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Interoperabilität von FTS und AMR: Welche Standards gibt es?

Schnittstellen sind noch nicht ausgereift
Interoperabilität von FTS und AMR: VDA 5050 und Massrobotics sollen Standards schaffen

Ob automatische Gabelstapler, fahrerlose Transportsysteme (FTS) oder autonome mobile Roboter (AMR): In Lager- und Fabrikhallen sind oftmals zahlreiche Fahrzeuge verschiedener Hersteller unterwegs. Gefragt ist daher mehr Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen, findet Jörg Faber, Sales Director DACH & Benelux Mobile Industrial Robots. In Arbeit sind die Standards VDA 5050 und Massrobotics. Beide befinden sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium und decken bei weitem noch nicht die vielen Funktionen ab.

Der Markterfolg der AMR und die damit verbundene Autonomie in der Navigation der Fahrzeuge macht die intralogistische Verkehrssituation immer komplexer, das findet Jörg Faber, Sales Director DACH & Benelux Mobile Industrial Robots: „Eine Herausforderung für Anwender besteht dabei vor allem in der Koordination unterschiedlicher Fahrzeugmarken mit individuellen Steuerungssystemen.“

Inzwischen haben einige Hersteller, darunter auch Mobile Industrial Robots (MiR) erkannt, wie wichtig die Interoperabilität, also die Fähigkeit einer nahtlosen Zusammenarbeit unterschiedlicher Systeme, ist. Faber: „Es gibt unterschiedliche Ansätze, den parallelen Einsatz unterschiedlicher FTS und AMR über eine zentrale Steuerungssoftware effizienter zu koordinieren. Im Fokus der Entwicklung stehen jeweils standardisierte Schnittstellen für die Vernetzung und Kommunikation zwischen automatisierten Transportsystemen verschiedener Hersteller.“

VDA 5050 und Massrobotics sollen Standard-Schnittstellen schaffen…

Ein Standard für die zentrale Koordination von FTS unterschiedlicher Hersteller ist VDA 5050. Er wird derzeit in Zusammenarbeit zwischen dem Verband der Automobilindustrie (VDA) und dem VDMA Fachverband Fördertechnik und Intralogistik entwickelt und beschreibt die Schnittstellen und Protokolle zwischen der Steuerungsebene und den FTS. Auch AMR können sich diesem Standard anpassen, wobei sie einen Teil ihrer Autonomie einbüßen können.

Parallel dazu hat sich die Massrobotics AMR Interoperability Working Group zusammengeschlossen, um einheitliche Standards für den Einsatz von AMR und anderen Automatisierungsgeräten verschiedener Hersteller zu entwickeln. Der amerikanische Massrobotics Interoperability Standard soll es autonomen mobilen Robotern verschiedener Typen ermöglichen, Statusinformationen und betriebliche Regelungen auszutauschen, sodass sie effizient in derselben Produktions- oder Logistikumgebung navigieren können. Einige AMR- und FTS-Anbieter beteiligen sich an der VDA 5050 und sind zugleich Teil der Massrobotics AMR Interoperability Working Group.

… doch der Weg hin zur mehr Interoperabilität ist steinig und lang

„Sowohl der VDA 5050 als auch Massrobotics befinden sich derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium und decken bei weitem noch nicht die vielen Funktionen ab, die für eine erfolgreiche Multi-Roboter-Installation nötig sind“, berichtet Faber.

Aus technischer Sicht verfügt jeder Anbieter in der Regel über zwei Arten von Software: die On-Robot-Software, die die robotergestützte Navigation ermöglicht, und die Flottenmanagementsoftware für die Steuerung mehrerer Roboter eines Herstellers. Aufgrund fehlender Standardisierung der Anbietersoftware ist bisher jedoch noch nicht klar, wie unterschiedliche Karten, Konfigurationen etc. von verschiedenen Anbietern in einem Drittsystem verwaltet werden können.

Datenaustausch zwischen AMR oder FTS erweist sich als schwierig

Auch die Datenqualität der einzelnen Flottenmanagementsysteme ist noch nicht einheitlich definiert, sodass sich der Datenaustausch zwischen zwei AMR- oder FTS-Systemen als schwierig erweist. Hinzu kommt außerdem die Klärung rechtlicher Verantwortungsbereiche, wie etwa die Haftung bei Systemfehlern. Es wird also noch eine Weile dauern, bis die beiden Standards vollständig ausgereift und einsetzbar sind.

In naher Zukunft ist aus Fabers Sicht eine Koexistenz realistischer. Das heißt: AMR-Hersteller implementieren Schnittstellen für die Interoperabilität in ihre Systeme und integrieren diese in ein Flottenmanagementsystem eines Drittanbieters. Die herstellerspezifische Roboter- und Flottenmanagementsoftware bleibt also weiterhin unverzichtbar, um die Leistungsfähigkeit von AMR zu gewährleisten und gilt besonders für fortgeschrittene Funktionen, wie Datenerfassung oder Predicitve Maintenance, als Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration.

Mobile Industrial Robots A/S

https://www.mobile-industrial-robots.com/de

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