Der Roboter soll künftig so einfach zu bedienen sein wie ein Smartphone. Diese Vision wird immer wieder als Ziel ausgegeben, wenn es um die „Demokratisierung der Robotik“ geht. Allerdings haben Roboter und andere Maschinen – im Vergleich zur Software – einen großen Vor- bzw. Nachteil: Sie interagieren stets mit dem echten Leben, der physischen Welt. Das macht die Robotik wie den ganzen Maschinenbau ja auch so spannend: Man kann direkt sehen und spüren, ob eine Idee funktioniert.
Aber das bedeutet natürlich auch: Wenn man beim Aufsetzen einer Maschine oder einer Roboter-Applikation nicht richtig aufpasst, kann eine ganze Menge schiefgehen. Und unter Umständen kann es sogar gefährlich werden. Dagegen ist es in der Regel nicht so schlimm, wenn eine App einen Bug hat – dann stürzt das Programm halt ab. Deswegen dürfte die Idee, Roboteranwendungen sollten künftig so einfach sein wie Smartphones, eher ein frommer Wunsch bleiben. Eine Smartphone-App ist schnell installiert und auch schnell mit neuen Funktionen upgedatet. Eine Roboteranwendung dagegen muss im echten Leben funktionieren. Und wenn ein neues Produkt bearbeitet werden soll, müssen vermutlich Greifer und Ähnliches ausgetauscht werden.
Roboterführerschein ist eine gute Idee
Alles nicht so easy. Insofern ist es zwar richtig, dass sich die Robotikmacher von der Smartphone-Welt inspirieren lassen und sich von deren intuitiver Benutzung eine gehörige Scheibe abschneiden. Aber man sollte durchaus realistisch bleiben: Eine Maschine ist eine Maschine und kein Smartphone. Vielleicht sollte sich der Roboter lieber das Auto als Vorbild nehmen: Auch dieses ist ein allgegenwärtiges Hilfs- und Transportmittel, selbst wenn es strenge Verkehrsregeln und Sicherheitsvorschriften gibt. Um Auto zu fahren, braucht man daher einen Führerschein. Vielleicht sind Ideen für einen Roboter-Führerschein, wie sie unter anderem der Deutsche Robotik Verband vorantreibt, eine bessere Idee als der Versuch, die Roboter so kinderleicht zu machen wie ein Smartphone.
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