Mit SRCI (Standard Roboter Command Interface) können Anwender Robotersysteme verschiedener Hersteller einheitlich über eine SPS programmieren. Über 115 Roboterfunktionen bietet die Programmierschnittstelle inzwischen. „Anwender können diese Funktionen in der SPS aufrufen, während die Robotersteuerung die erforderlichen Roboterzustandsinformationen an die SPS zurückmeldet – das vereinfacht die tägliche Arbeit erheblich und sorgt dafür, dass Anwendern der Einstieg in die Robotik erheblich erleichtert wird“, sagt Günes Bilgen, SRCI-Arbeitskreisleiter in der PI (Profibus & Profinet International).
SRCI Vendor Map liefert Stand der Implementierung
Bereits sieben Hersteller, Siemens sowie die Roboterhersteller Comau, Stäubli, Kawasaki, Jaka, Universal Robots und Yaskawa, haben Produkte mit der SRCI-Schnittstelle auf den Markt gebracht – und in den nächsten Monaten wollen weitere Hersteller (ABB, Epson, Mitsubishi, Techman, Kuka) folgen. Von Anwendern und Herstellern wurde deswegen die Veröffentlichung der SRCI Vendor Map erwartet. Auf dieser PI-Webseite werden jederzeit alle wichtigen Informationen über freigegebene SRCI-Implementierungen bereitgestellt. „Die SRCI Vendor Map ist die zentrale Anlaufstelle für die aktuellsten Informationen zu SRCI“, so Bilgen weiter. „Hier kann man jederzeit einsehen, welche Hersteller bereits SRCI unterstützen, welche Funktionen diese bereitstellen oder nach einem Hersteller suchen, der eine bestimmte Funktion unterstützt.“ Zudem kann mit einem Klick festgestellt werden, welche Funktionen in einem bestimmten Setup von SRCI-Client und -Interpreter verfügbar sind. Die Website wird laufend aktualisiert.
PI lädt zur Konferenz für die Roboterprogrammierung mit SRCI ein
Auf der Website finden sich auch weitere Infos im Zusammenhang mit SRCI. Zum Beispiel über die Konferenz „Get together for Robotics“, die am 23. und 24. Oktober 2024 in Erlangen stattfindet. Lag bei der Entstehung des Events der Schwerpunkt auf der organisationsübergreifenden Standardisierung der einheitlichen Datenschnittstelle SRCI, stehen in diesem Jahr Trends und Innovationen in der Robotik im Mittelpunkt. Die Konferenz wurde vor zwei Jahren von PI ins Leben gerufen und hat sich innerhalb der industriellen Roboterszene etabliert.
Aufgrund des großen Interesses wurde die Veranstaltung nun auch um einen Tag verlängert und findet in Erlangen an zwei Tagen statt. „Dies bietet mehr Zeit für den persönlichen Austausch“, ist Xaver Schmidt, Vorstandsvorsitzender von PI, überzeugt. „Und das Interesse an dem Thema ist unvermindert groß.“ So werden in diesem Jahr über 150 Teilnehmer in Erlangen erwartet, begleitet von zahlreichen Online-Teilnehmern. Bereits jetzt haben sich über 140 angemeldet. Neben Roboterexperten, Anwendern, SPS-Herstellern und Start-ups werden auch Teilnehmer von Universitäten vertreten sein. „Es gibt kein vergleichbares, internationales Robotik-Event, bei dem sich ein so breites Spektrum der Branche trifft und über aktuelle Entwicklungen diskutiert wird“, ist Schmidt überzeugt.
Roundtable-Gespräche bündeln Know-how
Mit Spannung erwartet werden die zwei hochkarätig besetzten Roundtable-Gespräche. Beim Robotics Executive Roundtable „Trends in Robotics“ diskutieren Reinhold Gross (CEO Kuka Robotics), David Reger (CEO Neura Robotics), Mladen Milicevic (CEO Unchained Robotics) und Helmut Schmid (Chairman of the Board Deutscher Robotik Verband) über das zukünftige Potential – aber auch die Herausforderungen der Robotertechnologie.
Beim zweiten Roundtable-Gespräch berichten die Experten Bertus de Groot (Lead Application Engineer Yaskawa Europe), Kasper Døring (Technology Officer, Cobot SW Universal Robots), Günter Heinendirk (Manager Digital Transformation Stäubli TEC-Systems GmbH) und Wei Shao (CTO Jaka Robotics Europe) über praktische Erfahrungen mit SRCI und dessen Bedeutung für die Roboterhersteller sowie ihre Kunden. Besonders spannend: Alle Roboterhersteller dieses Roundtables unterstützen bereits SRCI, mit der sich Robotersysteme verschiedener Hersteller einheitlich über die SPS programmieren lassen.
Auch in den verschiedenen Anwendervorträgen auf der Konferenz wird über den praktischen Einsatz von SRCI diskutiert. „Wir freuen uns auf die Vorträge über Erfahrungen mit der neuen Schnittstelle aus den Unternehmen“, ist Helmut Schmid vom Deutschen Robotik Verband überzeugt. „Bereits jetzt zeigt sich, dass weniger Detailkenntnisse über den jeweiligen Roboterhersteller, den Roboter an sich und dessen Handhabung und Funktionsumfang benötigt werden.“ Demzufolge sänken Kosten und Zeitaufwand für den Einsatz von Robotern dramatisch. (co)
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SRCI – der Hintergrund
Roboterprogrammierer sind rar und der Fachkräftemangel verschärft die Situation weiter. Daher haben sich vor einigen Jahren eine Reihe von Roboterherstellern und Siemens als SPS-Hersteller zusammengetan, um eine einheitliche Schnittstelle SRCI (Standard Roboter Command Interface) zu etablieren. Seit drei Jahren betreut PI (Profibus & Profinet International) die noch junge Technologie und treibt deren Entwicklung, Standardisierung und internationale Verbreitung voran. Mittlerweile wurde auch ein Logo als Marke angemeldet, damit Hersteller und Anwender noch schneller Produkte mit der neuen Schnittstelle identifizieren können.
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