Wie ist der Stand am Cobot-Markt?
Faude: Es gibt immer mehr Hersteller und Produkte, aber keinen Markt. Grund dafür sind noch immer die niedrigen biomechanischen Werte der TS15066, die oft keinen wirtschaftlichen Einsatz für Cobots und MRK-Applikationen zulassen.
Ist eine Lösung in Sicht?
Faude: Ich gehe davon aus, dass alle Marktteilnehmer auf die Integration der TS 15066 in die EN ISI 10218–2 – und somit auf eine deutliche Erhöhung der Grenzwerte – warten. Auch wird dann wohl geklärt sein, ob es nun einen Betriebsartenschalter und 3 stufigen Zustimmschalter braucht oder nicht. Schließlich sind das alles Mehrkosten und Unsicherheiten für die Anwender. Bislang bremsen Sicherheitsbedenken und der aktuelle Stand der Normen innovative Ideen eher aus.
Zum Beispiel?
Faude: Da fällt mir sofort der Schweißtechnik-Spezialist Lorch mit seinem Cobot-Welding ein. Lorch hat es sich mit dem Cobot-Angebot nicht leicht gemacht – wie viele Mitbewerber übrigens. Lorch hat mehre Berater eingeschaltet, um eine sichere und preisgünstige Anlage den KMUs anbieten zu können. Leider hat auch hier die Berufsgenossenschaft wieder ein Haar in der Suppe gefunden. Es muss nun doch wieder eine Zelle sein!
Oft geht es in der Praxis eher um Kooperation. Und Kooperation lässt sich dank Sensoren und Safety-Funktionen auch mit Industrierobotern umsetzen. Verschwimmen also die Grenzen von Industrieroboter und Cobot?
Faude: Ja, ich denke schon. Da der Industrieroboter dann meist die bessere Wahl in puncto Verfügbarkeit und Service sind. Der einzige Vorteil für KMUs ist die einfache Programmierung, Einrichtung, Wartung des Systems.
Cobot Consulting
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