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So will Unchained Robotics den Einstieg in die Robotik vereinfachen

Vom Online-Marktplatz bis zur modularen Robotik-Lösung
So will Unchained Robotics den Einstieg in die Robotik vereinfachen

Mit einem Online-Marktplatz und eigenen Robotik-Lösungen namens Malocherbots will Mladen Milicevic, Geschäftsführer des Paderborner Start-ups Unchained Robotics, KMUs und große Unternehmen ermutigen, im Kampf gegen den Fachkräftemangel auf Robotik und Automation zu setzen. Ein Blick hinter die Kulissen.

Robotik und Automation werden zwar zuweilen noch immer als zu teuer und zu komplex in der Bedienung wahrgenommen. „Doch die Technik ist inzwischen so weit, dass diese Hürde überwunden werden kann“, sagt Mladen Milicevic, Gründer und CEO von Unchained Robotics. Um die Einstiegshürden zu senken und für Transparenz zu sorgen, betreibt er daher einen Online-Marktplatz, auf dem Kunden Roboter und Cobots sowie passendes Zubehör wie Greifer finden. „Wir möchten Unternehmen, die nach Automatisierungslösungen suchen, genau das bieten, was sie brauchen: sei es eine Komplettlösung, einzelne Roboter oder spezielle Teile. Dabei sind wir völlig markenneutral“, sagt Mladen Milicevic.

Preistransparenz leistet wichtigen Beitrag

Wichtig ist ihm gerade das Thema Preistransparenz. „Als wir anfingen, unsere Partner aufzufordern, ihre UVP, also die unverbindliche Preisempfehlung, offen auf unserer Website zu veröffentlichen, mussten wir viele erst überzeugen“, erinnert sich Mladen Milicevic. Fünf Jahre später ist ein transparenteres Modell allmählich zur Norm geworden. „Dies ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass die Robotik nicht mehr als Raketenwissenschaft erscheint, sondern als etwas, das jedes kleine und mittlere Unternehmen nutzen kann, um die großen Probleme unserer Zeit zu lösen: den Mangel an Arbeitskräften.“

Neben dem Marktplatz bietet das Paderborner Unternehmen auch eigene modulare, schlüsselfertige Robotik-Lösungen an: „Wir sehen den MalocherBot als Ergänzung zu der Online-Plattform. Denn der MalocherBot ist der logische nächste Schritt, um diese einzelnen Komponenten zu bündeln und in Paketen anzubieten.“

Fertiges Bündel für den Arbeitsplatz

Mladen Milicevic vergleicht das mit der Computerwelt: „Auch hier kann man im Online-Shop Festplatte, Arbeitsspeicher oder Grafikkarte einzeln kaufen und sich seinen eigenen Rechner selbst zusammenbauen. Oder man kauft einen voll ausgestatteten Büro-Arbeitsplatz aus Laptop, Maus, Tastatur und Headset. Der MalocherBot ist nichts anderes als dieses fertige Bündel für einen Arbeitsplatz, der CE-zertifiziert ist und in wenigen Stunden in Betrieb genommen werden kann.“

Und warum ist die Bedienung so einfach und die Integration so schnell erledigt? „Das liegt an unserem eigenen Betriebssystem Luna. Diese Eigenentwicklung haben wir seit unserer Gründung vorangetrieben und von Grund auf so konzipiert, dass die Bedienung auch für Laien möglich ist“, erklärt Mladen Milicevic. So können Fabrikarbeiter selbstständig und ohne aufwendige Schulungen Änderungen und Anpassungen vornehmen. Die Installation der Systeme ist innerhalb weniger Stunden möglich.

Flexibilität bei der Auswahl der Hardware

Luna läuft dabei auf einem IPC, der voll im MalocherBot integriert ist. „Damit hat man das gleiche Bedienkonzept für eine Palettierung, egal welche Roboter oder Greifer verbaut sind.“ Denn neben der einfachen Nutzung und der einheitlichen Bedienung der MalocherBot-Anlagen ist ihm eine möglichst große Flexibilität bei der Auswahl der Hardware wichtig.

