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Kuka-Roboter im Einsatz jenseits des Mainstream

Insektenfarm und Ultraschall-Scans
Kuka-Roboter im Einsatz jenseits des Mainstream

Dass Roboter von Kuka schon längst nicht mehr nur in klassischen Fabriken zum Einsatz kommen, zeigen zwei ungewöhnliche Beispiele aus Dänemark: eine Insektenfarm und ein Ultraschall-Scan-Roboter.

Sechs Kuka Roboter sind auf der ersten kommerziellen Insektenfarm in Dänemark im Einsatz. In einer Fabrikhalle 50 Kilometer südwestlich von Aarhus, züchtet Enorm Biofactory Larven der Schwarzen Soldatenfliege und produziert daraus Eiweißfuttermittel – etwa für Fische, Geflügel oder Haustiere, sowie Insektenöl, das ebenfalls als Nahrungsergänzung für diverse Tiere eingesetzt werden kann.

In unzähligen Kästen fressen sich Millionen von Fliegenlarven dabei durch ihr Futter. „Die Larven der Fliege können sich von fast allen organischen Stoffen ernähren. Deshalb können wir sie mit Abfallprodukten aus der dänischen Lebensmittelindustrie füttern, die sonst anderweitig entsorgt würden – und machen aus ihnen hochwertiges Futterprotein für die Tierhaltung“, sagt Jane Lind Sam, COO von Enorm.

Alle sieben Sekunden ein neuer Kasten

Die Kästen für die Fliegenlarven werden beständig von leise vor sich hin surrenden Kuka Robotern bewegt, gestapelt, geleert und gefüllt. Alle sieben Sekunden befüllen die Roboter einen neuen Kasten. „Wir wussten, dass die flexiblen Hygienic-Oil-Roboter von Kuka perfekt sein würden für die Insektenfarm von Enorm“, sagt Rolf Tange, CTO der Sealing System Group, der sich für den Roboter-Einsatz entschieden hat, weil die Behältnisse in der Larvenzucht extrem schwer sind und dsiese zudem schnell befüllt, geleert und gestapelt werden müssen.

„Im ersten Stadium wachsen die Larven in 30 bis 40 Zentimeter großen Kisten heran“, schildert er den Ablauf. Nach sieben Tagen werden sie dann umgefüllt in größere Kisten, die mehr als einen Quadratmeter messen. Und spätestens hier sind die Roboter jedem Menschen eine unverzichtbare Hilfe: „Da sind 50 Kilo Flüssignahrung drin, dann werden 70.000 Larven draufgekippt“, erzählt Tange. „Das Gewicht würde nicht mal der fitteste Arbeiter schaffen.“

Roboteranlage mit 3D-Modell simuliert

Alle sieben Sekunden befüllen die sechs Kuka Roboter einen neuen Kasten, also 500 in der Stunde – und das 20 Stunden am Tag. In den verbleibenden vier Stunden wird die Anlage gereinigt. Wichtige Abläufe testete das Team der Sealing System Group vorab virtuell mit der 3D-Simulations-Software von Visual Components, die seit 2017 zur Kuka Gruppe gehört. Mit der Software von Visual Components wurde simuliert, in welcher Geschwindigkeit und in welchem Rhythmus sich die Roboter und Fördersysteme bewegen müssen.

Ultraschallroboter für rheumatoide Arthritis

Ein anderes Beispiel ist Arthur, ein Ultraschallroboter für rheumatoide Arthritis, den der dänische Medizingerätehersteller Ropca ApS in Zusammenarbeit mit Kuka entwickelt hat. Ropca wurde von Thiusius Rajeeth Savarimuthu und Søren Andreas Just als Spin-off der University of Southern Denmark (SDU) in Odense gegründet. Ihr Arthritis-Scan-Roboter Arthur, der selbstständig Ultraschall-Scans der Hände von Patienten durchführen kann, basiert auf dem Leichtbauroboter LBR Med und unterstützt die frühzeitige Diagnose von rheumatoider Arthritis. So kann eine Behandlung schneller begonnen werden – ein wichtiger Faktor für den Therapieerfolg.

Ropca begann den Evaluierungsprozess zunächst mit lokalen Robotikunternehmen, erkannte aber schnell, dass sie einen medizinisch zertifizierten Roboter benötigten. Der LBR Med von Kuka bietet genau das, wonach sie suchten. Aufgrund seiner Zertifizierung nach medizintechnischen Standards konnten sich die Entwickler auf die Regularien rund um ihre Applikation konzentrieren.

LBR Med: sanft und beweglich

Für Thiusius Rajeeth Savarimuthu, Professor für medizinische Robotik an der SDU, lagen die Vorteile des LBR Med auf der Hand. Der Cobot LBR Med kann durch seine Sensitivität eine sanfte Berührungen auf der Haut des Patienten durchführen. Einsatzbereit ist der nach dem international anerkannten „IECEE-CB-Scheme“-Verfahren zertifizierte Roboter sofort nach dem Auspacken. Zudem verfügt der Roboterarm LBR Med über sieben Freiheitsgrade, was ihm im Vergleich zu her-kömmlichen Industrierobotern einen zusätzlichen Freiheitsgrad verleiht. Dieser ermöglicht es ihm, Singularitäten und Kollisionen zu vermeiden oder um etwas herumzugreifen. Dies reduziert unnötige Übergangsbewegungen bei der engen Interaktion mit Patienten.

Intuitive Interaktion mit dem Cobot- System

Das Svendborg-Krankenhaus führte eine Testphase mit Arthur durch, um herauszufinden, wie Patienten auf den Scan durch einen Ultraschallroboter reagieren würden. Schnell wurde klar, dass vor allem die hohe Benutzerfreundlichkeit des integrierten LBR Med ausschlaggebend ist: Die Testphase ergab, dass die Interaktion zwischen dem Cobot-basierten System und dem Patienten als sehr intuitiv wahrgenommen wurde.

Das robotergestützte Scan-System liefert hochauflösende Bilder aller Gelenke der Hand. Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Diagnose und sorgt für eine stabile Qualität der von Arthur aufgenommenen Ultraschallbilder. Darüber hinaus erlaubt es die Automatisierung dieser Untersuchung, dass die Veränderung des Gesundheitszustands von Patienten engmaschiger überwacht werden kann. Die frühe Erfassung von Daten gewährleistet somit eine bessere Behandlung. Frederiksen es ausdrückt: „Arthur wird nie müde und kann rund um die Uhr scannen.“

www.kuka.com


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