Gemeinsam mit dem britischen Bionik-Newcomer Opteran Technologies implementiert der Transportrobotik-Spezialist Safelog eine innovative, von der Natur-inspirierte Lokalisierungstechnologie in seine mobile Robots. Opteran Technologies hat eine visuelle Lokalisierungsmethode entwickelt, die von der Funktionsweise des Insektengehirns inspiriert ist und bestehende Lokalisierungstechnologien wie Lidar oder SLAM hinsichtlich Robustheit, Effizienz und Flexibilität übertrifft. Im Jahr 2025 sollen die ersten Safelog-Transportroboter damit ausgestattet werden.
Funktionsweise des Insektengehirns entschlüsselt
Nach vielen Jahren Forschung ist es der 2020 gegründeten Opteran gelungen, die Funktionsweise des Insektengehirns zu entschlüsseln und in der Roboterautonomiesoftware Opteran Mind nachzubilden. Denn Insekten haben trotz ihres kleinen Gehirns komplexe Kompetenzen zur Navigation, zur Kollisionsvermeidung und zur Kommunikation entwickelt. Statt wie bei herkömmlichen Lokalisierungsmethoden vorher aufgenommene Karten zu verwenden, nutzt das System Mechanismen aus der Biologie und den computergestützten Neurowissenschaften für die Lokalisierung. Opteran bezeichnet diesen Ansatz als „natürliche Intelligenz“.
„Unser System ist extrem klein, leicht und energiesparend“, erklärt David Rajan, CEO und Mitbegründer von Opteran Technologies. „Und im Gegensatz zu anderen Ansätzen des maschinellen Lernens brauchen wir keine Daten, um einen Roboter zu steuern.“ Stattdessen handelt es sich bei Opteran Mind um eine rein visuelle Software, ohne Leitstand, Netzwerk und Training im Hintergrund.
Ab 2025 integriert Safelog die KI-Software in seine mobile Robots
Ab 2025 integriert Safelog die Lokalisierungssoftware in seine mobilen Roboter. Die Partnerschaft mit Opteran beinhaltet, Opteran Mind auf Basis der im Feld gemachten Erfahrungen weiter zu optimieren. „Mit seinem Ansatz definiert Opteran die Lokalisierung von mobilen Robotern neu“, verspricht Safelog-Geschäftsführer Mathias Behounek. „Anstatt immer mehr Daten zu erheben, fallen bei der Lösung fast überhaupt keine Daten an. Und es reichen absolute Basic-Technologien, um das System stabil zu betreiben. Das ist beeindruckend.“
Während andere Visual-SLAM Lösungen mit Kamera bis zu 5.000 Dollar kosten, oder Lidar-SLAM für ca. 3.000 Dollar angeboten werden, benötigt Opteran eine CPU im Preissegment unter 20 Dollar sowie kostengünstige Kameras für unter 30 Dollar. Für Mathias Behounek steht fest: „Opteran passt perfekt zu unserem Ansatz der Lean Robotics, gemäß dem wir so wenig komplexe Technologie in unseren mobilen Robotern verbauen, wie es die Aufgabe erlaubt.“
Übrigens: Auch ABB Robotics setzt für seine mobilen Roboter auf KI-basierte Start-up-Technologie: Auf der Logimat 2024 hatt ABB seinen ersten autonomen mobilen Roboter (AMR) mit der KI-basierten Visual-SLAM-Navigationstechnologie gezeigt, die sich ABB im Januar durch die Übernahme des KI-Partners Sevensense fest ins Haus geholt hat.