Über die Online-Plattform RBTX.com will Igus für kleine und mittlere Unternehmen den Einstieg in Robotik und Automation möglichst einfach und preisgünstig gestalten. Die Idee: Anwender können sich mit wenigen Klicks eine eigene Low-Cost-Roboterlösung zusammenstellen. „Mit einem Filter lassen sich Preis, Reichweite, Nutzlast, Picks pro Minute und Präzision vorgeben: Dann zeigt RBTX diejenigen Low-Cost Roboter an, die diese Kriterien erfüllen“, sagt Stefan Niermann, Leiter des Geschäftsbereichs Low-Cost-Automation.
Zur Auswahl stehen dabei Knickarmroboter, Delta-Roboter und kartesische Roboter/Portallösungen aus dem Igus-Low-Cost-Portfolio aber auch Robotik-Lösungen von Drittanbietern. Nach der Auswahl des Roboters kann der Nutzer die passenden Komponenten wie Steuerung, Greifer oder Kamera und Sensorik dazu wählen. Niermann: „Das alles kommt in den Warenkorb und es wird immer live ein Gesamtpreis angezeigt, mit 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.“
Wer sich nicht durch die Konfiguration klicken will, kann sich auf RBTX auch für vorkonfigurierte Bundles entscheiden. Oder der Kunde orientiert sich an den konkreten Anwendungsfällen, die auf der RBTX-Plattform präsentiert werden. „Über diese Anwendungsbeispiele sprechen wir insbesondere Kunden an, die noch wenig Erfahrung mit Robotern haben, aber eben eine bestimmte Aufgabe lösen wollen. Diese sehen dann bei uns bereits funktionierende Lösungen und können sich daran schnell orientieren“, sagt Alexander Mühlens, Leiter Robotik und Automatisierungstechnik bei Igus.
Fruitcores Horst ist auch mit dabei
Um solche Komplettlösungen anbieten zu können, hat Igus eine ganze Reihe an Partnern auf RBTX.com versammelt – etwa Greiferhersteller (wie Schunk, Zimmer, Schmalz und Piab), Sensorik- und Vision-Anbieter (z. B. ifm) sowie Steuerungen (etwa Commonplace Robotics oder Servotronix). Die Produkte hat Igus alle qualifiziert. Geprüft wurde vor allem die Kompatibilität, sowohl mechanisch als auch softwareseitig, damit Roboter und Greifer, Kameras und Softwarepakete auf RBTX alle zusammenpassen.
Vorteil für die Partner: Die Plattform RBTX hilft ihnen, neue Zielgruppen für Angebote in der Low-Cost-Automation zu erschließen. „So können die Partner beispielsweise Vertriebswege für neue Low-Cost-Produktmarken ausprobieren, ohne die eigenen Vertriebsmannschaften zu verunsichern oder die Premiummarke vorschnell aufzuweichen“, sagt Niermann. Und Igus hat die Low-Cost-Robotik-Plattform sogar für andere Low-Cost-Roboterhersteller geöffnet. „Im ersten Zug ist dies Fruitcore Robotics aus Konstanz, die auf RBTX ihr bereits bekanntes Modell Horst anbieten wird“, so Niermann.
Auch Integrationshilfen geplant
RBTX soll sich zu einer echten Plattform rund um die Low-Cost-Robotik weiterentwickeln. Niermann: „Wir stehen dabei erst am Anfang. Aber auch Plattformen wie Airbnb und Amazon haben ja mal klein angefangen.“ Niemann ist sehr positiv gestimmt: „Wir realisieren bereits konkrete Umsätze mit der Plattform und haben schon einigen Kunden zur ihrer Low-Cost-Automatisierungslösung verholfen.“
Mittelfristig soll RBTX auf eigenen Füßen stehen – je früher desto besser. „Eine Finanzierung rein über Transaktionskosten wäre natürlich wünschenswert. Aktuell halten wir bewusst die Einstiegshürden niedrig“, berichtet Stefan Niermann.
Nicht zuletzt soll die RBTX-Plattform künftig verstärkt auch Integrationshilfen bieten. Bereits heute kann man die Daten von Robotern und Greifern herunterladen und in die kostenlose Simulationssoftware einbinden. Für Kunden, denen es an Erfahrung fehlt, um sich selber eine Automationslösung aufzubauen, soll die RBTX-Plattform künftig dann auch Integrations- und Wartungsservices anbieten. Die Auswahl soll durch eine Postleitzahlsuche erleichtert werden. Niermann: „Knapp 30 Integratoren haben wir schon geschult und qualifiziert. Unser Ziel sind 100 Integratoren.“
Igus GmbH
Spicher Str. 1a
51147 Köln
Mehr zum Thema Industrie 4.0