„Nova, das weltweit erste herstellerunabhängige, einheitliche Betriebssystem für Roboter, wird die Robotik entscheidend voranbringen, indem es die einfache Programmierung und Steuerung von Robotern unterschiedlicher Hersteller ohne spezifische Fachkenntnisse ermöglicht“, freute sich Christian Piechnick, CEO des Robotik-Start-ups aus Dresden, am 4. November im Rahmen eines exklusiven Launch-Events in Dresden: „So wie Android die Smartphones revolutionierte und Windows die PC-Welt veränderte, wird Nova die industrielle Robotik für jedermann zugänglich machen.“
Als erstes übergreifendes Roboter-Betriebssystem soll Nova Komplexität reduzieren und Flexibilität erhöhen. Dazu ist Nova kompatibel mit allen großen Robotik-Brands wie Fanuc, Yaskawa, ABB Robotics, Kuka und Universal Robots. Vor allem für mittelständische Unternehmen, bei denen der Automatisierungsgrad aktuell noch im einstelligen Prozentbereich liegt, eröffne Nova völlig neue Perspektiven, verspricht Christian Piechnick.
Roboterprogrammierung mit Python und JavaScript
Zudem soll das Linux-basierte Roboter-OS ganz neue Softwareentwickler-Kreise ansprechen, denn auch Developer aus der IT-Welt, die heute Apps oder Websites programmieren, können unkompliziert eigene Robotikanwendungen entwickeln. „Über Entwicklungstools wie Python und JavaScript können Millionen von Entwicklern mit Nova Roboteranwendungen einfach erstellen und skalieren“, sagt Stephan Hotz, Chief Product Officer bei Wandelbots.
Die Softwareentwickler können dazu über das zugehörige Developer-Portal auf Entwicklungstools, UI-Elemente, standardisierte Bibliotheken und Beispielanwendungen zugreifen und mit Hilfe des Python-basierten Wandelscripts eigene Lösungen für die Interaktion mit Robotern entwickeln.
Simulation mit Nvidia, KI mit Microsoft
Da Nova einem „Plan-, Build- und Operate-Ansatz“ folgt, soll die Software mit KI-basierten Technologien beim gesamten Automatisierungslebenszyklus unterstützen – von der Planung und Simulation bis zur Bereitstellung und Skalierung. Katharina Jessa, Chief Revenue Officer bei Wandelbots: „Mittels Nvidia Omniverse können Umgebung, Roboter und sogar bewegliche Werkstücke im digitalen Zwilling geplant und konfiguriert werden und lassen sich quasi auf Knopfdruck in die physische Welt übertragen.“
„Wir brauchten eine ultra-realistische Simulation. Mit Nvidia Omniverse haben wir das Best in Class Tool gefunden“, sagt Christian Piechnick. „Wir vereinen also die Power von Nova mit der Power von Omniverse.“ Das Industrial Metaverse wird aus seiner Sicht das nächste große Ding.
Nvidia ist aber nicht der einzige große Partner: In Sachen KI-Einbindung arbeitet Wandelbots bei Nova mit Microsoft zusammen. Der KI-Einsatz reicht vom integrierten Copilot, der auf Kommando Roboter-Code in Wandelscript programmiert bis zur KI-basierten Bahnplanung (Magma). Künftig sollen auch Roboterbefehle in gesprochener Sprache und lernfähige Roboter, die über Zuschauen lernen, möglich sein
„Wir stehen mit Nova also auf den Schultern von Giganten“, jubelt Christian Piechnick.
Herstellerübergreifende Roboterprogrammierung
Ein Kernaspekt bei Nova ist die herstellerübergreifende Programmierung von Robotern. Wandelbots bindet dazu über seine offenen APIs Robotersteuerungen verschiedener Hersteller ein, darunter bereits große Namen wie Fanuc, Kuka, ABB, Yaskawa und UR. Viele weitere sollen folgen.
Die offenen APIs binden nicht nur Roboter verschiedener Hersteller ein, sondern auch sonstige Hardware-Komponenten. Zudem können eigens programmierte Apps oder Software von Drittherstellern eingebunden werden. Christian Piechnick: „Maschinenbauer und Systemintegratoren können einfach eigenes Know-how in die Anlagen einbringen und selbst gebaute Apps dann von einer Anlage auf die andere übertragen.“
Einheitliche und intuitive Benutzeroberfläche
Ein Vorteil für Endanwender und Bediener ist die einheitliche Benutzeroberfläche für die verschiedenen Roboterhersteller und -modelle. Zudem ist die Benutzeroberfläche dank des modernen Kachel-Designs auch intuitiv nutzbar. „Die Bedienung über jedes HTML-fähige Endgerät ist möglich. Das macht Robotik für jeden zugänglich“, verspricht Christian Piechnick.
Zudem können Mitarbeiter mit Robotern interagieren, ohne technische Kenntnisse zu benötigen. „Durch dieses moderne Overlay lässt sich die Komplexität von heterogenen Automationslandschaften reduzieren“, erläutert Katharina Jessa: „Außerdem können Anwender bestehende Anlagen auf den neuesten Stand der Technik bringen, etwa indem sie über Nova auch Sensorik und KI einbinden.“
Offene Betaphase startet jetzt
In einer ersten geschlossenen Betaphase konnten sich seit Juni bereits erste Kunden von den Vorzügen von Wandelbots Nova überzeugen. Zu den Unternehmen, die die neue Technologie in der ersten geschlossenen Betaphase ausprobiert haben, gehört der Automobilzulieferer Schaeffler, der eine komplexe Montageaufgabe mittels Nova und der Simulation via Omniverse auf Machbarkeit untersucht hat.
SHL wiederum, Spezialist für roboterbasierte Oberflächenbearbeitung, will über Nova den KMU-Markt einfacher und schneller erschließen. Mit Hilfe der Wandelbots-Plattform baut SHL einfach bedienbare Roboter-Anlagen, die manuelle Schleifarbeiten in KMU ersetzen sollen. SHL hat dazu in Zusammenarbeit mit 3M und Wandelbots auch eine eigene App entwickelt. Das Werkstück wird dabei erfasst und der Benutzer wählt in einem Wizard die Oberflächenart aus und den gewünschten Zielzustand, woraufhin ihm das geeignetste Schleifmittel vorgeschlagen wird.
Mit diesen Beta-Pionieren werden auch die Zielgruppen für Nova deutlich: Das sind
- zum einen Systemintegratoren und Maschinenbauer, die ihre Anlagen über die Wandelbots Software einfacher und flexibler und damit KMU-tauglicher machen können sowie
- erfahrene Robotikanwender, die mit Nova ihre Anlagen schneller in Betrieb nehmen, heterogene Automationslandschaften standardisieren und die Komplexität verringern können.
In der jetzt startenden offenen Betaphase stellt Wandelbots sein Betriebssystem weiteren Nutzern zur Verfügung. Interessierte Anwender und Entwickler können sich unter https://www.wandelbots.com/de/developers-beta registrieren. Im Q2 2025 soll die Software dann allgemein verfügbar sein.
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