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Wie Kuka-Roboter die Lebensmittelindustrie erobern

Robotik-Portfolio ausgebaut
Wie Kuka-Roboter die Lebensmittelindustrie erobern

Die Lebensmittelindustrie entdeckt die Vorteile der Roboter: Weltweit hielten in der Lebensmittelbranche in den letzten fünf Jahren 54.000 neue Roboter Einzug – Tendenz steigend. Kuka baut daher sein Portfolio für die Lebensmittelindustrie aus. Ein Blick auf Roboter, die Bierkisten heben, Baguettes verpacken, Hähnchen binden, Käse schneiden oder Tomatensauce auf Pizzaboden streichen.

Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben in der Lebensmittelindustrie. „Nicht mehr nur beim Palettieren und Depalettieren, sondern auch im Handling und in der Verpackung von Obst, Gemüse, Molkereiprodukte, Fleisch, Fisch, Wurstwaren und Käse oder Getreide und Backwaren“, weiß Dieter Rothenfußer, Portfoliomanager bei Kuka. „Denn nicht nur Branchengrößen wie Unilever und Nestle entdecken die Vorteile von Robotik und Automation, sondern auch Mittelständler“, sagt Rothenfußer

Ein gutes Beispiel sei die Privatbrauerei Fiedler aus dem Erzgebirge. Fiedler nutzt einen Kuka Palettier-Roboter nicht nur, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sondern auch um die Ergonomie der Beschäftigten zu verbessern, indem der Roboter ihnen das Handling der schweren Bierkisten abnimmt.

Quantec hebt Bierkisten

Ein 5-achsiger Kuka Roboter KR 180 PA der Quantec-Serie be- und entlädt im Warenein- und -ausgang ganze Lagen von Bierträgern, als Vollgut wie auch als Leergut. Dabei nimmt der Kuka-Roboter mit seinem Greifer bis zu vier Bierträger gleichzeitig auf. Er hebt das eingehende Leergut von der Palette auf die Fördertechnik und die aus der Abfüllung kommenden Träger vom Rollenband direkt auf die Palette. 800 Flaschen in 40 Kästen finden so auf einer Europalette Platz, die von der Roboterzelle per Gabelstapler ins Ausgangslager oder direkt auf den Lkw gebracht werden. So schafft der Roboter pro Tag 1500 Kisten.

Roboter entlasten Personal

Mit dem Robotereinsatz ist die Brauerei Fiedler nicht alleine. Rothenfußer: „Nahezu die gesamte Lebensmittelbranche fragt nach Automatisierung. Während die Getränkeindustrie schon seit langem automatisiert, verspüren wir derzeit große Nachfragen aus lebensmittelverarbeitenden Bereichen wie Fertignahrung, Fleisch-, Wurst- oder Käseverarbeitung.“

Denn überall fehlen Fachkräfte, weiß der Kuka-Branchenexperte: „Bei uns kommt als einheitliches Echo an, dass es zunehmend schwierig wird, für die Produktion Personal zu finden. Gerade in der Fleischverarbeitung ist es kalt und feucht, die Mitarbeiter werden täglich mit Blut, Innereien und Knochen konfrontiert und laufen zudem Gefahr, sich mit den scharfen Werkzeugen zu verletzen.“ Corona habe die noch beschleunigt. „Viele Betriebe hatten mit Lockdown-Maßnahmen zu tun oder waren damit überfordert, Sicherheitskonzepte so schnell umzusetzen, wie das erforderlich gewesen wäre“, so Rothenfußer.

Beispiele aus der Kuka-Praxis

Bereits seit 15 Jahren fokussiert sich Kuka auf die Lebensmittelbranche. „Hier sind wir inzwischen gut aufgestellt und zählen weltweit über 1.000 Unternehmen aus der Lebensmittelbranche zu unseren Kunden“, so Rothenfußer. Und er nennt einige Beispiele:

