Die U.I. Lapp GmbH, Stuttgart, hat grünes Licht für die Erweiterung ihres Logistik- und Dienstleistungszentrums in Ludwigsburg bekommen. Am 30. April war Spatenstich für die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte.
Klares Bekenntnis zum Großraum Stuttgart
„Die Erweiterung ist ein Meilenstein für Lapp und ein klares Bekenntnis zum Großraum Stuttgart“, betont Jan Ciliax, Finanzvorstand der Lapp-Gruppe, und ergänzt: „Damit wird der Standort in Ludwigsburg Dreh- und Angelpunkt unserer Logistik in ganz Europa: hocheffizient, hochautomatisiert, nachhaltig und mit maximaler Verfügbarkeit für unsere Kunden.“
Über dieses Bekenntnis freut sich auch Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht: „Nach der Ansiedlung 2013 ist dies der konsequente nächste Schritt, mit dem sich Lapp zukunftsfähig aufstellen wird. Ich bin dem Unternehmen für diese Standortentscheidung dankbar.“
Erweiterungsbau geht elf Meter in die Tiefe
2026 sollen die Bauarbeiten für das Gebäude abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Die Investitionssumme bewegt sich den Angaben zufolge in einem hohen zweistelligen Millionenbereich.
Der Erweiterungsbau umfasst rund 14.000 m² und grenzt direkt an das bestehende und 30.000 m² umfassende Logistikgebäude, das 2013 seinen Betrieb aufgenommen hatte. Obwohl die Fläche des Erweiterungsbaus kleiner ist, bietet er doch so viel Raum wie das bestehende Gebäude. Der Grund: Er wird 11 m in die Tiefe gebaut.
Zukunftweisende Technologien für eine digitalisierte Arbeitswelt
Mit dem Ausbau kommt Lapp der gestiegenen Nachfrage nach veredelten Produkten und dem starken Volumenwachstum nach. „Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, werden wir in Ludwigsburg sehr stark in zukunftweisende Technologien für eine digitalisierte Arbeitswelt und in eine moderne und ergonomische Arbeitsumgebung investieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Matthias Lapp.
Nach der Fertigstellung wird das Logistik- und Dienstleistungszentrum in Ludwigsburg das modernste der Unternehmensgruppe weltweit sein. Zu dem bestehenden automatischen Trommellager mit mehr als 70.000 Trommelstellplätzen werden ein automatisches Palettenlager mit rund 40.000 Stellplätzen, ein automatisches Kleinteilelager für knapp 100.000 Behälter sowie moderne fahrerlose Transportsysteme (FTS) mit innovativer Leitstandtechnik und optimiertem Batterielademanagement hinzukommen.
Dadurch erfolgen die Transporte innerhalb des Gebäudes nicht mehr mit Staplern, sondern fast ausschließlich mit den FTS. Hinzu kommen moderne Ablängmaschinen mit einem hohen Automatisierungsgrad. Unterm Strich kann Lapp damit alle Arbeitsprozesse beschleunigen und effizienter gestalten. Stapler kommen künftig nur noch an den insgesamt 33 Laderampen für das Be- und Entladen der Lkw zum Einsatz.
Ausbau der Photovoltaikanlage für mehr Nachhaltigkeit
Auch Nachhaltigkeit mit besserer Energiebilanz und CO2-Einsparung spielen im neuen Logistikzentrum eine Rolle. Die Zahl der Konsolidierungsfahrten und der Teillieferungen sollen reduziert und die Transportwege durch die Konzentration auf den Standort Ludwigsburg verkürzt werden. Dadurch verringert sich der CO2-Ausstoß der Logistikprozesse deutlich, auch das Verkehrsaufkommen im Stuttgarter Stadtgebiet sinkt.
Zudem erweitert Lapp die bestehende Photovoltaikanlage in Ludwigsburg. So lässt sich laut Unternehmensangaben künftig im Endausbau auf dem begrünten Dach mit insgesamt 3000 MWh pro Jahr nahezu doppelt so viel Strom erzeugen wie mit der Bestandsanlage. In den Sommermonaten könne das Unternehmen damit nahezu den kompletten Strombedarf am Ludwigsburger Standort decken. (jpk)
