Moderne Roboter sind längst nicht mehr nur in Produktionsumgebungen zu finden. Sie werden zunehmend etwa in medizinische Laboranwendungen integriert oder unterstützen die Forschung an Hochschulen und in der Pharmaindustrie. Um neue Roboterkonzepte für das Gesundheitswesen zu erarbeiten, hat ABB im Oktober 2019 ein neues Forschungszentrum am Texas Medical Center (TMC) in den USA eröffnet.
Ein wichtiger Baustein ist dabei der kollaborative Roboter Yumi, der eine Reihe von repetitiven, filigranen und zeitaufwändigen Labortätigkeiten auszuführen kann, wie zum Beispiel Dosieren, Mischen und Pipettieren, das Zusammenstellen steriler Instrumente sowie das Be- und Entladen von Zentrifugen oder speziellen Öfen.
Ähnlich wie der Cobot YuMi können aber auch Scara-Roboter auf kleiner Stellfläche installiert werden. Unabhängig davon, ob sie es mit Tabletten, Reagenzgläsern oder Injektionsspritzen zu tun haben – Scaras führen Punkt-zu-Punkt-Bewegungen schnell und präzise aus, wie z.B. Pick-and-Place, Teiletransfer und Teilehandling.
Vision erweitert Einsatzspektrum
Und das Einsatzspektrum von Robotern lässt sich mit der Integration von Vision-Systemen nochmal erweitern. Ein Beispiel ist ein US-Pharmaunternehmen, das eine besondere Variante der Flexa-Cartoning-Maschine installierte, mit zwei ABB-Robotern IRB 360 als Herzstück. Mit Bildverarbeitung von Cognex sind die beiden Roboter in der Lage, Pipetten zu greifen, die auf einem Band in loser Schüttung ankommen.
Für die Pharmaindustrie gewinnen Roboterlösungen aber auch in Bezug auf eine kostengünstige Logistik an Bedeutung – gerade vor dem Hintergrund des boomenden Onlinehandels. Schwedens größte Online-Apotheke Apotea liefert beispielsweise jede Woche mehr als 170.000 Pakete an ihre Kunden aus. Mit der Implementierung von drei ABB-Industrierobotern des Typs IRB 4600, die täglich 35.000 Pakete zuverlässig in bestimmte Gitterboxen verteilen, konnte das Unternehmen seine Produktivität um 30 Prozent steigern.
Logistik vor Herausforderungen
Ohnehin ist die Logistik ein Feld, in dem Roboterlösungen zunehmend zum Einsatz kommen. Trends wie der wachsende E-Commerce, 24-Stunden-Lieferungen und die zunehmende Individualisierung sorgen dafür, dass dort die Aufgaben immer komplexer werden und Kleinlieferungen zunehmen.
Dank der Simulations- und Offline-Programmiersoftware Robotstudio von ABB können Unternehmen die Roboter einfacher und schneller als bisher umzuprogrammieren, um flexibel auf solche Änderungen reagieren zu können. Auch künstliche Intelligenz hilft dabei, flexibler zu werden. In Kombination mit Bildverarbeitungssystemen helfen KI-Algorithmen etwa, die Größe und Form von Objekten, die richtige Greiferposition und den benötigten Druck zu ermitteln. ABB hat zum Beispiel gemeinsam mit dem KI-Start-up Covariant eine Lösung entwickelt, mit der Roboter eigenständig die Anzahl der greifbaren Objekte erweitern können.
ABB Automation GmbH
https://new.abb.com/products/robotics/de
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