Alexander Bley, Co-Gründer und CEO von Sewts: „Mit dem frischen Kapital werden wir unsere Wachstumsambitionen international vorantreiben. Dazu gehören die Einführung weiterer Velum-Systeme in internationalen Großwäschereien sowie in einem nächsten Schritt die Verbesserung unseres Prototyps zur automatischen Abwicklung von Retouren im E-Commerce.“
Bei ihrer Series-A Finanzierungsrunde konnten die Münchener gleich mehrere führende Robotikinvestoren von ihrem KI-Robotik-Geschäftsmodell überzeugen: Neben den Bestandsinvestoren Bayern Kapital, Apex Ventures und HTGF, die ihre Beteiligung aus der Seed-Runde 2021 erweitern, stoßen mit Emerald Technology Ventures, CNB Capital, EquityPitcher Ventures und Nabtesco Technology Ventures renommierte internationale Kapitalgeber neu hinzu.
Kombination aus KI, Robotik und Materialsimulation
Sewts widmet sich mit seiner Technologie einem recht unerschlossenen Bereich: Während das automatische Greifen fester Materialien wie Metall kein Problem für Roboter darstellt, ist das Greifen weicher und verformbarer Gegenstände wie Textilien immer noch schwierig. Durch ihre einzigartige Kombination von künstlicher Intelligenz, Robotik und Materialsimulation, sind die Münchner im Begriff das zu ändern, betont Alexander Bley, Co-Founder & CEO: „Wir haben eine innovative Steuerungs- und Bildverarbeitungssoftware entwickelt, die es Robotern ermöglicht, das Verhalten forminstabiler Materialien beim Greifen auf Grundlage von künstlicher Intelligenz vorherzusagen und so präzise zu reagieren.“
Und Sewts kann bereits 7-stellige-Umsätze mit seinem ersten Produkt vorweisen – Sewts.Velum ist eine Roboterzelle, die industriellen Wäschereien hilft, den Arbeitskräftemangel zu überwinden. Das Velum-System nimmt automatisch zerknitterte, gewaschene Handtücher auf und legt diese in Faltmaschinen ein, um den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren. Pro Stunde können bis zu 700 Textilien in menschenähnlicher Geschwindigkeit verarbeitet werden. Mit seiner Velum-Roboter-Zelle war Sewts auf der Automatica 2023 auch ein Hingucker auf dem Fanuc-Stand.
Gesamte Textilwertschöpfungskette im Blick
Mit dem neuen Kapital wird Sewts jedoch nicht nur die internationale Vermarktung des Wäscherei-Systems Sewts.Velum weiter vorantreiben. Sewts‘ Vision ist die vollständig automatisierte Produktion von Bekleidung. Daher wird ein Großteil des Kapitals auch in die Entwicklung neuer Automatisierungslösungen entlang der Textilwertschöpfungskette fließen – die Nachfrage ist hier enorm.
Schritt für Schritt arbeitet das 2019 von den einstigen Maschinenbau-Studenten Alexander Bley, Tim Doerks und Till Rickert durch ein Exist-Gründerstipendium gegründete Start-Up Sewts daran, diese zu bedienen. Alexander Bley: „Unsere langfristige Vision, die Produktion von Textilien zu revolutionieren, ist eine „Moonshot“-Idee, für die ein enormer Entwicklungsaufwand notwendig ist. Um diesen zu stemmen, widmen wir uns zunächst den vielversprechendsten Nischenmärkten.” Einer dieser Schritte ist unter anderem die automatische Verarbeitung von Retouren im E-Commerce. Hier hat Sewts bereits einen Prototypen entwickelt, der in Zusammenarbeit mit der Otto Gruppe getestet worden ist.
Physical AI bringt Automation in ganz neue Bereiche
Michal Natora, Investment Director bei Emerald und Leadinvestor, ist begeistert: „Physical AI – also künstliche Intelligenz für das Lösen von Probleme, die in der physischen Welt bestehen – wird die Automatisierung komplexer, arbeitsintensiver Aufgaben ermöglichen, die bisher von Menschen erledigt werden mussten. Wir glauben, dass das durch Physical AI freiwerdende Humankapital einer der größten Produktivitätsfaktoren im nächsten Jahrzehnt sein wird. Unsere Investition in Sewts entspringt der Überzeugung, dass dieses Unternehmen das Zeug dazu hat, einer der Marktführer in diesem Bereich zu werden.“
Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, ergänzt: „Die Produktion und das Recycling von Textilien wird dadurch wieder in die Nähe des Verbrauchermarktes gebracht. So leistet Sewts einen wichtigen Beitrag zur Überwindung des Arbeitskräftemangels in Textilbetrieben sowie zum Erreichen der globalen Klimaziele.“
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