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Die Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren der Hermle AG aus Gosheim sind nach einem Baukastenprinzip aufgebaut. Dadurch können sie ganz auf Kundenwünsche hin spezifiziert werden. Ein paar Beispiele: Frässpindeln mit unterschiedlichen Drehzahlen und Werkzeugaufnahmen, Werkzeugmagazinerweiterungen für bis zu mehr als 500 Magazinplätze oder ein umfassender Baukasten zur Werkstückautomatisierung.
Für die elektrische Installation der Maschinen nutzt Hermle das modular aufgebaute Feldbussystem Cube67 von Murrelektronik. Die robusten Module werden direkt an der Maschine montiert. Ein Busknoten bildet die Verbindung zum übergeordneten Feldbussystem. Die kompakten Cube67-IO-Module sind in unmittelbarer Prozessnähe angebracht. Von ihnen werden die Sensoren und Aktoren mit möglichst kurzen M12-Verbindungsleitungen angeschlossen.
Maximale Standardisierung
Durch die zahlreichen Auswahlmöglichkeiten können Hermle-Kunden ihre Maschinen sehr flexibel ausgestalten. Weil das Cube67-Feldbussystem die Möglichkeit des Machine Option Managements (MOM) bietet, kann Hermle bei der Inbetriebnahme trotzdem sehr einheitlich vorgehen. Mit MOM wird die Projektierung der Hard- und Software der Bearbeitungszentren virtuell auf der Basis eines standardisierten Vollausbaus durchgeführt. Bei der Inbetriebnahme werden die Maschinen dann entsprechend ihrer Ausstattung konfiguriert.
Oft werden Teile des Zubehörs gar nicht in Gosheim montiert, sondern erst beim Kunden, etwa bei Kühlmittelanlagen. „Um die Maschine trotzdem in Betrieb nehmen zu können, hat die Inbetriebnahme zusätzliches Test-Equipment. So kann sie die finale Konfiguration simulieren“, sagt Hans-Peter Marquart, der Leiter der Elektrokonstruktion bei Hermle. So kann das Unternehmen die Maschinen stets in der Konfiguration in Betrieb nehmen, wie sie dann später auch beim Betreiber zum Einsatz kommt.
Die Konfiguration der Maschine geht mit dieser Vorgehensweise sehr schnell und prozesssicher. Auch wenn die Maschinen nach Südamerika oder China gehen, gelingt die Inbetriebnahme dort somit nach dem Plug&Play-Prinzip – und ohne jede Gefahr von Programmierfehlern. Der große Benefit von MOM besteht für Hermle darin, dass nicht für jede Maschine eine eigene Software gepflegt werden muss, sondern lediglich die Standardsoftware auf dem Laufenden zu halten ist.
Ein markanter Vorteil für Hermle ist die Multifunktionalität der M12-Steckplätze der Cube67-Module. Das eröffnet einen großen Gestaltungsspielraum und vereinfacht Montage und Inbetriebnahme, da weniger Module benötigt werden und somit Platz und Montageaufwand gespart wird. Letztendlich freut das auch den Einkauf, da die Kosten geringer sind.
Auch die Endkunden profitieren vom Einsatz des Feldbussystems Cube67. Denn dieses bietet umfangreiche Diagnosemöglichkeiten bis hin auf den einzelnen Kanal. Hermle hat gemeinsam mit seinen Steuerungsherstellern Masken erarbeitet, die die Diagnosedaten visualisieren. Der Endkunde kann dadurch auf Anhieb erkennen, wenn an einer Stelle des Bearbeitungszentrums ein Fehler auftritt – das sorgt für eine höhere Maschinenverfügbarkeit.
Murrelektronik GmbH