Ob Shake, Riegel, Müsli, Kapsel oder Keks – Fitnessnahrung in allen denkbaren Formen und Konsistenzen liegt voll im Trend und gilt mehr denn je als starker Markt mit stetigem Wachstumspotenzial. Eine Prognose, die auch die Anona GmbH, Europas führender Hersteller von Sport- und Fitnessnahrung mit seinen Wurzeln im sächsischen Colditz, zum Ausbau und zur Erweiterung seiner Produktions- und Lagerhallen bewegte. Eine Aufgabe, die das zukunftsorientierte Unternehmen gemeinsam mit seinem Partner für Intralogistiklösungen, der HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH, durch die Implementierung einer effizienten Förderanlage, löste.
Dabei setzt der Colditzer Lebensmittelhersteller bereits seit 2011 auf die über 60-jährige Erfahrung des im sauerländischen Rüthen ansässigen Fördertechnikproduzenten Haro. Seit 1957 integriert die Haro-Gruppe individuelle Logistiklösungen mit einem hohen Automatisierungsgrad in Produktions- und Lagerumgebungen und konnte seither den Materialfluss in einer Vielzahl von klein- und mittelständischen Unternehmen bis hin zu Großkonzernen effizient und zukunftsorientiert gestalten. Ein Ziel, das sich auch Anona mit der Erweiterung ihres Werkes III gesetzt hatte und mit der Installation einer ganzheitlichen Förderanlage im Januar 2019 erfolgreich erfüllt werden konnte.
Vertikalförderer sorgt für zuverlässigen Transport
Dabei waren die Anforderungen bereits von Beginn an klar formuliert: Eine Vertikalförderanlage soll Kunststoff- und Industriepaletten, beladen mit pulverförmigen Rohstoffen in Säcken und BigBags, zwischen den Etagen voll automatisiert und natürlich zuverlässig transportieren. Und damit stand sogleich fest: Das ist eine Aufgabe für den innovativen Haro-Vertikalförderer: Mühelos und störungsfrei verteilt er als Kernprodukt der Haro-Produktpalette Stückgüter jeglicher Art auf allen Ebenen. Und auch bereits bestehende Produktionsstrukturen können dabei effizient in die neue Anlage mit einbezogen werden, schließlich kann der Vertikalförderer in der Regel flexibel an nahezu alle vorhandenen Anlagen und Ebenen angebunden werden.
Selbiges ließ sich auch bei der Anona GmbH realisieren: Mithilfe eines Gabelhubwagens oder eines Gabelstaplers werden die Fördergüter zunächst auf die Rollenbahn gegeben. Eine Palettenhubstation sorgt außerdem für die Überwindung von Höhendifferenzen. Zusätzlich sind die Rollenbahnen der Palettenhubstationen im Erdgeschoss mit einer Überwachung mittels Sonar Bero (Positionsabfrage Flurförderfahrzeug) und einer Personenschutzlichtschranke versehen.
Transportablauf startet mit der Aufgabe der Palette
Nach Aufgabe des Fördergutes auf den Aufgabepositionen und erfolgter Quittierung durch den Mitarbeiter, wird die Palette auf die anschließende Drehstation mit aufgesetzter Rollenbahn verfahren. Am Ende der Aufgabebahnen befindet sich eine Konturenkontrolle, die das Fördergut durchlaufen muss, bevor es auf eine weitere Rollenbahn übergeben wird. Befindet sich der Vertikalförderer in der unteren Endlage, verfährt das Fördergut unmittelbar in den Vertikalförderer auf die integrierte Rollenbahn. Nach dem Transport auf die obere Ebene wird das Fördergut erneut auf die Rollenbahn übergeben und fährt bis zur angehobenen Palettenhubstation. Nach erfolgtem Absenkvorgang der Station erfolgt die Abnahme wahlweise durch Gabelhubwagen oder Gabelstapler.
„Alle Förderelemente sind als Einzelplatzpuffer ausgeführt, d. h. es werden keine Transport-Blockeinheiten aus mehreren Fördergütern gebildet. Dadurch wird gewährleistet, dass das Fördergut immer auf den am weitesten entfernten freien Platz verfahren wird und demzufolge keine unbelegten beziehungsweise freien Pufferplätze entstehen“, erklärt Konstruktionsleiter der Haro-Gruppe, Markus Löseke, im Hinblick auf das Konzept.
