Der Fachkräftemangel gerade bei Ingenieuren ist groß, doch mittelständische Unternehmen haben durchaus Chancen, die begehrten Ingenieursfachkräfte für sich zu begeistern. Denn gute Entwicklungsmöglichkeiten stehen bei jungen Ingenieuren hoch im Kurs. Das zeigt eine aktuelle Studie der Karriereplattform get in Engineering, die junge MINT-Nachwuchskräfte zu ihren Erwartungen an den Berufseinstieg befragt hat. Mit 1.000 befragten Studierenden und Young Professionals aus IT und Ingenieurwesen handelt es sich um die deutschlandweit größte Umfrage in dieser Zielgruppe.
Bei der Wahl ihres Arbeitgebers legen junge Ingenieure Wert auf „gute fachliche Entwicklungsmöglichkeiten”, zeigt die Studie. Mit 55,8 % belegt dieser Faktor bei den Young Professionals Platz 1 bei der Frage, was einen Arbeitgeber für sie besonders attraktiv macht – gefolgt von „flexiblen Arbeitszeiten” und „netten Kollegen”. Während für die Young Professionals ein ansprechendes Gehalt mit 43,9 % erst an vierter Stelle der Attraktivitätsfaktoren steht, ist es für die Studierenden mit 63,2 % sogar der wichtigste Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers.
Gute Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten sind auch der maßgebliche Grund für junge Ingenieure ihr Unternehmen zu verlassen und in einen Konzern zu wechseln (75,2 %). Stellt man die Gegenfrage, geben 60 % der Befragten an, dass die familiäre Atmosphäre eines mittelständischen Unternehmens das überzeugende Argument für einen Wechsel vom Konzern in den Mittelstand ist.
Der Mittelstand punktet bei den jungen Nachwuchskräften außerdem mit einem angemessenen Gehalt, abwechslungsreichen Tätigkeiten und flachen Hierarchien. „KMUs bieten ein ganz besonderes Arbeitsumfeld, für das sich viele junge Arbeitnehmer ganz bewusst entscheiden. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Mittelstand sein Licht nicht unter den Scheffel stellen muss und selbstbewusst an die Nachwuchstalente herantreten kann”, erklärt Rainer Weckbach, Geschäftsführer bei get in.
Apropos herantreten: Über 60 % der jungen Ingenieure möchte lieber aktiv angesprochen werden, anstatt sich über eine Stellenanzeige zu bewerben, so die Studie „Was MINT-Nachwuchskräfte von ihrem Berufseinstieg erwarten“. Dabei haben die Nachwuchskräfte genaue Vorstellungen, über wen die erste Kontaktaufnahme erfolgen soll: Nur 8,8 % der Befragten möchten von einem Headhunter angesprochen werden. Die deutliche Mehrheit wünscht sich einen direkten Kontakt zum Unternehmen über die Personal- oder Fachabteilung.