Mehr als 20 ehemalige Mitarbeiter des pleitegegangenen Cobot-Rivalen Rethink Robotics hat Universal Robots kürzlich eingestellt und in dem Zuge auch sein Bostoner Büro mit dem ehemaligen Hauptsitz von Rethink fusioniert. „Wir wollen Boston als zweites Standbein neben dem Hauptsitz im dänischen Odense aufbauen“, berichtet UR-Deutschland-Chef Helmut Schmid gegenüber der Automationspraxis.
In Odense gibt es ca. 120 Start-Ups im Roboter-Cluster. Somit sei es schwierig ausreichend neue Fachkräfte einzustellen, denn all diese Firmen buhlen um Mitarbeiter. Boston als Uni-Standort mit MIT & Co biete hier prima Voraussetzungen als zweiter Standort für Universal Robots, so Schmid. Nicht zuletzt sitzt auch die UR-Mutterfirma Teradyne im Großraum Boston.
Die 20 ehemaligen Rethink-Mitarbeiter (immerhin rund ein Drittel der Rethink-Mannschaft) sollen nun mit ihren Cobot-Erfahrungen helfen, die Entwicklung der UR-Roboter weiter voranzutreiben. Dabei wolle man allerdings keine Sawyer Technologie kopieren, betont Helmut Schmid – zumal sich ja der deutsche Rethink-Partner Hahn Group das geistige Eigentum an den Sawyer-Robotern samt Intera-Software gesichert hat.
Ohnehin will Universal Robots keinen Streit mit Hahn provozieren, auch wenn man verunsicherte Rethink-Kunden mit Garantierabatten den Umstieg auf UR-Roboter erleichtern möchte. Schließlich bietet Hahn Robotics ja nicht nur den Sawyer an, sondern fährt eine Multi-Cobot-Strategie und setzt dabei unter anderem auf die mobilen Roboter der UR-Schwesterfirma MIR (ebenfalls eine Teradyne-Tochter). Schmid: „Wir sind mit Hahn im Gespräch und wenn Hahn in einem Projekt auch UR-Roboter einsetzen will, arbeiten wir natürlich zusammen.“
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