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IFR: Das sind die Top 5 Roboter-Trends in 2022

International Federation of Robotics
IFR: Das sind die Top 5 Roboter-Trends in 2022

IFR: Das sind die Top 5 Roboter-Trends in 2022
Reinigungsroboter im Einsatz: Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, setzen sich jetzt auch solche Unternehmen mit Robotik auseinander, die das bisher noch nicht getan hatten – etwa im Service-Bereich. Bild: Bluebotics

Mit rund drei Millionen Robotern im Einsatz hat der weltweite Bestand an Industrierobotern einen neuen Rekord erreicht. „Der Einsatz von Robotern nimmt sowohl in traditionellen als auch ganz neuen Branchen zügig an Fahrt auf“, sagt Milton Guerry, Präsident der International Federation of Robotics (IFR). „Immer mehr Unternehmen erkennen die zahlreichen Vorteile, die Robotik und Automation für ihr Geschäft bieten.“

Die International Federation of Robotics (IFR) benennt die 5 wichtigsten Trends, die die Robotik im Jahr 2022 und darüber hinaus weltweit prägen werden:

1. Roboter erobern neue Einsatzfelder

Die Automation mit Robotern erreicht relativ neue Einsatzbereiche. Ein sich wandelndes Konsumverhalten steigert die Nachfrage nach personalisierten Produkten und Lieferungen. Insbesondere im Onlinehandel löste nicht zuletzt die Corona-Pandemie einen Nachfrageboom aus – und der E-Commerce dürfte auch 2022 weiter zulegen. Weltweit sind heute in diesem Segment Tausende von Robotern im Einsatz, an die vor fünf Jahren noch nicht zu denken war.

Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, setzen sich jetzt auch solche Unternehmen mit Robotik auseinander, die das bisher noch nicht getan hatten. Insbesondere Betriebe, die auf Servicekräfte angewiesen sind – beispielsweise in der Gastronomie und im Einzelhandel – können offene Stellen immer häufiger nicht besetzen. Die IFR geht davon aus, dass diese „neuen“ Branchen verstärkt in Robotik und Automation investieren. Zu den relativ neuen Kundenbranchen der Robotik gehören auch Liefer- und Logistikunternehmen, das Baugewerbe oder die Landwirtschaft.

2. Roboter sind einfacher zu bedienen

Die neue Generation von Robotern ist einfacher zu bedienen als traditionelle Industrieroboter. Der Trend geht zu neuen, intuitiven Benutzeroberflächen, die mit Symbolen arbeiten oder auch einer handgeführten Programmierung. Roboterhersteller und Drittanbieter bündeln zudem Hardware- und Softwarepakete, um die Implementierung zu vereinfachen. Der Trend zu kompletten Ökosystemen schafft für den Kunden einen enormen Mehrwert, indem sich Aufwand und Zeit bis zur Inbetriebnahme deutlich reduzieren.

Auch der Trend zu Low-Cost-Robotern geht einher mit einer einfacheren Installation – mit zum Teil bereits vorkonfigurierten Applikationen für spezielle Anwendungen. Die Robotikfirmen bieten ihren Kunden Standardprogramme an, mit denen sich Greifer, Sensoren und Steuerungen leicht einbinden lassen. App-Stores bieten vorgefertigte Programmroutinen für einfache und häufig nachgefragte Anwendungen und unterstützen so den kostengünstigen Einsatz von Robotern.

3. Roboter verändern die Berufsbilder von Fabrikarbeitern zum Positiven

Immer mehr Regierungen, Industrieverbände und Unternehmen sind sich einig, dass wir mehr in die Bildung investieren und die kommenden Generationen schon ganz früh mit den nötigen Grundfertigkeiten vertraut machen müssen. Neben der internen Weiterbildung von Mitarbeitern im Unternehmen tragen auch externe Schulungsangebote dazu bei, das langfristige Ziel der datengestützten Produktion zu erreichen. Roboterhersteller wie ABB, Fanuc, Kuka und Yaskwa begrüßen in ihren Roboterkursen in mehr als 30 Ländern weltweit jedes Jahr zwischen 10.000 und 30.000 Teilnehmer.

Die Robotik verändert die Berufsbilder von Fabrikarbeitern zum Positiven. Neue Fortbildungsmöglichkeiten im Umfeld der Robotik sind für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen eine Win-Win-Strategie: Schmutzige, langweilige und gefährliche Aufgaben werden automatisiert, während die Menschen Schlüsselqualifikationen für den Industriearbeitsplatz der Zukunft erwerben und damit ihre Verdienstmöglichkeiten erhöhen.

4. Roboter sichern die einheimische Produktion

Handelskonflikte und die Covid-19-Pandemie veranlassen Unternehmen dazu, ihre Produktion wieder näher an den Kunden zu rücken. Durch die bestehenden Lieferengpässe streben viele Unternehmen nach einer Rückverlagerung der Produktion, die sich in der Regel nur mit Hilfe von Automatisierung ökonomisch bewerkstelligen lässt.

„Die Pandemie, die daraus resultierenden Lieferengpässe und der Fachkräftemangel scheinen für viele Unternehmen der nötige Anstoß zu sein, in Robotik und Automation zu investieren“, sagt Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin des IFR. „Vor allem Firmen, die schon vorher Automatisierung in Erwägung gezogen haben, investieren jetzt.“

5. Roboter werden digital und intelligent

Für das Jahr 2022 und darüber hinaus sieht die IFR Daten als Schlüsselfaktor für die Fertigung von Morgen. Die Analyse der intelligent erfassten Daten erlaubt es, fundierte Entscheidungen zu fällen. Die Fähigkeit eines Roboters, durch künstliche Intelligenz zu lernen und seine Fertigkeiten an andere Roboter weiterzugeben, ermöglicht es Unternehmen intelligente Automatisierung auch in anderen Bereichen einfacher einzusetzen. Das reicht vom Bauwesen über Lebensmittel- und Getränkeverpackungsanlagen bis hin zu medizinischen Laboren.

Darüber hinaus wird künstliche Intelligenz in der Robotik immer ausgereifter und lernende Roboter werden zur Massenanwendung. Die Pilotphase hat die Branche bereits hinter sich gelassen und für 2022 erwartet die IFR einen KI-Einsatz in größerem Umfang.

Kontakt:
International Federation of Robotics
www.ifr.org


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