Startseite » News »

IFR: Wie Nationen in Robotik-Forschung investieren

IFR veröffentlicht Jahrbuch World Robotics R&D Programs
IFR: Wie Nationen in Robotik-Forschung investieren

IFR: Wie Nationen in Robotik-Forschung investieren
Das neue Kompendium „World Robotics R&D Programs“ der IFR zeigt den Einsatz und die Ziele offizieller Forschungsförderprogramme. Bild: IFR

Die Corona-Krise unterstreicht den Beitrag, den Roboter für Industrie und Gesellschaft leisten können. Öffentliche Forschungsförderung ist dafür unerlässlich: Neue Technologien treiben die Förderprogramme in Asien, Europa und Amerika an. Was genau sind die Ziele der offiziellen Forschungsförderprogramme und lässt sich daraus ableiten? Dies wurde von der International Federation of Robotics (IFR) zusammengestellt und in dem neuen Kompendium „World Robotics R&D Programs“ veröffentlicht.

„Die Förderprogramme der einzelnen Länder sind sehr unterschiedlich, was auf den jeweiligen nationalen Besonderheiten und der Historie beruht“, sagt Prof. Dr. Jong-Oh Park, stellvertretender Vorsitzender des IFR-Forschungskomitees und Mitglied des Vorstandes der IFR. „Daher sehen wir, dass der strategische Fokus der Forschungsförderung in den führenden Robotik-Nationen sehr unterschiedlich gesetzt wird“, so Prof. Dr. Jong-Oh Park.

Roboterdichte in China auf hohem Niveau

Der strategische Plan „Made in China 2025“ dient als Blaupause für die Modernisierung der Fertigungskapazitäten der chinesischen Industrie. Dazu gehören fortschrittliche Roboter unter den zehn wichtigsten Kernindustrien. Der Entwicklungsplan für die Roboterindustrie legt die Ziele Chinas für das Jahr 2020 wie folgt fest:

  • Drei bis fünf weltweit wettbewerbsfähige Roboterhersteller etablieren.
  • Die Schaffung von acht bis zehn Industrieclustern.
  • 45 % Marktanteil für Chinas High-End-Roboter im Inland.
  • Die Erhöhung der Roboterdichte in China auf 100 Roboter pro 10 000 Arbeiter.

Das statistische Jahrbuch „World Robotics“ der IFR zeigt, dass China bereits im Jahr 2018 eine Roboterdichte von 140 Einheiten pro 10 000 Arbeiter in der verarbeitenden Industrie erreicht hat. Im Jahr 2019 investierte die chinesische Regierung 577 Mio. USD in die Entwicklung intelligenter Roboter.

Japan: Nummer eins der Industrieroboterhersteller

Die neue Roboterstrategie in Japan ist eine Schlüsselpolitik der Wachstumsstrategie der „Abenomics“. Das 2019er-Budget für Roboterforschung wurde auf 351 Mio. USD erhöht, mit dem Ziel, Japan zum weltweiten Innovationszentrum für Roboter zu machen. Der Aktionsplan umfasst sowohl die Industrie als auch wichtige Dienstleistungssektoren wie das Gesundheitswesen, die Landwirtschaft und die Infrastruktur. Laut dem statistischen Jahrbuch der IFR ist Japan weltweit die Nummer eins der Industrieroboterhersteller. Im Jahr 2018 betrug der Anteil 52 % an den globalen Lieferungen.

Rekordbestand in Korea

Der „Intelligent Robot Development and Supply Promotion Act of Korea“ zielt darauf ab, die Roboterindustrie in Korea als Kern der vierten industriellen Revolution zu entwickeln. Der 2019 veröffentlichte „3. Basisplan für intelligente Roboter“ fördert die systematische Auswahl und Konzentration vielversprechender öffentlicher und privater Sektoren. Schwerpunkte sind: produzierendes Gewerbe, ausgewählte Bereiche der Servicerobotik (u. a. Gesundheitswesen und Logistik), neue Schlüsselkomponenten und Robotersoftware.

