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Igus baut Low-Cost-Robotics-Marktplatz RBTX aus

Interview: Alexander Mühlens, Leiter Robotik, Igus GmbH
Igus: „Wir machen Automation mit RBTX so zugänglich wie möglich“

Was Igus mit dem Low-Cost-Robotics-Marktplatz RBTX bereits erreicht hat und wohin die weitere Reise geht, verrät Alexander Mühlens, Leiter des Geschäftsbereich Automatisierungstechnik und Robotik bei Igus.

Interview: Armin Barnitzke

Igus hat RBTX als Low-Cost-Robotics-Marktplatz 2019 aus der Taufe gehoben. Wo steht RBTX heute?

Mühlens: RBTX ist die Anlaufstelle für alle, die preiswert automatisieren wollen. Der Fokus liegt auf Low-Cost-Automation-Anwendungen und eine einfache Programmierung ohne Vorkenntnisse. Auf RBTX.com findet der Kunde preistransparent kompatible Komponenten von über 20 Partnern. Diese Kompatibilität umfasst immer Hardware, Software und elektrische Anschlüsse. Außerdem zeigen wir als Inspirationsquelle viele Anwendungsbeispiele.

Relativ neu ist ja die kostenlose Beratung RBTXpert. Was bietet diese Beratung?

Mühlens: Mit dem RBTXpert konzipieren wir gemeinsam mit dem Kunden per Videochat aus unserer Customer Testing Area seine individuelle Anwendung. Zusätzlich erstellen wir eine Liste der benötigten Komponenten sowie ein Festpreisangebot und bieten eine kostenlose Machbarkeitsprüfung mit seinen Werkstücken.

Und wie kommt das Angebot des RBTXpert in der Praxis an?

Mühlens: Wir haben bereits über 1000 Projekte beraten und umgesetzt. Das Feedback war durchweg positiv. Die kostenfreie Remote-Beratung überzeugt vor allem durch die Ermittlung der Machbarkeit und die Festpreisgarantie. Die Anzahl der Anfragen ist inzwischen so hoch, dass wir an einem Ausbau des Services arbeiten.

Gibt es typische Kunden, die das RBTXpert-Angebot nutzen?

Mühlens: Typische Kunden sind diejenigen, die automatisieren wollen, aber noch nicht konkret wissen wie. Oder die sich zu diesem Thema beraten lassen möchten, da Sie noch wenig oder keine Expertise dazu besitzen. Dabei agieren große Konzerne genauso wie kleinere Unternehmen: Jeder ist darauf bedacht, möglichst schnell zu einer für ihn individuellen, aber dennoch bezahlbaren Lösung zu kommen.

Welche Themen werden oft nachgefragt?

Mühlens: Die Anwendungen sind zwar alle unterschiedlich, der Umfang ist allerdings meistens ähnlich: In der Regel ist eine Roboterkinematik mit Steuerung, Umhausung und weiterer Peripherie wie Greifer und Sicherheitstechnik gewünscht. Die Fragen drehen sich immer um die Integration und Inbetriebnahme. Zum Beispiel: „Wie verbinde ich den Greifer mit der Robotersteuerung?“ Oder: „Wie integriere ich die Automation in meine vorhandene Maschine?“ Wir sprechen hauptsächlich über einzelne Anwendungen und Maschinen, meist Stand-Alone- oder End-of-the-Line-Lösungen. Eine größere Integration in vorhandene Anlagenparks wird selten angefragt.

Gibt es auch Projekte, die die RBTXperten nicht umsetzen können? Was sind typische Denkfehler bei den Kunden?

Mühlens: Nun ja, Denkfehler im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Viele denken aber immer sofort an den klassischen Industrieroboter – also einen Mehrachsgelenkroboter, der groß, stark und individuell einsetzbar ist. Allerdings: Meistens lässt sich eine Anwendung dann besonders kostengünstig automatisieren, wenn man nicht versucht, alle Prozesse mit einem einzigen Roboter zu automatisieren. Wir empfehlen, in kleineren Teilprozessen zu automatisieren und die Komplexität zu reduzieren, dadurch gewinnt die Anwendung eine höhere Prozesssicherheit bei geringeren Kosten.

Kommen die RBTXpert-Anfragen aus der Produktion? Oder eher aus anderen Bereichen wie Servicerobotik?

Mühlens: Noch erhalten wir mehr Anfragen aus der industriellen Produktion. Es ist aber ein leichter Trend zur Anwendung außerhalb klassischer Industrieanwendungen zu verspüren, Branchen wie Agrar- oder Eventautomatisierung.

