Firmen im Artikel:
Am Headquarter in St. Martin/Innkreis fertigt PC Electric (PCE) in einer hochautomatisierten Produktionsanlage pro Woche rund 700.000 Steckvorrichtungen wie CEE-Steckvorrichtungen, Schuko-Artikel oder Wandverteiler. Trotz umfangreicher Automation in der Produktion erfolgte der Leerbehältertransport in den letzten 20 Jahren manuell. Aufgrund des steigenden Auftragsvolumens müssen nun aber täglich rund 1.200 Behälter transportiert werden.
Daher wollte PCE den aufwändigen Prozess des Leerbehältertransports automatisieren. Ein klassisches Förderband erschein dafür aber zu unflexibel. Gefragt war eine flexible sowie platzsparende Automatisierungslösung und so hat sich PCE für die Implementierung von autonomen mobilen Robotern (AMR), genauer Open Shuttles von Knapp, entschieden. „Wir wollten den Leerbehältertransport vereinfachen, ergonomisches Arbeiten vorantreiben und Ressourcen freispielen. Darum haben wir den ganzen Transport mit Knapp optimiert“, sagt Tobias Aichinger, Abteilungsleiter PLC-Programmierung und Robotik bei PCE
Zwei Open Shuttles im Einsatz
Knapp hat für den Transport von Leerbehälterstapeln von der Verpackung retour in die Produktion bei PCE zwei Open Shuttles installiert. Mit einem speziell entwickelten Lastaufnahmemittel können die autonomen mobilen Roboter Leerbehälter bis zu einer Höhe von 1,6 m gestapelt transportieren.
Ausgangspunkt für den AMR-Transport ist ein Behälterbahnhof. Das Open Shuttle übernimmt dort die Behälterstapel und transportiert sie in die Lagerhalle der Produktion. Im Verpackungs- und Versandbereich werden die produzierten Produkte aus den Behältern entnommen und verpackt.
Die Leerbehälter werden manuell gestapelt und dem Leerbehälterbahnhof zugeführt. Sind die Behälterstapel abholbereit, beauftragt die Flottenkontroll-Software Kisoft FCS von Knapp die Open Shuttles. Da am Behälterbahnhof sehr wenig Platz zur Verfügung steht, ist ein zentimetergenaues Andocken erforderlich.
Sehr enge Gänge mit Verkehr
Die Open Shuttles legen eine Wegstrecke von 103 m zurück. Dabei bewegt sich das Shuttle in sehr engen Gängen mit Personen- und Staplerverkehr. Auf dieser Wegstrecke befindet sich auch ein automatisches Schnelllauftor, welches über ein Modul mit dem Open Shuttle in Verbindung steht. Fährt der AMR zum Tor, öffnet es sich automatisch. Am Zielbahnhof werden die Behälterstapel vom Open Shuttle abgegeben, bis die Station voll ist. Daraufhin werden die Behälterstapel wieder der Produktion zugeführt.
Beträgt der Ladestand des Open Shuttles 10 % oder sind keine Aufträge vorhanden, fahren die AMR selbstständig in die Ladestation, die sich auf der Wegstrecke befindet. Jedes Open Shuttle ist im Schnitt von 6 Uhr bis 2 Uhr nachts im Einsatz.
Mit dem Einsatz des Open Shuttles hat PCE ein Leuchtturmprojekt für die ganze Unternehmensgruppe umgesetzt. Die Entwicklungsabteilungen von Knapp und haben dabei eng zusammengearbeitet. Tobias Aichinger: „Für uns war es wichtig einen Partner zu haben, auf den wir uns auch nach Projektabschluss verlassen können. Knapp ist eine renommierte Firma, die uns Stabilität und Sicherheit gibt.“
Knapp Industry Solutions GmbH
Vorteile des automatischen Transports mit Open Shuttles
- Kurze Projektrealisierungszeit bei laufendem Betrieb: Open Shuttle Projekte können aufgrund der Flexibilität der Transportlösung sehr schnell realisiert werden. Die Installation sowie Prozessänderungen und Änderungen im Layout können on-the-fly umgesetzt werden und erfordern keine Stilllegung des Systems.
- Skalierbarkeit des Systems: Auch zusätzliche Shuttles können binnen weniger Stunden einer Flotte hinzugefügt werden und sind sofort einsatzbereit.
- Flexible Softwarelösung: Je nach Bedarf werden Open Shuttles in eine bestehende Software-Landschaft eingebunden und mit dem Host-System zur Auftragsverwaltung verbunden, oder laufen über die Knapp SPS-Steuerung als eigenständiges System.
- Optimale Flächennutzung auf gemeinsamen Transportwegen: Durch die gemeinsame Nutzung von Verkehrswegen, sowohl mit Personen, Staplern aber auch anderen fahrerlosen Transportfahrzeugen, entsteht kein zusätzlicher Platzbedarf durch das Transportsystem.