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Die Lenze Nupano Suite ist die Antwort auf die Engineering-Fragezeichen vieler Maschinenbauer. Sie ist ein bisschen vergleichbar mit Plattformen der Gaming-Industrie: Als Gamer kaufen wir uns eine Spielekonsole, und die mitgelieferte Plattform begleitet uns bei der Einrichtung – von Bildschirmauflösung über die Internetverbindung, beim Kontoanlegen für den Store bis hin zu Benutzerrollen – ohne Systembrüche, alles an einem Ort.
Danach kann ich als Spieler loslegen. Wenn ich das will, kann ich nur eine Disc einlegen und offline spielen. Aber ich kann auch online gehen, die Plattform nutzen, den Store besuchen und neue Spiele kaufen oder zusätzliche Erweiterungen freischalten – oder andere Menschen einladen, mit mir zu spielen, und ich kann sogar andere Plattformen wie Streamingdienste für Filme oder Musik mit meiner Spielekonsole verbinden und im Internet surfen – und wieder alles ohne Systembrüche.
Alle Beteiligten nutzen IT-Standards – jetzt auch in der Industrie
Auswahl der Hardware, einfaches Einrichten, Programmieren, Zusatzfunktionen freischalten und effizient betreiben und mit Partnern kollaborieren – das geht mit der Lenze Nupano Suite auch. Dazu kommt: Fahre ich beim Gaming Updates für eine bessere Leistung meiner Konsole oder mehr Security auf meinem Gerät, gibt es bei Problemen einen Chatbot, der mir hilft. Und das ist alles möglich, weil alle Beteiligten IT-Standards nutzen. Das überträgt Lenze jetzt in die Industrie. Auf der anderen Seite der Plattform verwalten Spielestudios ihre Software, ihre Updates und sammeln Daten für neue Produkte und Anwendungen.
Ähnlich sieht die Zukunft der Maschinenbauer aus. Und wie überträgt Lenze nun die Gaming-Analogie auf die Industrie? Es geht um Geschwindigkeit in der Entwicklung, in der Inbetriebnahme, um Kollaboration und neue Geschäftsmodelle – über eine Plattform. Der Kunde startet mit Unterstützung der Lenze Nupano Suite das Engineering, kauft seine Antriebe oder sein Automatisierungssystem und kann mit der Applikationssoftware seinen Aufwand minimieren, denn Lenze stellt die komplette Toolchain bereit – von der ersten Idee zur Maschine bis zum operativen Betrieb. Die Automatisierungsspezialisten haben sich bei der Architektur der Suite am Produktlebenszyklus orientiert – von der Planung bis zum Betrieb und zukünftig dem Recycling der Maschine.
Der Anwender hat aktuell Zugriff auf drei Blöcke:
Von der Planung …
- In der Planungs-Phase haben die User der Suite vollen Zugriff auf Planungs- und Auslegungstools wie beispielsweise den System Designer. Die Idee: Der Assistent unterstützt den Anwender in der Planung von Einzelachsanwendungen bis hin zu komplexen Maschinenlösungen (aus Lenze- und Fremdkomponenten). Basis ist Lenzes tiefgreifendes Domänenwissen, die Berechnungsmodelle basieren auf konkreten Erfahrungen. Antriebssysteme lassen sich zudem energieeffizient auslegen.
Alle am Planungsprozess Beteiligten arbeiten kollaborativ. Der Maschinenprozess wird modularisiert, der User kann Lösungselemente auswählen oder Assistenten nutzen. Lenze liefert die Anbindung an digitale Services wie CAD, Eplan und unterstützt den Anwender bei der Erstellung eines SPS-Templates.
… über das Engineering …
- In der Build-Phase stehen das Engineering, die Inbetriebnahme und die Serienproduktion im Mittelpunkt. An dieser Stelle befindet sich der Maschinenbauer in einer Programmierungs- und Konfigurationsphase der Maschine. Er greift auf ein vorgefertigtes Softwareframework zu, um dort beispielsweise fertige Software-Module von Lenze in seine Maschinensoftware zu integrieren, zu testen und zu skalieren. Die Inbetriebnahme erfolgt zuerst virtuell, während der Schaltschrank und die Maschine im Aufbau sind.
Lenze setzt auf die Parallelisierung der Entwicklung von Software zur Mechanik und Elektrik. Damit verkürzt sich die Entwicklungszeit. Beim Ausbringen der IT-Software liefert Lenze ein Tool, das einfach und effizient containerisierte Software auf Serienmaschinen aufspielt und verwaltet. Open Automation ist nicht nur ein Slogan, sondern muss auch mit der technischen Architektur bewiesen werden.
Der Anbieter muss seine Applikationen nicht umprogrammieren, denn Lenze will die Digitalisierung der Kunden unterstützen und das einfach und effizient. Die Software beim Kunden soll einfach laufen, denn: IT-Kapazitäten sind überall rar, deshalb arbeitet die Industrie zusammen. Der Anspruch an die Plattform: Alles muss sicher, offen, einfach und nachvollziehbar für den Maschinenbauer sein.
… bis zum Betrieb
- 3. In der Operate-Phase unterstützt der Maschinenbauer seine eigenen Kunden beim Betrieb der Maschine. Durch das zentrale Maschinenmanagement in der Suite kann er ihm beispielsweise Service-Ticketing-Anwendungen für Maschinen anbieten oder auch Anomalie-Detektionen hinzufügen. In dieser Phase geht es darum, die Verfügbarkeit der Maschine immer wieder zu verbessern und deren Produktivität zu erhöhen, denn das ist, was heute am Markt zählt. Dazu kommt die Transparenz für den Maschinenbauer, denn er hat alle Maschinen inklusive Software-Versionierung im Blick.
In naher Zukunft können auch branchenspezifische Plattformen an die Lenze Nupano Suite andocken. Denken wir beispielsweise an den Marketplace der Open Industry 4.0 Alliance. Ein Kunde könnte für seine Maschine dann Applikationen runterladen und nutzen, die Lenze nicht auf der Nupano Suite anbietet – so als ob er auf seiner Playstation Netflix streamt.
Preview auf der SPS
Auf der SPS – Smart Production Solutions im November 2024 in Nürnberg gibt Lenze zudem eine Preview auf eine neue Steuerungsgeneration. Der Maschinen-Controller kann Steuerungs- und IT-Aufgaben übernehmen und passt damit genau zu der Plattform-Strategie. Um IT auch außerhalb bzw. unabhängig von der Steuerung in Maschinen zu skalieren, stellt der Automatisierungsspezialist in Nürnberg auch ein Edge-Gerät mit vorinstalliertem App-Management-Tool vor. Gemäß dem Lenze-Motto „It just works“ kann der Kunde Out-of-the-Box-IT-Applikationen auf das Gerät transferieren.
Neues Engineering-Level
Mit der neuen Hardware und der Lenze Nupano Suite beginnt für den Maschinenbauer jetzt ein neues Engineering bzw. Business-Level mit neuen Chancen bei seinen Kunden – vom Antrieb über die Plattform für neue Erlösströme, mehr Transparenz und Sicherheit und der nötigen Rechenpower und Konnektivität. Das Ziel: die Verfügbarkeit der Maschine und die Produktivität deutlich zu erhöhen. Stichwort Verfügbarkeit: Gerade mit Blick auf den Cyber Resilience Act und NIS2 überzeugt der Suite-Ansatz die Kunden umso mehr. In der Gaming-Welt würde man das wohl ein Extra-Leben nennen oder ein Asset, das den Spieler im Spiel hält – oder eben den extra Wettbewerbsvorteil.
Lenze SE
Bild: Lenze
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