Die vom Bundesfinanzministerium initiierte WIN-Initiative soll die Finanzierung von Startups soll deutlich verbessern. 12 Milliarden Euro bis 2030 stehen im Raum. Was sagt die Industrie zur WIN-Initiative? Die Verbände VDMA und Bitkom zeigen sich zufrieden – vorerst. Es sei nur der erste Schritt. Autorin: Evelin Eitelmann, Redakteurin, Zentralredaktion Konradin Industrie
Auf dem Startup Germany Summit bekannte sich ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und der KfW zum deutschen Finanzstandort und zur Förderung von Start-ups, Innovation und Wagniskapital in Deutschland. Eine gemeinsame Absichtserklärung der sogenannten WIN-Initiative wurde unterzeichnet. Vereinbart wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital in Deutschland. Zugleich wollen die teilnehmenden Unternehmen rund 12 Mrd. Euro bis 2030 in die weitere Stärkung des deutschen Venture Capital-Ökosystems investieren.
Was sagen Verbände und Industrie?
Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, spricht von einem starken Signal, dass die WIN-Initiative zur Förderung der Innovationskraft sende. Startups seien wichtige Treiber von Innovationen im Maschinen- und Anlagenbau. Um ihre Projekte erfolgreich umzusetzen und zu skalieren, seien sie häufig auf Wagniskapital angewiesen. Mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket würden die Bedingungen für Wachstums- und Innovationskapital in Deutschland entscheidend verbessert.
Auch Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Digitalverbands Bitkom, sieht im Start der WIN-Initiative für seine Branche eine Erleichterung und Verbesserung der Finanzierung für Startups. Er sagt: „Die WIN-Initiative wird dafür sorgen, dass junge Tech-Unternehmen in Deutschland schneller wachsen, sie stärkt direkt den Technologie- und Innovationsstandort und mittelbar die gesamte deutsche Wirtschaft.“ Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauche man mehr digitale Innovationen. „Dabei spielen Startups eine herausragende Rolle.“
Das Startup-Ökosystem in Deutschland sei hervorragend und international beachtet, sagt Wintergerst. Es mangele aber an Kapital und man nehme eine zunehmende Zurückhaltung bei Investoren wahr. „Die WIN-Initiative kann das dringend benötigte Aufbruchsignal sein. Um die Kapital-Lücke im internationalen Vergleich zu schließen, müssen noch weitere Schritte folgen, damit Deutschland insgesamt attraktiver für Venture Capital wird und deutsche Startups zu europäischen und globalen Champions wachsen können.“
Auch Rauen sieht in der WIN-Initiative eine Veränderung der regulatorischen Rahmenbedingungen, die der VDMA schon länger gefordert hatte, sodass große institutionelle Investoren verstärkt in Wagniskapital investieren können „– und dies auch tun werden. Das setzt einen entscheidenden Impuls, um den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb zu stärken“, so Rauen. Es sei allerdings nur der erste Schritt. Rauen weiter: „Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, müssen das Startup-Ökosystem weiter gefördert und bestehende Investitionsbarrieren abgebaut werden.“
Über die WIN-Initiative
Die WIN-Initiative wurde auf Anregung von Bundesfinanzminister Christian Lindner ins Leben gerufen und wird von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck unterstützt. Die KfW mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Stefan Wintels nimmt eine zentrale Rolle als Koordinatorin und Wegbereiterin der Initiative wahr.
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Quellen https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Milliarden-Versprechen-an-Startups https://vdma.org/viewer/-/v2article/render/129335456