Weiterer Schritt in Richtung
Automatisierung
Dass die Haro-Gruppe zurecht für die Implementierung ihrer störungsfreien Qualitätsprodukte bekannt ist, beweist auch ein Blick in die übrigen Werke der Anona GmbH: So konnte der Forderung nach einer effizienten Gestaltung des innerbetrieblichen Materialflusses bereits mit dem Neubau der Werke I und II in den Jahren 2011 bzw. 2012 Rechnung getragen werden. Auch diese Projekte realisierte Anona GmbH gemeinsam mit der Haro-Gruppe.
Und die implementierten Anlagen laufen noch immer störungsfrei: Bereits acht Jahre zuvor installierte die Haro-Gruppe jeweils eine geschlossene Vertikalfördereranlage in Kombination mit Gefällerollenbahnen, die seither den automatisierten Transport zwischen dem Erdgeschoss und dem zweiten Obergeschoss im Werk I und II ermöglichen. Auch an diesen Anlagen erfolgt die Aufgabe der Paletten auf die Palettenhubstation zunächst manuell. Nach erfolgter Übergabe an die angrenzende Rollenbahn übernimmt der Vertikalförderer mit integrierter Rollenbahn die Palette und hebt diese auf die entsprechende Ebene.
Im Anschluss daran erfolgt die Übergabe über die Rollenbahn auf den bereitstehenden Querverfahrwagen, welcher die zugeteilte Pufferrollenbahn anfährt. Bei freier Pufferplatzkapazität wird die Palette durch die Rollenbahn auf die Gefällerollenbahn übergeben und zur Abnahme bereitgestellt. Eine Trennvorrichtung am Ende der Gefällerollenbahn ermöglicht eine Trennung der nachfolgenden Paletten von der abnahmebereiten Palette.
Damit bieten die bereits realisierten Projekte die ideale Basis für die Fortsetzung einer langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit, da sind sich beide Unternehmen einig. Schließlich spiegelt sich die Zufriedenheit von Anona in der jüngsten Erweiterung ihrer Fördertechnik wider.
Haro Anlagen- und Fördertechnik GmbH
www.haro-gruppe.de; Logimat Halle 3, Stand D05
Logimat: Erstmals mit FTS und Roboter
Kommissionierwagen, die eigentlich für den manuellen Gebrauch gedacht sind, voll automatisiert befördern – das Ganze per Knopfdruck und am besten noch möglichst effizient und energiesparend. Das wird die Haro-Gruppe auf der Logimat 2020 in die Tat umsetzen. Auf seinem Messestand präsentiert der Fördertechnikspezialist erstmals eine Förderanlage, die nicht nur auf die Beförderung der gängigen Fördergüter wie Paletten und Gitterboxen ausgelegt ist, sondern mit der auch Transportwagen über mehrere Ebenen transportiert werden können.
Und das ist noch nicht alles: Ergänzend zum Vertikalförderer, mit dem sich Haro auf den vergangenen Messen bereits einen Namen gemacht hat, dürfen sich die Besucher erstmals über das fahrerloses Transportsystem (FTS) und den integrierten Roboter freuen. „Dank der Kombination aus Vertikalförderer, FTS und Palettierroboter können wir erstmals einen komplett vollautomatisierten Transport aus einer Hand präsentieren“, so Konstruktionsleiter Markus Löseke
Die Haro-Kettenförderer, die Paletten oder Pickwagen gleich zweispurig im Vertikalförderer nach oben transportieren, sind zusätzlich mit Führungsschienen und Raddreher ausgestattet. „Damit gewährleisten wir, dass die Räder der Pickwagen in der Spur gehalten und der automatische Transport nicht behindert wird“, erklärt Löseke. Bislang dürften die Kommissionierwagen nämlich vor allem aus dem manuellen Transport bekannt sein.
www.haro-gruppe.de;
Logimat Halle 3, Stand D05