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Schon seit vielen Jahren fertigt der deutsche Aquarienhersteller Juwel seine Aquarien robotergestützt. So fügen drei IRB 6620 Roboter seit zehn Jahren Glasscheiben zu Aquarien zusammen: Sie nehmen die Glasscheiben auf, bringen Silikon auf und setzen sie zusammen.
Der Heimtier-Boom während der Corona-Pandemie brachte die Aquarienproduktion bei Juwel an ihre Grenzen. Die Produktion lief buchstäblich auf Anschlag. Jedoch war die erste Generation der Robotersteuerung IRC5 der drei ABB-Roboter in der Zwischenzeit in die Jahre gekommen. Für diese Robotersteuerung konnte keine Ersatzteilverfügbarkeit mehr garantiert werden – daher war ein zügiger Austausch angezeigt.
Für die ABB-Experten aus dem Bereich System Service sind derartige Retrofits Routine. Mit einem einem vorausschauenden Lifecycle-Managements haben die Servicemitarbeiter stets im Blick, welche Anlagen bei welchen Kunden installiert sind. Dieser vorausschauende Überblick über den Produktlebenszyklus ermöglicht es den ABB-Experten, gemeinsam mit den Kunden frühzeitig den Retrofit-Prozess anzustoßen.
Reibungsloses Steuerungsupgrade
Aufgrund der hohen Auslastung der Anlage war aber die Terminfindung für den Austausch der Robotersteuerungen bei Juwel eine echte Herausforderung. „Es mussten zuerst ausreichend Aquarien vorproduziert werden, um die Produktion für vier Tage anhalten zu können“, erinnert sich Dana Merget, Head of System Service bei ABB Robotics.
Eine intensive Kommunikations- und Vorbereitungsarbeit ebnete den Weg für einen reibungsloses Steuerungsupgrade. Im Vorfeld wurden in Friedberg die Systeme getestet, die Schnittstellen vorbereitet und es fand ein Update auf die neueste Version der Software Robotware statt. Vor Ort wurden die bestehenden Dual-Cabinet-Steuerungen durch neue Controller-Schränke mit der neuesten Version der IRC5-Steuerung ersetzt.
Dank des Plug&Play-Ansatzes konnte die Aquarienproduktion bei Juwel innerhalb weniger Tage wieder anlaufen. Mit dem Upgrade und einer Ersatzteilverfügbarkeit für die neuen Steuerungen von mindestens zehn Jahren kann sich Juwel auch in Zukunft auf die Verfügbarkeit und Präzision der ABB-Automatisierungslösungen verlassen.
„Während der anhaltend hohen Nachfrage können wir uns keine Unterbrechungen in der Produktion leisten. Dank der vorausschauenden Planung von ABB sowie der neuen Steuerungen können wir noch viele Jahre beruhigt auf diesem Niveau weiterproduzieren“, freut sich Ulrich Weber, Produktionsleiter bei Juwel Aquarium.
ABB AG
Retrofit: Lebenszyklus im Blick
„Das Thema Lebenszyklus sollte in keiner Fertigung vernachlässigt werden“, betont Dana Merget, Head of System Service bei ABB Robotics. „Bei einem Anlagenausfall können abgekündigte Ersatzteile nicht oder nur verzögert geliefert werden – im schlimmsten Fall führt dies zu einem langwierigen Anlagenstillstand.“
Im Rahmen des System-Service-Programms gewährleisten ABB-Experten daher dank eines bewährten Lifecycle-Management-Konzepts auch dann eine Anlagenverfügbarkeit, wenn die zugehörigen Komponenten abgekündigt worden sind. Möglich wird dies dank eines vorausschauenden Lifecycle-Managements. So haben die ABB-Vertriebs- und -Servicemitarbeitenden stets im Blick, welche Anlagen bei welchen Kunden installiert sind und in welchem Lebenszyklus sich diese befinden.
Dieser vorausschauende Überblick über den Produktlebenszyklus jedes Systems ermöglicht es den ABB-Experten, gemeinsam mit den Kunden frühzeitig den Retrofit-Prozess anzustoßen, bevor es zu Versorgungsengpässen kommt. Dazu kontaktiert ABB die betreffenden Kunden proaktiv, sobald die Versorgung auszulaufen droht, und berät sie zu Möglichkeiten eines Austauschs beziehungsweise Upgrades.
Von einem Austausch der Roboter-Manipulatoren über die Aktualisierung der Robotersteuerung bis hin zu einem kompletten System-Upgrade sind unterschiedliche Eingriffe in das System möglich, stets mit der Prämisse, die Produktion nur so kurz wie unbedingt nötig zu unterbrechen.
Die CE-Kennzeichnung der Maschinen bleibt in den meisten Fällen von einem Retrofit unberührt. Mit einer kurzen Ergänzungsdokumentation sowie einer Umbaubeschreibung befindet sich der Anlagenbetreiber im Rahmen der Maschinenrichtlinie stets auf der sicheren Seite.
Bei Bedarf begleiten ABB-Techniker in den ersten Tagen nach Inbetriebnahme der aktualisierten Systeme die Anlagenbetreiber vor Ort und klären sie über etwaige Neuerungen, beispielsweise in der Robotersoftware, auf. Auf Wunsch, etwa bei umfangreicheren Aktualisierungen, sind auch Inhouse-Anlagenschulungen mit ABB-Experten möglich.