Das Medikamentenmanagement stellt höchste Anforderungen an Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Der italienische Automatisierungsspezialist für das Gesundheitswesen GPI hat für Apotheken deshalb ein intelligentes Roboter-System entwickelt, das jede Verpackung erkennt, deren Barcode und Verfallsdatum scannt und dann an ein automatisiertes Greifersystem weiterleitet, das die Packung in ein Apothekenlager lädt.
Eine der größten Herausforderungen war dabei die automatische Handhabung sämtlicher Arten von Verpackungen. Denn beim Einlagern von Medikamentenverpackungen ist jeder Vorgang einzigartig. GPI arbeitete daher mit Kuka sowie mit der Universität Trient und der Bruno-Kessler-Stiftung sowie Unternehmen aus der Apothekenbranche zusammen, um ein flexibles Automatisierungssystem für Apotheken zu entwickeln.
Kompakter Agilus-Roboter mit Hochgeschwindigkeitsgreifer
Für effiziente Einlagerungsabläufe war die nahtlose Integration des Verladesystems in das Apothekenlager entscheidend. Das vollautomatische System im Tandem mit einem Hochgeschwindigkeitsgreifer zu betreiben war hierfür der Schlüssel. Deshalb hat den kompakten KR Agilus Roboter mit einem modernen, kabellosen Riedl Phasys-Greifer kombiniert.
„Neben der Präzision, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit des KR Agilus haben die Kompaktheit der Kuka KRC5-Steuerung und die einfache Bedienung des Kuka SmartPad unsere Entscheidung für die Kuka-Lösung maßgeblich beeinflusst“, betont Shahab Shakib Passand, Product Marketing Manager für Automation bei GPI.
Dank des Einsatzes von Sensortechnologien und der Integration von Machine Learning Technologien kann das vollautomatische System von GPI ganz verschiedenen Arzneipackungen sortieren, kategorisieren und zu den Apothekenlagern transportieren: von quadratischen bis hin zu zylindrischen Verpackungen.
Bis zu 360 Medikamentenverpackungen pro Stunde
Das Ultra Phasys System zum automatischen Einlagern setzt neben dem Kuka-Agilus Roboter und dem Riedl-Phasys-Greifer, der bis zu 360 Medikamentenverpackungen pro Stunde verarbeiten kann, verschiedene weitere Technologien ein: Dazu gehören eine Software für das Sortieren der einzelnen Arzneipackungen, Sensoren zur Identifizierung und Vermessung der Verpackungen sowie Kameras zur Erkennung von Produkten und Verfallsdaten ebenso wie zur Kennzeichnung von Medikamentenpackungen, deren Haltbarkeit sich dem Ende zuneigt.
Dank der Flexibilität kann man das vollautomatische Eingabesystem an die individuellen Anforderungen verschiedener Apotheken anzupassen, egal ob es sich um eine kleine lokale Apotheke oder eine große Gesundheitseinrichtung handelt. Da es bisher keine vergleichbare Lösung gibt, die mit einem so schnellen Greifer die unterschiedlichen Arten von Arzneipackungen ohne Leistungseinbußen handhaben können, hat GPI mit dem vollautomatischen Verladesystem ein Alleinstellungsmerkmal im Markt etabliert.
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