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Kuka: So möchte der Roboterhersteller zurück in die Spur

Kuka spart und hofft auf Scaras, Deltas sowie mobile Roboter
Schlechtes 2018: So will Kuka zurück in die Spur

Schlechtes 2018: So will Kuka zurück in die Spur
Kukas Interims-CEO Peter Mohnen kämpft mit der allgemeinen Konjunkturabkühlung ebenso wie mit „negativen Einflüssen aus dem Projektgeschäft.“ Die Sparte Kuka Systems bleibe aber fester Teil der Kuka. Bild: Kuka

„Das Geschäftsjahr 2018 stellte Kuka vor viele Herausforderungen“, kommentiert der Kuka-Vorstandsvorsitzende Peter Mohnen die schlechten Bilanzzahlen des Augsburger Roboterbauers. 2018 sei nicht zufriedenstellend gewesen: „Für und bei Kuka hätte es besser laufen können.“ In Zahlen bedeutet dies einen Umsatzrückgang um 6,8% auf 3,2 Milliarden Euro und einen Einbruch des Gewinns nach Steuern um über 80 Prozent von 88,2 Mio in 2017 auf 16,6 Mio in 2018.

Als Gründe führt CEO Peter Mohnen allgemeine Rahmenbedingungen wie Konjunkturabkühlung und Handelskonflikte an. Daher habe es eine Investitionszurückhaltung bei großen Kunden gegeben, vor allem aus der Automobil- und Elektronikindustrie. Mit der Automobilindustrie und der Elektronikindustrie erwirtschaftet Kuka mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Hinzu kamen ein verlangsamtes Wachstum in China sowie „negative Einflüsse aus dem Projektgeschäft.“

Das zeigt sich auch daran, dass vor allem der Umsatz der Kuka Systems stark zurückgegangen ist (minus 17,6%), während der Umsatz der Kuka Robotics nur leicht rückläufig ist (minus 1,5%). Den Systems-Umsatzrückgang erklärt Peter Mohnen aber auch damit, dass es in den USA bei der Kuka Toledo Produktion Operations (KTPO) einen Stillstand wegen des Umbaus auf ein neues Fahrzeug-Modell gegeben habe. In Toledo baut Kuka im Betreibermodell für Chrysler Jeeps und Pickup Trucks.

So will Kuka 2019 zurück auf den Wachstumspfad

2019 will Peter Mohnen nun zurück auf den Wachstumspfad: Er erwartet ein leichtes Umsatzplus auf 3,3 Milliarden Euro. Dafür hat er ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt. Dazu gehören:

1. Einsparungen: 300 Millionen Euro will Kuka bis 2021 sparen. Dazu gehört auch ein Stellenabbau. So sollen 350 Stellen in Augsburg abgebaut werden – sozialverträglich, es kann aber auch Kündigungen geben. Zudem hat Kuka die Zahl der Leihmitarbeiter von 500 auf 100 reduziert und einen Einstellungsstopp verhängt. „Wir sind uns bewusst, dass dies kein einfacher Weg wird“, so der Vorstandsvorsitzende Peter Mohnen. „Aber wir tragen Verantwortung für Kukas Zukunft.“

2. Scaras und Deltas für China: In China konzentriert sich Kuka auf den Aufbau der Joint Ventures mit Midea und will dort vor allem neue Produkte für den lokalen Markt entwickeln. Denn während der Knickarm-Robotermarkt in China sich überraschenderweise sogar rückläufig entwickelt, wachsen Scaras und Deltas mit 30 Prozent. Entsprechend will Kuka sein Portfolio hier ausbauen: Der erste Scara soll schon 2019 kommen, der erste Delta sowie weitere Scaras dann 2020. Die Scara- und Delta-Modelle sollen dann auch in Deutschland angeboten werden.

3. F&E: Im Bereich Forschung und Entwicklung hat Kuka eine klare Priorisierung sowie globale Fokussierung und Rollenverteilung vorgenommen: In den USA konzentriert man sich nun auf Cloud und Software, in Deutschland auf die Robotik-Kernthemen wie Hardware und Software sowie Cobots und Industrie 4.0, während in China der Fokus auf Scaras, Deltas und AGVs liegt.

4. Innovationen: Aber auch sonst sieht Peter Mohnen die „Innovations-Pipeline gut gefüllt“: So freut er sich auf den Nachfolger des Bestsellers KR Quantec und auf die neue Robotersteuerung KR C5. Große Hoffnungsträger sind für ihn auch AGVs, also autonome mobile Transportroboter. Hier gibt es bereits erste Einsatzerfolge, etwa in Elektronikindustrie in Taiwan, wo der KMR iiwa in der Halbleiterfertigung das Waver-Handlings automatisiert. Mehr als 10 KMR iiwa sind hier bereits produktiv.

Große Einsatzfelder für AGVs gibt es aber auch in der Logistik und in der E-Commerce-Automation. So ist das AGV KMP 600 in Swisslogs Carry Pick Lösung integriert. Erste Projekte mit bis zu 60 AGVs gab es schon in 2018, nun freut sich Kuka über den Auftragseingang für ein Großprojekt mit fast 500 AGVs in einer Anlage.

5. Umstrukturierung: Kuka kehrt der erst 2018 angekündigten „One Kuka“ Strategie den Rücken und verlagert Verantwortung wieder zurück in die „alten“ Geschäftsbereiche wie Robotics, Systems, Logistics und Medizin. In dem Zuge wird auch das Zellengeschäft mit standardisieren Roboterzellen (zum Schweißen oder zur Maschinenbeladung) aus der Kuka Systems in die Kuka Robotics transferiert. Getrieben wird das Zellen-Business übrigens aus Obernburg, der ehemaligen Reis Robotics.

Kuka Systems bleibt

Ganz aufgeben will Kuka die schwächelnde Kuka Systems aber nicht. „Systems gehört zu Kuka“, stellt Peter Mohnen klar: „Das ist eine unserer Stärken, dass wir nicht nur Roboter liefern, sondern auch wissen, wie man diese integriert.“ Zumal er künftig Chancen beim Aufbau von Production on Demand Linien wie KTPO sieht: „Gerade Newcomer aus den Bereichen Elektromobilität oder autonomes Fahren wissen oft nicht, wie man Autos baut. Diesen können wir als starker Anlagenbauer helfen, schneller eine funktionierende Produktion hochzufahren.“ Zumal man in Augsburg mit der flexiblen und modularen Matrix Production schon zeigt, wie eine flexible Fertigung der Zukunft aussieht.

www.kuka.de

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