„Aufgrund der Größe und der hohen Anzahl der Prozesse war der erfolgreiche Abschluss dieses Projektes für uns eine echte Herausforderung und ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte“, betont Safelog-CEO Matthias Behounek in einem Linkedin-Post.
Die Factory56 der Mercedes-Benz Group AG gilt als eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt. Auf einer Linie werden in Sindelfingen verschiedene Mercedes-Modelle gebaut: Premium-Fahrzeuge der S-Klasse (sowohl mit Verbrenner als auch Hybrid-Antrieb) sowie die S-Klasse Maybach und die EQS Elektro-Fahrzeuge.
Fließband durch mobile Transportroboter ersetzt
Dazu wurde in der Factory 56 in ausgewählten Fertigungsbereichen – den „TecLines“ – das klassische Fließband durch mobile Transportroboter ersetzt. Das ermöglicht einerseits eine hocheffiziente Montage für eine Großserienfertigung und erhöht andererseits die Flexibilität.
Mercedes Benz kann damit besser mit der steigenden Variantenvielfalt umgehen und flexibel auf Modell- und Stückzahländerungen reagieren. Mit dem Einsatz der FTS können einzelne Montagebereiche ohne Eingreifen in die Gebäudestruktur erweitert werden. So lässt sich die Produktion ohne großen Aufwand und ohne Störung des laufenden Betriebes anpassen.
Mit Warenkörben zielgerichtet die Montagelinie beliefern
Mobile Transportroboter von dpm Daum + Partner Maschinenbau GmbH transportieren dabei die Mercedes-Karossen von einer Montagestation zu anderen, während die FTS-Fahrzeuge von Safelog über Warenkörbe die Montage zielgenau mit den für das gerade gebaute Modell benötigten Teilen versorgen . Die Warenkörbe werden dazu in einer Pickzone mit Safelogs intelligenten Pick-by-Light-Kommissioniersystemen mit zielgenau Material bestückt.
Die mobilen FTS-Roboter transportieren nach der Kommissionierung die Warenkörbe an die vorbestimmten Zielorte an der Montagelinie und retournieren leere Materialbehälter in die Pickzone, um sie für weitere Kommissioniervorgänge bereitzustellen. Auch vorgefertigte Bauteile wie Motoren und Cockpits kommen via Transportroboter zur Montage direkt an die Linie – alles aufgereiht wie eine Perlenkette.
Kommunikation via WLAN und 5G
Die Orientierung der fahrerlosen Transportsysteme im Raum erfolgt über RFID-Tags, Magnetspuren oder mittels VLS (Virtual Lane Sensor). Die Steuerung und Kommunikation der Safelog-Fahrzeuge basiert auf Schwarmintelligenz, so dass die Routenabstimmung bedarfsorientiert erfolgt. Für die Übermittlung der Fahrbefehle sowie die direkte, agentenbasierte Steuerung und die Kommunikation der Einzelgeräte untereinander werden WLAN- und Mobilfunknetze genutzt.
Ohnehin sind in der Factoty 56 Montageanlagen und die Fördertechnik miteinander vernetzt und damit Internet of Things-fähig. Die Basis dafür bildet ein leistungsfähiges WLAN- und (5G) Mobilfunknetz. Die Montagehalle wird komplett papierlos gestaltet, die Mitarbeiter arbeiten mit Monitoren und Personal Digital Assistants (PDA).
Die in der Factory56 entstehenden Daten werden gesammelt und mittels Big Data-Technologie ausgewertet. Diese Erkenntnisse werden zur Verbesserung bestehender Produktions-Prozesse genutzt – beispielsweise um per „Predictive Maintenance“ Anlagenstörungen zu vermeiden.