„Einer der größten Vorteile von MalocherBot ist die große Auswahl an Robotern und Cobots, die mit ihm verwendet werden können. Wir pflegen daher ein kuratiertes Ökosystem und stellen sicher, dass unsere Software mit den unterschiedlichen Herstellern reibungslos funktioniert. Dabei ist es egal, ob Cobot oder Industrieroboter. Bei uns bekommt der Kunde eine herstellerunabhängige Kombination, die zu seinen Anforderungen passt.“

Jeder Kunde habe eben seine Vorlieben, Bedürfnisse und sein Budget. Zum Teil gibt es bereits bestimmte Hersteller, mit denen man Erfahrung gesammelt hat. Häufig bleibt man diesen Marken treu, manchmal möchte man aber auch eine Alternative kennenlernen. „Das Wichtigste für uns ist, vom Kundenbedarf zu denken und zu schauen, was die beste Kombination aus Roboter, Greifer und weiterer Peripherie ist. Im Sinne des Kundennutzens ist uns die Unabhängigkeit extrem wichtig.“

Hauptanwendungsfälle: Palettieren und Maschinenbeschickung

Aktuell konzentriert sich Unchained Robotics mit seinen Malocherbots auf einige Hauptanwendungsfälle: „Palettieren und Maschinenbeschickung sind dabei die am meisten nachgefragten Lösungen. Aber auch Schleifen und Metallverarbeitung gewinnen immer mehr an Bedeutung.“ Und weil der MalocherBot eine modulare Lösung ist, ist nicht nur die Integration neuer Robotermarken und Robotermodelle sehr einfach, sondern auch die Entwicklung neuer Module für neue Anwendungsfälle. Daher plant er auch den Einstieg in neue Bereiche wie die Oberflächenbearbeitung oder Dosieranlagen für Klebstoffe und andere Flüssigkeiten.

Letztlich geht es ihm aktuell aber gar nicht darum, viele weitere Anwendungen zu ergänzen. „Der Markt und die aktuelle Nachfrage sind bereits riesig. Unser Fokus liegt darauf, die Anwendungen flexibler und intelligenter zu machen.“ Sein großes Ziel ist die „Produktisierung von Automatisierungslösungen.“ Wir glauben sehr stark daran, dass sich die Zukunft der Integratoren und Fabriken nur ändern kann, wenn wir die Anwendungsintelligenz aus den Köpfen der Ingenieure und Robotiker in die Malocherbots bekommen. Wir wollen es den Kunden so einfach wie möglich machen, in die Automatisierung einzusteigen.“

Vertrieb und Service weltweit ausbauen

Für die Weiterentwicklung seiner Plattform und seiner Robotik-Lösungen hat Unchained Robotics im vergangenen Jahr ein Investment von 5,5 Millionen Euro von Future Industry Ventures, Teklas Ventures, vent.io sowie von bestehenden Investoren und Business Angels erhalten. Mit dem Investment will Unchained auch seinen Vertrieb und Service weltweit ausbauen. Angefangen hat der Roboterhersteller bereits mit der Expansion in die USA.

In Zukunft plant das Unternehmen, auch die neuesten technologischen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu integrieren. Sein langfristiges Ziel ist es, Robotik-Lösungen zu entwickeln, die in der Lage sind, selbstständig neue Programme zu erstellen, basierend auf einfachen Anweisungen des Nutzers. „Das wäre ein Traum“, sagt Mladen Milicevic.

Dabei profitiert er auch von Paderborn als Unternehmenssitz. „Die Region Ostwestfalen ist ein bedeutender Standort für die Automatisierungsindustrie, mit vielen Hidden Champions. Die Nähe zur Universität Paderborn ermöglicht es uns, qualifizierte Mitarbeiter direkt aus der Hochschule zu rekrutieren. In der Tat kamen alle ersten Mitarbeiter direkt von der Universität Paderborn.“

Unchained Robotics GmbH

https://unchainedrobotics.de


Warum eigentlich MalocherBot?

Mit „MalocherBot“ hat Mladen Milicevic einen knackigen Markennamen für seine Robotik-Komplettlösungen gefunden. Aber wie kommt man als Paderborner eigentlich auf einen Begriff wie „Malocher“, der ja meist eher als typisches Wort des Ruhrgebiets wahrgenommen wird? „Nun, in der Vergangenheit war zwar der Ruhrpott bekannt für seine Malocher im Kohlebau, aber über die Zeit hat das Wort auch in der Industrie Einzug gefunden. In der Regel beschreibt doch Maloche harte, schmutzige und häufig nicht ungefährliche Arbeit. Und gerade Roboter-basierte Automatisierungslösungen sind doch entwickelt worden, um die 3 Ds zu lösen: Dirty, Dull & Dangerous“, betont Mladen Milicevic.

Als man in Paderborn dann auf der Suche nach einem Namen für die zunächst namenlose modulare Robotik-Lösung war, habe man sich eben zwei Dinge gefragt: „Was macht das System und für wen ist es?“ Die einleuchtende Antwort von Mladen Milicevic und seinen Mitstreitern: „Nun, es malocht und es ist für Malocher! Denn der MalocherBot übernimmt die schmutzigen, gefährlichen und monotonen Aufgaben und macht die harte Maloche, damit wir das Personal in den Fabriken entlasten können.“


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