Das Budget für 2020 beträgt 126 Mio. USD. Das World Robotics Jahrbuch weist für 2018 für Südkorea einen Rekordbestand von rund 300 000 Industrierobotern aus (+ 10 %). Innerhalb von fünf Jahren hat das Land die Zahl der Industrieroboter in Betrieb verdoppelt. Nach Japan und China stand das Land 2018 an dritter Stelle.

Die EU investiert rund 780 Mio. USD

Die von „Horizont 2020“, dem 8. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union, finanzierten Robotik-Projekte repräsentieren eine Vielzahl von Forschungs- und Innovationsthemen – von der industriellen Fertigung über den Einsatz im Handel und Gesundheitssektor bis hin zur Robotik für Transport, den Agrar- und Ernährungssektor und dem privaten Bereich.

Die Europäische Kommission stellt während seiner siebenjährigen Laufzeit schätzungsweise 780 Mio. USD für Forschung und Innovation im Bereich der Robotik zur Verfügung. Das Arbeitsprogramm 2018–2020 fokussiert sich auf die Digitalisierung der Industrie durch Robotik, Anwendungen in vielversprechenden neuen Bereichen und Robotik-Kerntechnologien wie KI und Wahrnehmung, kognitive Mechatronik, sozial kooperative Mensch-Roboter-Interaktion und modellbasierte Design- und Konfigurationswerkzeuge mit einem Gesamtbudget von 173 Mio. USD.

Deutschland: Neue Technologien in Wirtschaft und Verwaltung

Deutschland unterstützt im Rahmen seiner Hightech-Strategie den Einsatz neuer digitaler Technologien in Wirtschaft und Verwaltung. Das Programm „PAiCE“, mit einem Förderbudget von 55 Mio. USD über fünf Jahre, legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung digitaler Industrieplattformen sowie auf die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, die diese Plattformen nutzen.

Die Robotik-Projekte konzentrieren sich insbesondere auf die Schaffung von Plattformen für Servicerobotik-Lösungen in den verschiedenen Anwendungsbereichen wie Service, Logistik und Fertigung. Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt der Welt und Nummer eins in Europa, gefolgt von Italien und Frankreich. Im Jahr 2018 stieg die Zahl der verkauften Roboter um 26 % auf fast 27 000 Einheiten.

Grundlagenforschung in den USA fördern

Die National Robotics Initiative (NRI) in den USA wurde mit Unterstützung der US-Regierung ins Leben gerufen, um Robotik-Grundlagenforschung zu fördern. Die Hauptziele sind Grundlagenwissenschaft und -technologien sowie integrierte Systeme, die nötig sind, um die Vision von allgegenwärtigen kollaborativen Robotern zu verwirklichen, die Menschen in jedem Aspekt des Lebens unterstützen.

Darüber hinaus wird in NRI-2.0 die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Industrie, gemeinnützigen und anderen Organisationen gefördert. Das Budget des NRI beträgt im Jahr 2019 35 Mio. USD. Zusätzliche Mittel für die Robotik zur Anwendung in der Verteidigung und in der Weltraumtechnik werden durch das Verteidigungsministerium (DoD) und das Marsexplorationsprogramm bereitgestellt. Gemäß dem statistischen Jahrbuch „World Robotics“ der IFR sind die Roboterinstallationen in den Vereinigten Staaten im achten Jahr in Folge gestiegen und haben 2018 einen neuen Höchststand erreicht. Bei den jährlichen Installationen hat das Land den dritten Platz vor der Republik Korea eingenommen. ↓

IFR International Federation of Robotics

c/o VDMA

Lyoner Strasse 18

60528 Frankfurt/Main, Germany

www.ifr.org

Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Automationspraxis 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Medienpartnerschaft RBTX.com

Informationen und konkrete Lösungen für die Low-Cost-Automation finden Sie auf dem Lean-Robotix-Marktplatz RBTX.com.

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Kalender

Aktuelle Termine für die Automatisierungsbranche

Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de