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Neura Robotics: Mit über 50 Millionen Euro frischem Kapital nun "100 Prozent europäisch"

KI-Robotik-Shootingstar will weiter expandieren
Neura Robotics: Mit über 50 Millionen Euro frischem Kapital nun „100 Prozent europäisch“

Neura Robotics: Mit über 50 Millionen Euro frischem Kapital nun "100 Prozent europäisch"
Neura-Gründer und CEO David Reger: „Indem wir das Thema Robotik mit künstlicher Intelligenz und einem Plattformansatz neu denken, wollen wir eine neue Ära der Robotik einläuten. Die heutige Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, das Tempo bei der Umsetzung unserer visionären Versprechen beizubehalten.“ Bild: Neura Robotics
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Der Metzinger KI-Robotik-Newcomer Neura Robotics GmbH um den umtriebigen Gründer David Reger freut sich über den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Euro, die von den europäischen Investoren Lingotto, Vsquared Ventures, Primepulse und HV Capital angeführt wurde.

Damit wird Neura Robotics finanziell komplett unabhängig vom bisherigen Hauptinvestor Han‘s aus China. „Vor dieser Investition wurde Han’s Robot im Rahmen einer Buy-out-Transaktion vollständig ausgekauft, wodurch Neura zu einem 100 % europäischen Unternehmen wurde“, betont David Reger gegenüber der Automationspraxis. „Ich freue mich wirklich sehr über diesen Meilenstein für Neura Robotics. Als vollständig europäisches Unternehmen sind die Aussichten für Wachstum und Innovation zweifelsohne vielversprechend.“

„Start mit Han’s war kein Fehler – wir bleiben Partner“ 

Gleichzeitig ist ihm wichtig zu betonen, dass die Anfänge mit Hans als Hauptinvestor kein Fehler waren und dass Hans‘ ein großer Partner bleibe. „Bei der Gründung von Neura Robotics war der schnelle Zugang zu roboterbezogenen Märkten ebenso wichtig wie eine schnell skalierbare Produktionskapazität. Deshalb fiel damals die Entscheidung damals zugunsten der Han‘s Group“, berichtet David Reger. „Als ich das Unternehmen vor vier Jahren gründete, schien mir die Partnerschaft mit einem chinesischen Unternehmen der beste Weg zu sein.“

Heute habe sich die Welt jedoch erheblich verändert, insbesondere nach den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Daher wurde vor der aktuellen Investition ein großer Schritt gemacht und der strategische Investor Han‘s rausgekauft, was den Weg für die reinen Finanzinvestoren wie Lingotto, Vsquared Ventures, Primepulse und HV Capital freimachte. Han’s bleibe aber ein wichtiger Partner: „Von Anfang an haben sich Han und Neura als Partner und Freunde gesehen, nicht als Eltern-Tochter-Beziehung. Wir haben erkannt, dass wir in der heutigen Welt zwar unabhängig bleiben wollen, aber eine enge Partnerschaft ein größeres Potenzial und beiderseitige Vorteile bietet.

Schnelle Aufbau von Fertigungskapazitäten

Die Kapitalerhöhung will Neura Robotics für Expansion in Richtung USA und Japan und vor allem den Ausbau der eigenen Roboter-Produktionsinfrastruktur in Deutschland nutzen. David Reger: „Die Kapitalerhöhung sichert den schnellen Aufbau von Fertigungskapazitäten, die erforderlich sind, um den Auftragsbestand zu erfüllen.“ Neura Robotics könne ein Liefervertragsvolumen von über 450 Millionen Dollar vorweisen. „Dabei handelt es sich um kognitive Industrieroboter für Anwendungen wie Schweißen, Lagern, Kleben, Schleifen und Montieren.“

Dieses Volumen beschreibe jedoch nur das Mindestliefervolumen für die nächsten 5 Jahre. „Der tatsächliche Bedarf unserer Kunden ist wesentlich höher, aber derzeit noch durch unsere Produktionskapazitäten begrenzt“, berichtet David Reger.

Von der Industrierobotik in die Servicerobotik

So hat beispielsweise erst kürzlich der japanische Roboterhersteller Kawasaki Robotics eine neue Cobot-Produktpalette „powered by Neura“ vorgestellt. „Und wir haben derzeit rund 100 weitere Verträge in Verhandlung. Deshalb ist das neue Kapital so wichtig, denn wir müssen unsere Produktionskapazitäten sehr schnell ausbauen“, betont David Reger.

Derzeit beackert Neura Robotics mit seinen Roboter, die je nach Modell und Größe zwischen 5.000 und 40.000 Euro kosten, vor allem das Feld der Industrierobotik. Dieses Know-how und diese Technologie fließe dann aber auch in die MiPA-Serviceroboter-Plattform ein: „Unser Mipa-Serviceroboter, der im Büro, in der Pflege und sogar im Haushalt helfen kann, wird preislich sogar deutlich unter zehntausend Euro liegen.“

Und auch die humanoide Robotik hat David Reger bereits im Visier. „Humanoide Roboter von Neura, die in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und in von Menschen gestalteten Umgebungen mit Menschen zusammenarbeiten, könnten schon in wenigen Jahren Realität sein – und eine Lösung für den allgemeinen Fachkräftemangel bieten.“

