In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Verkaufsautomaten in Betrieb, vorwiegend in Autobahnraststätten, Schwimmbädern oder Flughäfen. Viele davon werden von der Seco Kältetechnik GmbH betreut. Im Service hat Seco gelernt, dass Kunden Verkaufsautomaten bevorzugen, die den Wünschen der Partner angepasst werden. Deswegen wurde die Seco Manufaktur GmbH gegründet, die in 1,5 Jahren den High-End-Verkaufsautomaten Secomat IC One Indoor entwickelt hat – einen Tiefkühl-Verkaufsautomaten mit Warenkorb-Funktion, digitalen Informationsfeldern für Inhaltsstoffe, flexibel einsetzbare Zahlungssysteme und Touch-Bedienflächen, auf denen Videos oder Werbung integriert sind.
Ein besonderer Hingucker ist vor allem das Innenleben, das durch eine große transparente Scheibe zu sehen ist. Denn nach Auswahl des jeweiligen Eis bewegt sich laufruhig eine Roboterkinematik im Inneren, öffnet die Tiefkühltruhe, entnimmt das Eis und legt es in das Ausgabefach. Im Gegensatz zum einfachen Auswurf wird die Eisbestellung so zum echten Erlebnis.
Unendliche Möglichkeiten mit Apiro
Diese zentrale Roboterkinematik stammt aus dem Apiro-Baukasten des Motion Plastics Spezialisten Igus aus Köln – der Begriff Apiro ist an das griechische Wort für „unendlich“ angelehnt. Und es sind schier unendliche Robotik-Möglichkeiten, die sich mit dem modularen Baukasten realisieren lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei tribologisch optimierte Schneckengetriebe aus korrosionsfreien Hochleistungskunststoffen, die für eine hohe Stabilität, geringes Gewicht, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit sorgen.
Die Verbindung der Gelenke erfolgt beim Apiro Baukasten über ein Multifunktionsprofil aus Aluminium. Es ermöglicht, Antriebswellen in der Mitte durch einen Hohlraum zu führen, was sich das invertierte Schneckengetriebe zu Nutze macht. Durch das Getriebe rotiert das durchlaufende Aluminiumprofil, wodurch sich sein Einsatz ideal für Robotik- und Rotationsanwendungen eignet. Bei dem Schneckengetriebe mit Linearbewegung kann das Aluminiumprofil linear durch das Getriebe verfahren oder das Getriebe verfährt auf dem Linearprofil.
Das Multifunktionsprofil bietet dem Anwender zusätzlich die Möglichkeit, die verschiedenen Getriebe der Drygear Apiro Serie seriell zu verbinden. Parallele Gelenkverbindungen sind ebenfalls möglich, indem mehrere Apiro Gelenke nebeneinandergesetzt werden. Dadurch ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten, um verschiedenste Anwendungen zu automatisieren.
Pluspunkt Flexibilität
„Diese Flexibilität war einer der Punkte, warum wir im Entwicklungsprozess auf den Apiro Baukasten gesetzt haben“, erinnert sich Frank Kuhn, Geschäftsführer der Seco Manufaktur. „Zuerst hatten wir an einen Scara Roboter gedacht. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass mit der Zeit die Fehlerquote recht hoch ist, wenn dieser Aufbau nicht in einer Fabrik steht und ständig gewartet werden kann. Gerade verminderte Wartungsintervalle und Langlebigkeit waren uns aber besonders wichtig.“
Zusammen mit den Igus-Experten wurden im Entwicklungsprozess verschiedene Apiro Kinematiken ausprobiert, bis das Ergebnis schließlich feststand. Zusätzlich zum 3-Achsen-Portal kommen im finalen Komplettsystem zwei Energieketten der Serie E2 sowie Chainflex Leitungen zum Einsatz. „Es ist nicht nur technisch optimal, sondern auch optisch. Denn die Eis- Entnahme findet ja im Sichtbereich statt, da wollten wir keine kühle industrielle Lösung. Vielmehr sollte es auch ein visuell ansprechendes System sein und den Nutzer neugierig machen.“
Gemeinsam nächste Schritte gehen
Neugierig gemacht hat die Seco Kältemanufaktur auch zahlreiche international agierende Eisanbieter. Denn der Secomat IC One bietet auch klare Vorteile für Anbieter und Betreiber. Durch eine smarte Webanbindung können die Displays mit ansprechenden Informationen aus der Ferne bespielt oder aber gut laufende Eissorten evaluiert werden. Durch die generierten Daten ist eine Planung der Bestellungen deutlich einfacher, gleichzeitig können neue Eissorten und Angebote getestet werden.
Für Frank Kuhn steht auch der nächste Entwicklungsschritt schon vor der Tür. „Neben dieser Indoor-Version arbeiten wir bereits an einer Outdoor-Version des Secomat IC One.“ Und für kältere Tage ist eine Variante geplant, die heiße Getränke oder Suppen ausgeben kann. „Langfristig ist sogar denkbar, dass wir Ladestationen und Ausgabeautomaten miteinander kombinieren, so dass, wenn ein E-Auto lädt, man sich die Wartezeit mit einem kühlen Eis oder einer heißen Suppe verkürzen kann.“ Es sind eben die unendlichen Möglichkeiten, die den Secomat IC One und den Apiro zu perfekt passenden Partnern machen.
Igus GmbH
Spicher Str. 1a
51147 Köln
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