  • Im familiengeführten Mühlenbetrieb Moulins Bourgeois in Frankreich kommissionieren zwei KR 180 R3200 PA und drei KR 300–2 PA Mehlsäcke. Jeder Quantec-Roboter bewegt bis zu fünf 25-Kilo-Mehlsäcke gleichzeitig. Von den Paletten aufs Förderband und dann direkt in die LKW – das geht hier blitzschnell. 2.000 Säcke kommissionieren die fünf Roboter pro Stunde.
  • Beim Geflügelproduzenten Pilgrim’s Pride binden KR Agilus HM Hähnchen zu koch- oder bratfertigen Bündeln, je ein Tier in fünf Sekunden. In Belgien entrindet ein KR Agilus HM Käselaibe, in den Niederlanden schneidet er Käsesticks, in Italien bestreicht er Pizzaböden mit Tomatensauce. Rothenfußer: „Das HM im Namen steht übrigens für Hygienic Machine. Selbst Desinfektionsmittel und chemische Reiniger können den korrosionsresistenten Oberflächen und Edelstahlteilen nichts anhaben.“
  • In den Niederlanden widmen sich in einer automatisierten Pick-and-Place-Linie gleich sechs KR Cybertech Nano Roboter dem Verpacken von Baguettes. Mit ihren Spezialzangen greifen die Roboter die Backwaren und stapeln sie ebenso sicher wie ordentlich in Kisten.
  • Und in England gibt es eine Firma, die sich auf Großküchen und das Mischen von großen Gebinden spezialisieren möchte. Dort kommt ein KR Fortec zum Einsatz, der eigentlich für den Automobilbereich entwickelt wurde. Der KR Fortec Roboter hantiert nun in England mit großen Edelstahl-Kochbehältnissen, in denen unter anderem Saucen und Suppen gekocht werden. „Anschließend kann der KR Fortec den Topf gleich unter die Dampfstrahlerreinigung halten, sodass alles sauber ist“, sagt Rothenfußer.

Roboter-Portfolio ausgebaut

Um diese vielfältigen Aufgaben abzudecken, hat Kuka sein Portfolio kontinuierlich ausgebaut.

  • Palettierroboter: „Durch unser umfangreiches Portfolio an Palettierrobotern von 40 bis 700 Kilogramm Traglast heben wir uns heute klar von den Mitbewerbern ab.“
  • Die fahrerlosen Transportplattformen KMP 600-S diffDrive (bis 600 Kilogramm Traglast) und KMP 1500 (bis 1.500 Kilogramm Traglast) wiederum können in der Intralogistik eingesetzt werden
  • Um auf die steigenden Hygieneanforderungen in der sekundären Lebensmittelproduktion zu reagieren, bietet Kuka ein komplettes Roboterportfolio (von 6 bis 240 Kilogramm) mit lebensmitteltauglichen NSF-H1-Schmierstoffen an. Rothenfußer: „So sind die Roboter bestens ausgestattet für den Umgang mit trockenen Lebensmitteln wie Brot, Schokolade oder Obst.“ Aber auch verpackte Lebensmittel und das Verpackungsmaterial selbst wie Kartonagen oder Folie kann natürlich mit diesen Robotern gehandhabt werden.
  • Für ganz besondere Hygiene-Anforderungen hat Kuka auch spezielle Hygiene-Roboter wie den KR Agilus HM im Portfolio. Selbst Desinfektionsmittel und chemische Reiniger können den korrosionsresistenten Oberflächen und Edelstahlteilen nichts anhaben. Seit Anfang 2021 ergänzt auch ein KR Delta in Edelstahlausführung das Kuka-Portfolio. „Als Hygienic Machine eignet sich der Delta-Roboter besonders für schnelle Pick & Place-Aufgaben roher Lebensmittel wie Fischstäbchen, Käseecken oder Hamburgerpads“, so Rothenfußer.

Ein Blick in die Zukunft

„Insbesondere im sensiblen Bereich der sogenannten primären Lebensmittelverarbeitung müssen wir in den nächsten Jahren intensiv an einem Portfolio von Hygienerobotern arbeiten, die den branchenüblichen Reinigungsprozeduren und chemischen Reinigungsmitteln standhalten“, sagt Rothenfußer.

Aber nicht nur Hygienc-Design-Roboter sind gefragt – gerade wenn es um den Einsatz in Schlachthäusern und Fleischzerlege-Betrieben geht – die ja in der Corona Pandemie wegen Corona Massenausbrüchen ins Gerede gekommen sind. Kuka Roboter sind hier bereits im Einsatz, hier ist aber auch das sehr heterogene Material (ein Tier ist nicht wie das andere) eine Herausforderung. „Oft kommen hier aufwändige Sensoriken zum Einsatz, bis hin zum Röntgen und zur Computertomografie, um das Fleisch zu durchleuchten, damit es metzgergerecht zerlegt werden kann.“

Kuka AG

www.kuka.com


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