Pionier der kognitiven Robotik will Tempo hoch halten

Denn der Neura-Gründer und CEO will das Innovationstempo weiter hoch halten: „Seit unserer Gründung im Jahr 2019 arbeitet Neura Robotics daran, die Grenzen der Innovation in der Robotik zu verschieben, indem wir das Thema mit künstlicher Intelligenz und einem Plattformansatz neu denken und damit eine neue Ära der Robotik einläuten. Die heutige Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, das Tempo bei der Umsetzung unserer visionären Versprechen beizubehalten.“

Neura Robotics habe sich in nur drei Jahren zu einem globalen Pionier und Innovationsführer der kognitiven Robotik entwickelt, betont David Reger. „Unser Roboter Maira – der weltweit erste marktreife kognitive Cobot – ist in der Lage, seine Umgebung und Menschen vollständig wahrzunehmen und autonom zu handeln.“ Roboter, die auf der Neura Robotics-Plattform basieren, können sehen, hören und haben einen Tastsinn – alles Fähigkeiten die für ein autonomes und vorausschauendes Handeln der Roboter unerlässlich sind.

Als Besonderheit betont David Reger stets, dass bei seinen kognitiven Robotern die Robotik-Hardware inklusive Sensoren und Antrieben sowie die intelligente KI-Software aus einer Hand kommt und dadurch eng aufeinander abgestimmt ist. Er sieht Neura damit quasi als eine Art „Apple der Robotik“. Zumal man den Partnern auch eine Neuraverse-getaufte Plattform für die gemeinsame Entwicklung von Apps biete.

Alle Robotik-Komponenten, einschließlich der KI, selbst entwickelt

Da alle erforderlichen Robotik-Komponenten, einschließlich der KI, von Neura Robotics selbst entwickelt werden, setzen die Neura-Roboter Maßstäbe in Sachen Intelligenz, Präzision und Sicherheit. Diese KI- und Robotik-Kompetenz hat auch nun auch die neuen Investoren überzeugt: „Neura Robotics arbeitet an der Schnittstelle von KI und Hardware-Entwicklung. Deutschland und Europa haben hier einen besonderen Vorteil“, sagt Nikhil Srinivasan, Managing Partner bei Lingotto, einer Investment-Verwaltungsgesellschaft im Besitz von Exor N.V.

Dr. Herbert Mangesius, General Partner bei Vsquared Ventures, fügt hinzu: „Wenn man es mit Software ernst meint, muss man sich auch mit Hardware beschäftigen. Dies gilt insbesondere für die Roboter-Automatisierung und war viele Jahre lang ein Engpass bei der Einführung von modernstem maschinellem Lernen und kognitiven Fähigkeiten in der Industrie- und Dienstleistungswelt. Neura Robotics ist das erste Unternehmen, das wir kennengelernt haben, das diese technologische Vision und Führungsrolle mit einem offenen Partnerschaftsmodell kombiniert und so den Fortschritt in der Robotik weltweit in einem nie dagewesenen Tempo vorantreibt.“

Und Fabian Gruner, Principal bei HV Capital, ist überzeugt: „Neura stellt den Robotikmarkt auf den Kopf. David und sein Team vereinen eine großartige Vision, eine starke Umsetzung und außergewöhnliche technische Fähigkeiten in einer Art und Weise, wie wir sie selten zuvor gesehen haben.“

„Deutschland muss seine Hardware-Stärken in der Robotik ausspielen“

David Reger will mit seiner kognitiven Robotik auch eine Art Gallionsfigur für den Innovationsstandort Deutschland sein: „Deutschland wird ja gern als das Land der Dichter und Denker bezeichnet. Doch am Ende des letzten Jahrtausends waren wir ja vor allem das Land der Tüftler, Erfinder und Ingenieure. Wir waren ja nicht nur beim Automobil führend. „Made in Germany“ war schon immer Synonym für Qualität und Präzision, vor allem im Maschinenbau und in der Automatisierung.“

Mit dem Anbruch des digitalen Zeitalters hätten dann viele neidisch in Richtung Silicon Valley geschaut und sich gefragt, warum es in Deutschland so wenig Einhörner gebe – also Start-Ups mit Milliardenbewertung. „Natürlich sind Investoren hierzulande etwas bodenständiger als in den USA und wir bewerten die Phantasie nicht so stark. Aber wir haben auch lange versäumt, das richtig zu vermarkten, was wir besser können als andere: Hardware.“

Entsprechend will David Reger mit der Robotik das nachholen, was Deutschland in Sachen Elektroauto verpasst habe. „Mit der Robotik – dem nächsten großen Ding – bekommt Deutschland eine zweite Chance, globaler Trendsetter bei einer Zukunftstechnologie zu sein.“ Seinem Team sei es in nur 2 Jahren aus dem Stand gelungen, sämtliche Sensoren und Komponenten für eine neue Robotergeneration neu selbst zu entwickeln und zu produzieren und er habe Zweifel, ob das anderswo auf der Welt in dieser Zeit möglich gewesen wäre. „Und Spezialisten für Software- und KI gibt es in Europa und Deutschland ja zwischenzeitlich auch. Wir haben die besten Leute in diesem Bereich und die entsprechenden Ausbildungsstrukturen.“

www.neura-robotics.com


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