Vom Fahrrad über die Baggerschaufel bis zum Schaltschrankrahmen: Carl Cloos Schweißtechnik fertigt automatisierte Roboterzellen für die Schweißtechnik. Jede Anlage wird für den Kunden individuell entwickelt, produziert und getestet. Von der Stromquelle über die Schweißtechnik bis hin zum Roboter samt Steuerung: alles stammt direkt aus Haiger.
„Daher ist es für uns besonders wichtig, dass alle Komponenten, die wir zukaufen, von einwandfreier Qualität sind und auch unter den extremen Bedingungen reibungslos funktionieren“, erklärt Volker Scheidt, Konstrukteur für Roboteranlagen. „Seit fast 30 Jahren verbauen wir deswegen in unseren Anlagen Energieketten von Igus.“
Die eingesetzten Energieketten müssen stehend, liegend, hängend oder linear gleitend die Leitungen und Schläuche für Strom, Daten, Pneumatik sowie Hydraulik störungsfrei bewegen. „Speziell unser besonderes Tandem-Lichtbogen-Verfahren forderte eine Energiekette, die die zusätzlichen Lasten durch Leitungen und Schläuche problemlos bewältigen kann,“ erläutert Scheidt.
Optimal für die Schweißtechnik
Beim Tandem-Schweißverfahren brennen zwei Lichtbögen in einem gemeinsamen Schmelzband. Der Schweißprozess ist dadurch schneller, die Nähte sind länger und die Abschmelzleistung ist höher. Die Energiekette der Serie E4.56 zeigte sich hier als optimale Lösung. Bis zu 10 kg pro Meter muss sie tragen. Kein Problem für die stabile Energiekette, denn senkrechte Anschläge in der Energieführung ermöglichen eine maximale Kraftaufnahme und sorgen für eine hohe Stabilität, selbst bei großen, freitragenden Längen.
„Die Energiekette E4.56 besitzt einen Hintergriff und damit eine hohe Torsionssteifigkeit, außerdem ist sie in den Breiten variabel“, erklärt Yve Kirsch, Vertriebsleiter Norddeutschland bei igus. „Der Energiekettentyp bietet sich optimal für die Anwendungen in der Schweißtechnik an. Als geschlossene Rohrvariante R4.56 kommt die Führung dort zum Einsatz wo Funken, Schmutz oder Staub eine Rolle spielen.“
Gleitend, hängend und stehend
Patrick Heeb, technischer Verkaufsberater bei Igus, ergänzt: „Langsames Anfahren, abruptes Anhalten und Geschwindigkeiten von 1,7 Meter die Sekunde sind besondere Anforderungen, die unsere E4.56 problemlos erfüllen kann.“ Für Baumaschinen kann der Verfahrweg eines Schweißroboters bis zu 70 Meter betragen. Auch hier bewährt sich die E4.56 seit Jahren erfolgreich.
Eine Roboterschweißanlage von Cloos wird für die Fertigung von Schaltschrankrahmen eingesetzt, deren Länge, Breite und Höhe stark variieren kann. Die vollautomatisierte Fertigungsanlage für das Verschweißen der Rahmen besteht aus 15 verketteten Robotern, etlichen Manipulatoren und umfangreicher Steuerungstechnik, die die Fertigungsabläufe koordiniert. An den Anlagen verrichten mehrere R4.56 und E4.56 Energieketten gleitend verfahrend, hängend und senkrecht stehend ihren Dienst.
Leiser Lauf überzeugt
„Bevor wir zu Igus kamen, setzten wir auf Energieketten aus Stahl. Im Betrieb waren sie jedoch extrem laut“, so Volker Scheidt. Da die Energieketten der Kölner Motion-Plastics-Spezialisten aus wartungsfreien Tribo-Polymeren bestehen, sind sie nicht nur besonders leicht und verschleißfest, sondern auch sehr leise. Eine integrierte Bremse an den Radienanschlägen dämpft den Anschlag und die Abrollgeräusche zusätzlich.
Igus liefert die vierteiligen Energieketten bereits vorab montiert, inklusive Trennstege und Böden. „Da jede Anlage bei uns individuell ausgelegt und montiert wird, konfektionieren wir die Energieketten mit den Leitungen bei uns vor Ort“, erklärt Volker Dienst, Teamleiter Elektro-Sonderbau bei Cloos. Die Energieketten von igus sind ganz leicht beidseitig zu befüllen. Dazu lassen sich die Öffnungsstege einfach lösen und schließen. „Dazu benötigen wir lediglich den Igus-Schraubenzieher“, sagt Dienst schmunzelnd.
Besondere Bewegungslösungen
Aufgrund des höheren Automatisierungsgrades steigt die Nachfrage nach komplexeren verketteten Roboteranlagen. Dafür sind auch besondere Energieführungslösungen gefragt. Und Sonderlösungen sind nicht nur die Expertise von Cloos, sondern auch von igus. Für eine Drehanwendung konnten die Kölner eine Energieführung mit einem rückwärtigen Biegeradius auslegen. Aber auch seitlich liegend kommen Energieketten in Roboterlaserzellen zum Einsatz ebenso wie die dreidimensionalen Triflex-R-Energieketten.
Igus GmbH
Spicher Str. 1a
51147 Köln