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Sie sprechen bei Neura Robotics statt von kollaborativen Robotern von kognitiven Robotern. Warum?
Reger: Die heute am Markt erhältlichen kollaborativen Roboter brauchen zusätzliche externe Sensorik, Schnittstellen zu anderen Maschinen und eine Vielzahl an weiteren Anpassungen, um sicher mit Menschen arbeiten zu können. Ein kognitiver Roboter dagegen kann durch KI und integrierte Sensorik sehen, hören und fühlen – erst so wird eine echte, sichere Interaktion mit Menschen möglich.
Was ist denn das Problem der kollaborativen Roboter?
Reger: Für die Einhaltung der notwendigen Sicherheit bei der Zusammenarbeit mit Menschen müssen die Unternehmen deutliche Abstriche bei Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der kollaborativen Roboter machen. So ist ein wirtschaftlich tragbarer Einsatz meist auf spezifische, oft nur einfache Anwendungsfelder beschränkt.
Und was zeichnet dagegen einen kognitiven Roboter aus?
Reger: Durch den Einsatz von KI können Arbeiter durch Sprachbedienung und Gestensteuerung mühelos mit dem Roboter interagieren, der kognitive Roboter selbst kann eigene Entscheidungen treffen und aus Erfahrungswerten lernen, um seine Leistung zu verbessern. Das ermöglicht ein breites Spektrum neuer Anwendungsfelder.
Wie kommt man zum kognitiven Roboter?
Reger: Zum einen durch die bereits erwähnte Sensorik und KI für eine sichere Erkennung von Menschen. Gleichzeitig müssen allerdings auch die neuesten Technologien aus Antriebs- und Steuerungstechnik, Materialwissenschaft und auch mechanischem Design in die Entwicklung einfließen. Genauso wichtig: die Schaffung von Akzeptanz der Menschen, die Roboter überhaupt nutzen zu wollen. Das gelingt zum Beispiel durch eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche, manuelle Berührungssteuerung und eine intuitive, natürliche Sprachbedienung.
Welche Anwendungen werden so möglich?
Reger: Im industriellen Umfeld können neben der Automatisierung von besonders eintönigen oder schweißtreibenden Arbeiten wie dem Be- und Entladen von Maschinen oder der Sortierung von Gegenständen Mitarbeitende auch bei komplexen Tätigkeiten unterstützt werden, etwa beim Schweißen oder bei der Qualitätssicherung. In Zukunft ist auch ein Einsatz in der Altenpflege, bei der Reinhaltung von Straßen oder beim Wiederauffüllen von Regalen im Einzelhandel denkbar.
Wie sieht Neuras Strategie zum kognitiven Roboter aus?
Reger: Unsere auf dem Controller integrierte Sensorik und KI ermöglichen es unseren Robotern bereits heute, ihre Umgebung zu sehen, zu hören und mit ihr zu interagieren. Hierdurch können vorab definierte und trainierte, aber auch neue Aufgaben schnell verstanden, Muster erkannt und Probleme gelöst werden. Sprachbedienung und ein intuitiv bedienbares HMI ermöglicht es Nutzern, den Roboter ohne Programmierkenntnisse leicht an Veränderungen in der Produktion anzupassen. Aktuell arbeiten wir am nächsten Schritt: den Einsatz unserer Technologie auch für Verbraucherinnen und Verbraucher zugänglich zu machen.
Neura Robotics GmbH
Whitepaper verrät Details zum kognitiven Roboter
Was unterscheidet kognitive Roboter von kollaborativen Robotern? Was zeichnet kognitive Roboter aus? Welche neuen Möglichkeiten eröffnen kognitive Roboter? Antworten darauf gibt ein exklusives Automationspraxis-Whitepaper von Neura Robotics. Hier geht es zum Download.
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