Nach einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld in den vergangenen Jahren und den massiven Auswirkungen der Coronakrise verzeichnet Kuka aktuell wieder starke Zahlen. Dabei profitiert Kuka auch von der zunehmenden globalen Nachfrage nach Automatisierung.
Entsprechend erwartet Kuka ein positives Geschäftsjahr 2021. „Kuka hat den Turnaround geschafft und einen klaren Wachstumsweg eingeschlagen. So erwarten wir für 2021 einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro. Erste Anzeichen lassen uns auch für die Geschäftsentwicklung über 2021 hinaus optimistisch sein. Für 2022 sind wir optimistisch, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird“, so Peter Mohnen, CEO der Kuka AG.
Führungsrolle schärfen
Zusammen mit dem chinesischen Mutterhaus Midea hat das Kuka Management eine gemeinsame Wachstumsstrategie für die kommenden Jahre ausgearbeitet. Ziel ist es, die Führungsrolle von Kuka in der roboterbasierten Automatisierung bis 2025 deutlich zu schärfen.
Im Rahmen der Strategie wird sich Kuka vor allem darauf konzentrieren, Robotik-Expertise und Applikations-Know-how weltweit und über alle Geschäftsbereiche hinweg zu bündeln, um seine Produkte und Marktposition weiter zu verbessern. Dazu zählt ein übergreifendes Portfolio mit regional angepassten Produkten und Lösungen für Wachstumsbranchen in der Robotik und Logistik, wie E-Commerce und Retail. Schnell wachsende Märkte für Kuka und Swisslog sollen so gezielt gestärkt und die Koordination zwischen den Ländern noch enger abgestimmt werden.
Squeeze-Out eingeleitet
Zur Umsetzung der Wachstumsstrategie planen Midea und Kuka, die Investitionen in Forschung und Entwicklung in Augsburg bis 2025 um mindestens 15% gegenüber 2021 zu erhöhen. Zudem will Midea Kuka im Rahmen der Strategie in einem sogenannten Squeeze-Out-Prozesses von der Börse nehmen. Midea hält bereits einen Anteil von über 95 % aller Kuka Aktien. Ziel ist ein klarer Fokus auf das operative Geschäft.
„Indem wir die Partnerschaft zwischen Kuka und Midea auf eine neue Ebene heben, beschleunigen wir nachhaltiges Wachstum und steigern die Wettbewerbsfähigkeit von Kuka erheblich“, so Dr. Andy Gu, Aufsichtsratsvorsitzender der Kuka AG und Vice President der Midea Group.
Börse bringt keine Vorteile
Die derzeitige Börsennotierung von Kuka bringe keine wesentlichen Vorteile für Kuka mit sich, da das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen gering sei. Als Unternehmen ohne Börsennotierung werde Kuka künftig von administrativen Anforderungen befreit, könne agiler handeln und sich besser auf die Umsetzung der Strategie und das operative Geschäft konzentrieren.
„Unser Ziel ist eine führende Rolle in der roboterbasierten Automatisierung bis 2025“, so Peter Mohnen. „Dafür brauchen wir einen klaren Fokus auf Technologieentwicklung und Innovation sowie die volle Unterstützung von Midea. Deshalb verfolgen wir gemeinsam eine langfristige Strategie für Kuka und haben die Rahmenbedingungen dafür festgelegt, mit einem klaren Fokus auf das operative Geschäft. Ich begrüße Mideas Zusage, unsere F&E-Ausgaben in Augsburg erheblich zu erhöhen, um das Wachstum von Kuka noch effektiver voranzutreiben.“
Das A in Kuka steht weiterhin für Augsburg
Diese Entscheidung ermögliche Kuka, auch am Heimatstandort in Augsburg zu wachsen und als attraktiver Arbeitgeber Talente zu gewinnen und zu fördern, so Mohnen: „Mit dem Wachstumsplan 2025 haben wir eine gemeinsame Vision für die Zukunft – deutlich über das Ende der bestehenden Investorenvereinbarung hinaus.“ Andy Gu ergänzt: „Das ‚A‘ in Kuka wird auch weiterhin für Augsburg stehen – das erkennen wir als verantwortungsbewusster und langfristig orientierter Eigentümer an.“
Augsburg als Produktions-, Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum
Augsburg bleibt bei Kuka Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum für Spitzentechnologien mit zentralen Innovationsprojekten wie der Entwicklung des Betriebs- und Ecosystems iiQKA. Auch der Produktionsstandort Augsburg wird als integraler Bestandteil der Kuka Fertigungsbasis für EMEA und andere Regionen beibehalten.
Michael Leppek, Stellvertretender Vorsitzender des Kuka Aufsichtsrates und Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer: „Mit der neuen Strategie wurde ein Kompromiss erzielt. Wir geben eine wenig effektive Börsennotierung auf gegen einen gemeinsamen Wachstumsplan und eine Geschäftsvision sowie langfristige Zusagen für Kuka mit dem Schwerpunkt auf Produktion und Technologien. Diese Fokussierung hat Priorität, um die Zukunft von Kuka zu sichern. Ziel der Vereinbarung ist es, den Standort Augsburg und damit die Arbeitsplätze in der Region über das Jahr 2023 hinaus zu schützen.“
Investoren-Vereinbarungen respektieren und wahren
Dr. Andy Gu abschließend: „Mit dieser gemeinsamen Entscheidung ebnen wir den Weg für mehr Geschwindigkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit, um Kukas Wachstumsziele in Europa, Amerika und insbesondere in der Wachstumsregion China zu erreichen. Wir werden weiterhin die Punkte der 2016 geschlossenen Investoren- und Ringfencing-Vereinbarungen respektieren und wahren.“ Gemäß den Bestimmungen der zwischen Midea und Kuka im Jahr 2016 unterzeichneten Vereinbarung wird kein Beherrschungsvertrag abgeschlossen und der Hauptsitz von Kuka bleibt in Augsburg.
Kontakt:
Kuka AG
www.kuka.com
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