Wollen Sie das Angebot des RBTXpert weiter ausbauen?

Mühlens: Ja, unser RBTXpert-Service wird noch verbessert. Wir expandieren gerade mit weiteren RBTXperten für verschiedene Anwendungen. Darunter solche mit speziellen Bedürfnissen, zum Beispiel Sortieranwendungen, bei denen Vision-Kameratechnik eine besonders große Rolle spielt. Unsere RBTXperten beraten live oder remote in der Customer Testing Area, einem Raum mit vielen Robotern, Greifern, Kameras, Sicherheitstechnik und vielem mehr. Dieser Raum hat immer den Nutzen, direkt live zu erfahren, wie einfach der Weg zur Automation sein kann. Auch an diesem Erlebnis werden wir weiter arbeiten.

Und in welche Richtung soll RBTX als Low-Cost-Robotics-Plattform insgesamt entwickelt werden?

Mühlens: Wir möchten sowohl das Hardwareangebot als auch den Service ausweiten. Unser Ziel ist es, Automatisierung so zugänglich wie möglich zu machen. Das lässt sich durch niedrige Preise und mehr Robotik-Hardware erreichen, aber auch durch weitere Services. Wir haben festgestellt, dass die Kunden genauso unterschiedlich sind wie ihre Anwendungen. Da gibt es diejenigen, die nur kompatible Hardware suchen und den Rest des Integrationsweges selbst gehen. Und es gibt Nutzer, die brauchen Hilfe bei der Konzeption. Die nächsten benötigen wiederum eine kurze Starthilfe bei der Programmierung, während andere mit einem absoluten Experten für bestimmte spezialisierte Anwendungsfelder zusammenarbeiten möchten. Sie sehen, „jede Jeck is anders“, wie wir hier in Köln sagen. Und daher gehen wir mit RBTX auf jede Anforderung individuell ein.

Sollen noch weitere Roboterhersteller mit an Bord kommen?

Mühlens: Als offener Marktplatz sind wir immer an neuen Partnern interessiert, die Produkte im Low-Cost-Automation-Segment anbieten. Damit können wir unseren Kunden am Ende noch mehr individuelle Lösungen für Ihre spezielle Anwendung anbieten.

Soll es künftig noch mehr fertige Pakete für bestimmte Anwendungen geben?

Mühlens: Wir glauben, dass modulare Lösungen vielen Kunden bei der Automatisierung helfen. Sei es, weil ihnen die Expertise fehlt oder, weil sie gerade keine freie Kapazitäten haben. Daher sind fertige modulare Anwendungen für viele Kunden ein echter Gewinn. Deswegen werden wir dieses Angebot weiter ausbauen.

Ökosysteme mit Robotern, die mit Greifern zusammenpassen, gibt es auch anderswo. Gibt es Ansätze zu Kooperationen zwischen den Robotik-Plattformen?

Mühlens: Als Low-Cost-Automation-Spezialist ist unser Ziel die Automatisierung für Jeden. Mit diesem Low-Cost-Fokus schauen wir uns viele andere Angebote an und sind mit den Kollegen im Austausch.

Erwarten Sie eine Konsolidierung der Robotik-Plattformen? Wird es Akquisitionen und Zusammenschlüsse geben – so wie bei Online-Lieferdiensten?

Mühlens: Anders als im B2C-Bereich, wo sich Bedürfnisse standardisieren lassen und somit wenige Anbieter alle Konsumenten bedienen können, herrscht im B2B-Bereich ein hoher Individualisierungsgrad und eine Umrüstgeschwindigkeit, die zu stetig neuen Anforderungen führen. Technologisch wird auf Hardware- und Softwareseite die ein oder andere Konsolidierung stattfinden, aber nicht in dem Ausmaß wie im B2C-Bereich. Solange die Bedürfnisse so individuell bleiben und nicht mit einem „One Size Fits All“-Produktangebot bedient werden können.

Igus GmbH

https://rbtx.com/de


RBTX: der Marktplatz für Low-Cost-Automation

Wertvolle Informationen und konkrete Lösungen für die Low-Cost-Automation bietet der Lean-Robotics-Marktplatz RBTX.com, den die Automationspraxis als Medienpartner unterstützt. Eine kostenlose Live-Videoberatung hilft Einsteigern bei den ersten Schritten in die kostengünstige Automation.

https://rbtx.com/de


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