Gemeinsam mit ehemaligen Fanuc-Mitstreitern will der langjährige Fanuc- und Midea-Manager Olaf Gehrels mit dem Cobot-Startup Coboworx die kollaborative Robotik in den Mittelstand tragen. Erste Angebote sind eine schnelle Online-Ersteinschätzung, ob sich die Roboter-Automation rechnet, und eine einfache Risikoabschätzung via Software.
„Wir wollen die klein- und mittelständischen Unternehmen – und hier besonders die Einsteiger – inspirieren, die neuen Technologien der Mensch-Roboter basierten Automatisierungslösungen zu nutzen“, sagt Klaus Wagner, neben Olaf Gehrels sowie Georg Matheus und Ralf Zeisberger einer der vier Gründer von Coboworx und dort Geschäftsführer Technik & Service. Dazu soll die Coboworx Online-Plattform beispielsweise eine Ersteinschätzung mit Richtpreis in 48 Stunden bieten.
Schnelle Ersteinschätzung via Chatbot
Basis dafür ist der Coboworx Chatbot. „Der Vorgang ist nicht schwerer als ein Video per WhatsApp zu verschicken“, verspricht Klaus Wagner. Ein Mittelständler gibt die Eckdaten der zu automatisierenden Aufgabe ein, beschreibt die Aufgabenstellung in eigenen Worten und schickt (so vorhanden) zusätzliche Fotos oder Videos an den Coboworx Wizzard. Dank Chatbot kann eine solche Anfrage rund um die Uhr gestellt werden.
Zusätzlich hat Coboworx einen ROI-Rechner entwickelt, mit dessen Hilfe ein Mittelständler prüfen kann, in welchem Zeitraum sich eine Investition in eine Roboterautomation rechnet. Olaf Gehrels, der als Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei Coboworx verantwortet: „Es gehört zu unserem grundsätzlichen Ansatz, dass wir unseren Kunden ein sehr transparentes Angebot machen und ihn auch einbeziehen. Die Akzeptanz einer Lösung wird steigen, wenn der Kunde tatsächlich auch Herr des Prozesses ist. Wir geben ihm die Chance, auch Nein zu sagen.“
Software vereinfacht Risikobeurteilung
Zudem nimmt sich Coboworx dem aufwändigen Thema Sicherheit und Risikobeurteilung bei der Cobot-Nutzung an. Um den Risiko-Bewertungsprozess für mittelständische Unternehmen deutlich abzukürzen, gleichzeitig aber von vornherein auf sichere Füße zu stellen, hat Coboworx zusammen mit dem TÜV Rheinland eine Vorlage entwickelt. Diese Bewertungsmethode basiert auf der CE-Software Safexpert von ibf aus Österreich, bei der für die spezifische Kundenanwendung gezielt und strukturiert die relevanten Anwendungskriterien abgefragt werden.
Der Nutzer wird dabei von der Software geführt und erhält bei einer Zeitersparnis von mindestens 50 % eine Risikobeurteilung zu seiner geplanten Applikation – inklusive dem kompletten Satz an technischer Dokumentation. Olaf Gehrels: „Wir nutzen ein Expertensystem, um einen vormals lästigen Prozess in eine sichere Routine zu wandeln, bei der der Beauftragte die Gewissheit hat, dass sämtliche sicherheitsrelevanten Anforderungen optimal umgesetzt wurden.“
Expansion ins Robot Valley Saxony
Zudem expandiert Coboworx, das seinen Stammsitz in der Weinbaugemeinde Osann-Monzel an der Mosel hat, in Richtung Sachsen. Das Cobot-Start-up wird ins Robot Valley Saxony einziehen, um die Dynamik von Startups und die Synergien kluger Köpfe in Zusammenarbeit mit der TU Dresden zu beschleunigen. Erste Projekte sind bereits mit einzelnen Partnern in Angriff genommen.
Zumal die Coboworx-Experten, die zusammen über 100 Jahre Erfahrung in der Roboterbranche vorweisen können, bei ihrem Leistungsangebot ohnehin bereits Technologien aus dem Robot Valley Saxony nutzen, etwa den Tracepen von Wandelbots aus Dresden, der die Roboter-Programmierung massiv beschleunigt. Klaus Wagner: „Wir sind von den Technologien der Projektpartner überzeugt. Einen Roboter in weniger als einer Stunde in Betrieb zu nehmen ist nicht nur die Messlatte zeitgemäßer Applikationstechnik, sondern sei gerade in KMU ohne Roboter- und Programmierspezialisten unabdingbare Voraussetzung für die Akzeptanz der Robotertechnik.“
Coboworx GmbH
Forstweg 1
54518 Osann-Monzel
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