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Wichtige Robotik-Trends von der CIIF 2024 in Shanghai

Robotik aus China auf dem Sprung nach Europa
Wichtige Robotik-Trends von der CIIF 2024 in Shanghai

Wichtige Robotik-Trends von der CIIF 2024 in Shanghai
Welche Trends die diesjährige CIIF geprägt haben, berichtet der China- und Robotikexperte Georg Stieler. Bilder: Stieler

China ist nicht nur seit Jahren der größte Robotermarkt der Welt, sondern setzt als technologischer Vorreiter auch mehr und mehr wichtige globale Trends in der Robotik. Welche Trends die diesjährige CIIF (China International Industry Fair) geprägt haben, berichtet der China- und Robotikexperte Georg Stieler in einem Online-Beitrag, den wir hier zusammengefasst haben.

„Obwohl China mit der schlechtesten wirtschaftlichen Stimmung der letzten 20 Jahre konfrontiert ist, war die Messe CIIF lebhaft und voller Energie“, so der Eindruck von Georg Stieler, Leiter Robotik & Automatisierung sowie Geschäftsführer Asien bei der Stieler Technologie- & Marketing-Beratung GmbH & Co. KG. Neben vielen großen und kleinen chinesischen Roboterherstellern waren auch internationale Größen wie Fanuc, Kuka und ABB in Shanghai präsent.

„Fanuc präsentierte Anwendungen für die Batterieproduktion, das Schneiden, Lackieren, Palettieren und die Halbleiterherstellung sowie dynamische Einsatzmöglichkeiten von Cobots“, berichtet Georg Stieler. „Kuka und ABB zeigten Anwendungen, die die technischen Stärken ihrer Roboter hervorheben und sie von lokalen Wettbewerbern abheben.“ ABB beispielsweise zeigte als Premiere das Ultra Accuracy-Feature für den GoFa Cobot, das für ultrapräzise Cobot-Anwendungen in der Elektronik-, Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie Metallverarbeitungsindustrie geeignet ist.

Cobots für E-Fahrzeuge und Palettieren

Neben Innovationen in Bereichen wie intelligente Schweißlösungen, Schwerlastroboter, Robot Vision oder taktile Intelligenz sind Georg Stieler auf der Messe insbesondere Cobot-Themen besonders aufgefallen:

1. Cobots in der Produktion für E-Fahrzeuge: „Montage- und Inspektionsanwendungen in der Fertigung von Batterien und Elektrofahrzeugen haben sich zu einem wichtigen Wachstumstreiber für den Verkauf von Cobots entwickelt. UR, Aubo, Jaka und Flexiv präsentierten auf der CIIF ihre Lösungen für dieses Gebiet prominent.“

2. Cobots mit 30 bis 40 kg Nutzlast: Komplette Palettierlösungen, einschließlich Kameras, Greifern und Software, waren ebenfalls oft zu sehen und sind in China bereits bei 12.000 Euro erhältlich — deutlich weniger als vergleichbare Lösungen in Europa oder den USA.
Übrigens: Auch bei Chinas größtem Roboterhersteller Estun, der in Shanghai sein breites Produktspektrum und branchenspezifische Lösungen in den Bereichen Batterie, Solar und Automobil präsentierte, standen dieses Jahr Cobots stärker im Fokus als noch im Jahr 2023, berichtet Georg Stieler.

Humanoide Roboter allgegenwärtig

Neben Cobots waren humanoide Roboter allgegenwärtig, berichtet der China-Experte Georg Stieler: „Estun, Jaka und viele andere Unternehmen präsentierten in Shanghai humanoide Roboter. Bisher dienen diese aber eher als Beweis für die Fähigkeit chinesischer Firmen, schnell neue Hardware zu produzieren. Selbst die vielversprechenderen Modelle sind noch Jahre von einer erfolgreichen Kommerzialisierung entfernt.“

Wer wird in zwei bis drei Jahren noch da sein?

Abzuwarten bleibt aus Sicht von Georg Stieler allerdings, welche der vielen Robotik-Player aus China in zwei bis drei Jahren noch da sein werden: „Der Robotiksektor in China bleibt heiß, aber viele Unternehmen auf der CIIF sind trotz ihrer großen Stände noch nicht profitabel. Die Frage bleibt daher: Wer wird in zwei oder drei Jahren noch da sein?“

Aus seiner Sicht sticht hier neben dem chinesischen Robotik-Primus Estun aktuell hier vor allem der Automationsspezialist Inovance hervor: „Inovance, bekannt als das “kleine Huawei”, präsentierte auf der CIIF seine Industrieroboter in einem Body-in-White-Setting. Nachdem Inovance im Scara-Segment bereits Marktanteile von etablierten japanischen Akteuren gewonnen hat, unterstreicht das die Ambitionen von Inovance in der Mehrachs-Robotik“, so Georg Stieler. „Roboter tragen derzeit weniger als 5 Prozent zum Umsatz des Unternehmens bei, aber angesichts Inovances starker Position in der Industrieautomatisierung könnte sich das schnell ändern.“

Europäischen Markt erobern

Davon kann man sich in Kürze übrigens auch in Deutschland ein Bild machen. Denn wie Georg Steiler berichtet, hat Inovance bereits angekündigt, seine Industrieroboter auch auf der SPS im kommenden November in Nürnberg auszustellen.  Und Inovance ist nicht der einzige große chinesische Robotik-Player, den es nach Europa zieht: Erst kürzlich hatte Estun angekündigt mit dem erfahrenen deutschen Robotik-Manager Gerald Mies (Ex Fanuc, Ex-Cloos, Ex-FFG, Ex-Kuka) den europäischen Markt erobern zu wollen.

Und Georg Stieler erwartet zukünftig weitere Schritte von chinesischen Playern auf den Weltmarkt: „Eines ist sicher: Angesichts des intensiven Wettbewerbs auf dem Heimatmarkt, der attraktiv bepreisten Produkte, eines leistungsstarken Robotik-Ökosystems, das neue Lösungen in unübertroffener Geschwindigkeit und zu geringen Kosten hervorbringt, und umfangreichem Anwendungswissen aus der weltweit führenden Produktionsdrehscheibe expandieren chinesische Robotikunternehmen ins Ausland. Erwarten Sie, viel mehr von ihnen in Asien, der EU und den USA zu sehen.“

Hier geht es zum kompletten CIIF-Beitrag von Georg Stieler


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