowie Automatisierung in Krankenhäusern und Apotheken) waren 2020 die einzigen beiden Kuka-Divisionen mit leicht positivem EBIT.

Hart getroffen hat es allerdings Kukas Kernsegmente Robotics und vor allem Kuka Systems, deren Umsatz um 22,4 % bzw sogar 27,4 % gesunken ist. „Gerade die Automotive-Industrie spart derzeit massiv, weil sie auch unabhängig von Corona in der Krise steckt“, so Peter Mohnen.

„Corona hat uns global in allen Bereichen beeinflusst, von der Fertigung über Kundenservice und Lieferketten bis hin zum Arbeitsalltag. Durch strikte Maßnahmen gehen wir dennoch netto schuldenfrei und mit einer stabilen Finanzlage aus diesem Geschäftsjahr“, betont der Kuka-CEO Peter Mohnen.

Investitionen trotz Sparen

„Straffere Strukturen sind notwendig, um für einen Markt gerüstet zu sein, der bereits vor der Pandemie schwierig war und der sich nur langsam erholen wird“, so Mohnen. Um den Konzern nachhaltig zu stabilisieren, setzte Kuka umfassende Spar- und Effizienzmaßnahmen um. So baut Kuka in Augsburg über 200 Stellen im Bereich Robotics ab. Immerhin: Es werden wohl weniger als die bereits im Herbst 2020 angekündigten 270 Stellen sein, so Peter Mohnen.

Zugleich investierte Kuka in Forschung und Entwicklung und damit in die Zukunftsfähigkeit des Konzerns. Die Aufwendungen für F&E stiegen 2020 auf 178 Mio. € (2019: 160,5 Mio. €). „Ein Löwenanteil davon ging in die F&E in Augsburg“, betont Peter Mohnen, „denn in Augsburg entwickeln wir Steuerungen, Software und Mechatronik.“

Wachstum in China

Immerhin stieg die Book-to-Bill-Ratio des Kuka-Konzerns auf 1,08 an (2019: 1,00), was auf eine mittelfristig gute Auslastung hindeutet. Besonders stark ist der Zuwachs im Business Segment China, mit einer Book-to-Bill-Ratio von 1,23 (2019: 1,00). In diesem Segment stieg zudem der Auftragseingang um 7,4 % im Vergleich zum Vorjahr und lag bei 490,4 Mio. €.

„Während der Wirtschaftskrise 2020 war China der einzige Markt, der ein Wachstum verzeichnen konnte. Hier konnten wir nicht nur in traditionellen Bereichen wie Automotive Aufträge gewinnen und Kooperationen schließen, sondern auch in neueren Bereichen wie im Gesundheitswesen und in der 3C-Industrie“, freut sich Peter Mohnen. „Wir erwarten in diesem Jahr Wachstum in China und haben dafür spezifische Entwicklungen wie den KR Scara und neue Kleinrobotertypen vorangetrieben. Erfolg in diesem wichtigen Zukunftsmarkt wird Kuka global voranbringen.“

Auch weltweit erwartet Kuka für 2021 mit einem höheren Umsatz sowie wieder einem positiven EBIT. „Automatisierung wird mittelfristig ein Gewinner dieser Krise sein“, sagte Peter Mohnen. Dafür sieht sich Kuka gerüstet.

Boom im E-Commerce

Weiteres Wachstum erwartet Kuka beispielsweise im boomenden E-Commerce. Hier sei man mit Swisslog automatisierten Lagerlösungen und Roboter-Lösungen wie Item Piq gut aufgestellt. Das zeigen auch Großprojekte wie das neue DM Drogerie Markt Verteilzentrum in Wustermark westlich von Berlin, für das Kuka-Swisslog eine vollautomatische Großanlage samt Roboter-Kommissionierung von Mischpaletten geliefert hat.

Neue Scaras und Deltas

Mit den neuen, in China entwickelten Scara-Robotern und dem ersten Kuka-Delta-Roboter, der im April auf den Markt kommen soll, sieht sich Peter Mohnen zudem gut gerüstet um als „Full Range Anbieter“ nicht nur in der Automotive-Industrie zu punkten. „Wir können Roboter für die Smartphone-Montage bis zum Handling von schweren SUV-Karosserien liefern.“

Mission 2030: Robotik für alle

Wichtig seien zudem die Themen Software und Digitalisierung. Und hier hat sich Kuka mit der Mission 2030 ein ehrgeiziges Projekt vorgenommen, das Robotik und Automation viel einfacher machen soll. „In den kommenden Jahren werden immer mehr Menschen in immer neuen Bereichen mit Robotern arbeiten. Roboter werden Mainstream wie das Arbeiten am Laptop. Die Menschen müssen daher schnell und intuitiv mit diesen Technologien umgehen können“, so Peter Mohnen.

Dafür schafft Kuka die Voraussetzungen und entwickelt ein einfach zu bedienendes Roboter-Betriebssystem, das zudem Teil eines ganzen Ecosystems sein wird und Zugang zu Programmen, Apps, Services oder Zubehör bietet. Damit baut Kuka ein ähnliches Ökosystem auf wie der Cobot-Rivale Universal Robots mit UR+. „Bei uns soll das neue Roboter-Betriebssystem aber auf allen unseren Robotern laufen, nicht auf den Cobots. Damit sind wir einzigartig“, so Peter Mohnen. Mit dem neuen Roboter-Betriebssystem soll die Robotereinrichtung nicht mehr einen Tag dauern, „sondern nur so lang wie ein Fußball-Spiel“, verspricht Peter Mohnen.

Damit das neue Roboter-Betriebssystem nicht nur eine Nischen-Technologie wie das 2013 vorgestellte Java-basierte Cobot-Betriebssystem Sunrise OS wird, hat Kuka intern eine agile Start-up-Organisation geschaffen, die nahe am Kunden und zusammen mit Roboter-unerfahrenen Kunden aus der General Industry das neue Robotersystem vorantreibt. Weitere Details und eine erste Vorschau auf das „Betriebssystem der Zukunft“ hat Kuka am 12. April 2021 auf der virtuellen Hannover Messe präsentiert (siehe auch „Kuka zeigt neues Betriebssystem iiQKA.OS„). Dort lüftete Kuka auch ein Geheimnis. Das neue Roboter-Betriebssystem ist nicht das „Windows der Robotik“ und basiert auch nicht auf dem Opensource-Roboter-System ROS, sondern baut auf einem Linux-Kernel auf.

Kuka-CEO Peter Mohnen ist daher optimistisch, in spätestens 2 Jahren das Niveau von 219 zu erreichen: „Kuka ist back on track. Robotik und Automation werden nach der allgemeinen Krise die Gewinner sein. Und dann steht Kuka bereit mit den richtigen Technologien.“

Kontakt:
Kuka AG
Zugspitzstraße 140
86165 Augsburg
Internet: www.kuka.com


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