Angepasst an die Anforderungen von Evonik absolviert der mobile Roboter automatisiert Inspektionsrouten, liest dabei Messwerte aus und sammelt Daten – auch von Messstellen, die für den Menschen schwierig zu erreichen sind.
Spot kann aus der Ferne gesteuert und trainiert werden sowie autonom einer vorherbestimmten Inspektionsroute folgen. Dafür sorgt die Kombination aus intuitiver Steuerung, Intelligenz des Roboters und der offenen Schnittstelle von Boston Dynamics mit der Steuerungs- und Autonomiesoftware von Energy Robotics.
Zielsicher durch enge Gänge
Mit Hilfe der angebrachten Sensoren, einer Infrarot- sowie einer optischen Kamera, kann sich Spot in der Versuchsanlage von Evonik zurechtfinden. Dabei manövriert er zielsicher beispielsweise durch enge Gänge, während er Informationen über den Betrieb vor Ort aufzeichnet und überträgt. So liest Spot Anzeigen von Messgeräten ab und erfasst anhand von Wärmebildern Defekte an Leitungen oder Temperaturstände – auch von lokalen Sensoren und Orten, die für Menschen schwer zugänglich sind.
Mit den gesammelten Daten können frühzeitig Anomalien wie zu hohe Temperatur, Leckagen oder Verschmutzungen erkannt, aber auch Durchflussmengen und Druckwerte ausgelesen werden. Der Einsatz des mobilen Roboters unterstützt Evonik dabei, die hohen Sicherheitsstandards der Chemiebranche zu gewährleisten.
Autonome Inspektionslösung
„Die autonome Inspektionslösung von Energy Robotics hat uns davon überzeugt, dass mobile Roboter in der Lage sind, Inspektionsaufgaben konsistent durchzuführen und sicher genaue Informationen zu liefern. Diese Technik testen wir jetzt“, erläutert Dr. Uwe Piechottka, Process Technology & Engineering/ Digital Process Technologies bei Evonik.
Mit dem Start-up aus Darmstadt hat Evonik einen Partner mit umfassendem Know-how im Bereich der Entwicklung und Bereitstellung von speziellen Betriebssystemen für Messroboter an seiner Seite. Das Unternehmen bietet die erste kommerziell verfügbare Softwareplattform, die ein hardwareunabhängiges Roboterbetriebssystem, cloudbasiertes Flottenmanagement und KI-getriebene Datenanalyse für industrielle Anwendungen zusammenführt. Das 2019 als Spin-off der Technischen Universität Darmstadt gegründete Unternehmen Energy Robotics ist damit ein Wegbereiter für mobile Roboter zur autonomen Inspektion von industriellen Anlagen.
Menschen aus gefährlichen Arbeitsumfeldern fernhalten
Die Softwarelösungen für mobile Inspektionsroboter von Energy Robotics werden neben der Öl- und Gasindustrie auch in der Chemie- und Energiewirtschaft eingesetzt. Ziel ist es, Menschen mit autonomen Robotern aus gefährlichen oder gesundheitsgefährdenden Arbeitsumfeldern fernzuhalten und dabei die Qualität und die Häufigkeit der Inspektion zu steigern.
„Inspektionsroboter können den Menschen von repetitiven Arbeiten in gesundheitsgefährdenden Umgebungen entlasten. Unser Anliegen ist es, die notwendige Arbeit in solchen Berufen einfacher und sicherer zu machen“, erklärt Marc Dassler, CEO von Energy Robotics.
Evonik denkt bereits an die Zukunft. „Wir freuen uns darauf, den Roboter mit zusätzlichen Fähigkeiten auszustatten und seine Möglichkeiten zur Inspektion unserer Chemieanlagen zu erweitern“, sagt Piechottka. Bei erfolgreichem Test soll die Automatisierung mittels autonomer, mobiler Inspektionsroboter weiter ausgebaut und diese auch in den echten Produktionsstätten des Essener Chemiekonzerns eingesetzt werden.
Energy Robotics GmbH