Das Stuttgarter Startup drag&bot – ein Spin-Off des Fraunhofer IPA, das mit seiner Software eine einfache Programmierung von Industrierobotern ganz ohne Entwicklerkenntnisse ermöglicht – hat nun eine Seed-Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich abgeschlossen. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von Speedinvest Industry, einem auf Industrial Tech spezialisierten VC aus Wien, sowie weiteren strategischen Partnern. „Wir sehen in drag&bot eine große Chance, Roboter für neue Anwendungsbereiche in der Industrie zugänglich zu machen und damit einen wesentlichen Schritt in der Digitalisierung der industriellen Fertigung voranzukommen“, erklärt Heinrich Gröller, Partner bei Speedinvest.
Das Unternehmen drag&bot hat am Fraunhofer IPA eine Software für Industrieroboter entwickelt, mit dem sich Roboterprogramme via Drag-and-Drop aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzen lassen. „Mit drag&bot wird die Roboterprogrammierung so einfach wie die Bedienung eines Smartphones“, erklärt Martin Naumann, Gründer und Geschäftsführer von drag&bot.
Die Funktionsabläufe werden zunächst in der Cloud-Lösung nach dem Drag-and-Drop-Prinzip zusammengefügt. Bei der Parametrisierung der einzelnen Funktionsblöcke unterstützen verschiedene Bedien- und Eingabehilfen, sogenannte Wizards. Der Nutzer führt zum Beispiel den Roboterarm per Handführung, Teach Pendant oder über die Navigation im System an die gewünschte Position, das Bewegungsmuster erkennt und übernimmt der Wizard anschließend automatisch. Mit drag&bot lässt sich beispielsweise Robotern das Handling von Teilen, die Palettierung von Werkstücken und das Be- oder Entladen von Maschinen beibringen.
Auch komplexere Anwendungen wie beispielsweise Schrauben, Klipsen von Kabeln oder das Fügen von Zahnrädern sind mit Zusatzmodulen problemlos möglich. Eine der größten Stärken von drag&bot ist es, dass auch Kunden und Partner die Software selbst an ihre Anforderungen anpassen können. Die programmierten Funktionsabläufe können auf Wunsch über die Cloud mit anderen Mitarbeitern und Produktionsstandorten geteilt werden. Die Software funktioniert unabhängig von der jeweiligen Roboter-Hardware und unterstützt derzeit unter anderem ABB, Kuka, Fanuc, Denso und Universal Robots – an weiteren Kompatibilitäten wird bereits gearbeitet.