Laut einer VDMA-Mitgliederumfrage arbeitet bereits über die Hälfte der Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus mit Startups zusammen. Lediglich 23 % der kleinen und mittleren Unternehmen leisten sich dabei jedoch ein eigenes Startup-Scouting. Aus diesem Grund unterstützt der Verband die Unternehmen beim Screening von Startup-Trends sowie bei der Anbahnung von Partnerschaften. Der neue Startup-Radar des VDMA dient zur Navigation durch die globale Gründer-Szene – und listet mehr als 3000 Jungunternehmen mit Relevanz für den Maschinenbau auf.
„Startups bringen Innovation und einen neuen Spirit in den Maschinenbau. Unser Startup-Radar, der aufdeckt, welche Technologie- und Produktfelder von innovativen Jungunternehmen weltweit bespielt werden, bietet deshalb riesige Chancen. Unsere Mitglieder können damit frühzeitig neue Trends und künftige Kooperationspartner aufzuspüren – und das im globalen Maßstab“, erklärt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Dass wir dabei auch mehr als 3000 Startup-Kontakte mit Maschinenbaurelevanz in einer Longlist bereitstellen, ist ein Novum mit hohem praktischem Nutzwert für unsere Industrie.“
Partner des Projekts ist die Atomleap GmbH, ein Unternehmen, das unter Einsatz von künstlicher Intelligenz globale Technologie- und Markttrends identifiziert. Ein Expertenkreis aus Verbandsmitgliedern und Fachleuten speist zudem die besonderen Anforderungen und Bedürfnisse des Maschinenbaus in den Suchprozess ein.
Startup-Trends im Maschinenbau
Der Startup-Radar deckt mithilfe von Datenanalysen auf, in welchen Themenfeldern sich das Gros der Startups mit Maschinenbaurelevanz bewegt. Dabei zeigt sich, dass 80 % der Startups mit Maschinenbaurelevanz Services entlang dieser acht Clustern bieten:
- Industrieplattformen
- Künstliche Intelligenz (KI) und Computer Vision
- Industrial Internet of Things (IIoT)
- Automationssoftware
- Traditionelle Fertigung
- Hardware & Services für unbemannte Fluggeräte
- Additive Fertigung und
- Automationshardware.
Dr. Eric Maiser, Leiter des VDMA Competence Center Future Business, erläutert: „Bereits unsere VDMA-Mitgliederumfrage 2019 hat ergeben, dass die Themen Industrie 4.0, Industrial Internet of Things (IIoT), künstliche Intelligenz (KI) sowie Computer Vision Top-Themen für unsere Industrie sind und 93 bzw. 83 Prozent der Befragten in diesen Feldern aktuell Startups suchen. Umso erfreulicher ist, dass diese Felder mit die größte Anzahl von Startups auf sich vereinen, wie die weltweite Analyse von Startups für den Maschinenbau zeigt.“
Hohes wirtschaftliches Potenzial
Die globalen Datenanalysen zeigen: Startups für den Maschinenbau verfügen über charakteristische Merkmale. So ähneln diese Startups mit ihren Entwicklungs- und Gründungsdynamiken grundsätzlich den Jungunternehmen anderer Innovationsfelder im B2B-Bereich (z. B. Automotive- oder Infrastrukturbereich), in denen technologieintensive Startups Geschäftsmodelle primär auf kommerzielle Kunden ausrichten. Dr. Jan-Peter Ferdinand von AtomLeap erläutert dies wie folgt: „Erfahrungsgemäß wachsen zum Beispiel die Gründungszahlen in diesen Zusammenhängen eher konstant und weniger sprunghaft als beispielsweise in konsumnahen Bereichen – auch das Interesse der Investoren entwickelt sich vergleichsweise stetig, was die Nachhaltigkeit des Gründungsgeschehens zeigt. Dass im Fall der maschinenbaurelevanten Startups die Finanzierungsrunden die Zahl der jährlichen Neugründungen ab 2014 so deutlich übersteigen, unterstreicht auch im Vergleich zu anderen Innovationsfeldern ein hohes wirtschaftliches Potenzial.“