Wie will Robco der Robotereinsatz im Mittelstand voranbringen?
Maroldt: Mit modularen, einfach zu implementierenden und erschwinglichen Roboterlösungen für den Mittelstand sind wir einzigartig am Markt positioniert. Unser modularer Roboter-Baukasten kann flexibel und intuitiv für unterschiedlichste Anwendungsbereiche eingesetzt werden. Auf Basis der Robco Studio Software-Plattform, die einen intuitiven Auf- und Umbau von Roboteranwendungen ermöglicht, und der einfach zu bedienenden Programmieroberfläche Robflow können Unternehmen zudem ihren Roboter leicht konfigurieren, implementieren und managen – ganz ohne Expertenwissen und Programmierkenntnisse.
Warum ist gerade das Zusammenspiel aus Hardware und Software so entscheidend?
Maroldt: Dank des Zusammenspiels von modularer Hardware und Cloud-Software erhalten unsere Kunden alles aus einer Hand und können ihre modulare Automatisierungslösung innerhalb weniger Tage einsetzen. Mit der Robco-Studio-Plattform können unsere Roboter remote über einen digitalen Zwilling konfiguriert, implementiert und gemanagt werden, was einen schnellen Plug-and-Play-Einsatz in nur wenigen Tagen ermöglicht. Geschultes Fachpersonal oder aufwändige Programmierung ist nicht notwendig. Die Bedienung ist aufgrund unseres No-Code-Ansatzes einfach und intuitiv.
Setzen ihre Kunden ihre Roboterlösungen im Do-It-Yourself um oder bieten Sie auch Hilfe an?
Maroldt: Beide Lösungen sind möglich: Wir unterstützen unsere Kunden umfangreich bei der Auswahl, Integration bis hin zur Inbetriebnahme der Roboter vor Ort. Aber auch eine Do-it-Yourself-Lösung ist möglich und dank unserer No-Code-Software problemlos umsetzbar.
Kann man die Robco-Roboter auch mieten?
Maroldt: Ja, unsere Roboter gibt es auch als Mietmodell. Im Rundum-sorglos-Paket Robot-as-a-Service sind bei Robco sämtliche Kosten für Planung und Konzeption, Umsetzung und Sicherheitsabnahme, Wartung sowie Systemupgrades bereits inkludiert. Durch die monatliche Mietgebühr bietet RaaS oftmals eine höhere Kosteneffizienz, weniger Risiko und mehr Flexibilität. So bietet das Mietmodell eine attraktive Lösung für Unternehmen, die von den Vorteilen der Robotertechnologie profitieren möchten und gleichzeitig die finanziellen und betrieblichen Herausforderungen minimieren wollen.
Wer sind ihre Kunden und wofür setzen sie die Roboter ein?
Maroldt: Unser Fokus liegt klar auf dem Mittelstand. Unsere Kunden sind klassischerweise Fertigungsbetriebe mit bis zu 50 bis 500 Mitarbeitern. 70 Prozent von ihnen setzen mit uns zum ersten Mal eine Automatisierungslösung ein. Die Unternehmen kommen aus der Metallverarbeitung, dem Maschinenbau und der Holz-, Textil-, Lebensmittel- und Automobilindustrie. Dort werden unsere modularen Roboter-Kits beispielsweise für Maschinenbeschickung, Palettieren, Materialumschlag, Bin Picking, Schweißen, Dispensieren, Montage und Qualitätskontrolle eingesetzt.
Kürzlich hat Robco ja eine beeindruckende Finanzierungsrunde abgeschlossen: Wofür wird das Geld vor allem verwendet?
Maroldt: Mit der Investition werden wir insbesondere in den weiteren Ausbau des Vertriebs sowie in unsere Produktentwicklung investieren. Die Tatsache, dass eine Venture-Capital-Größe wie Lightspeed unsere nächsten Schritte mit einer 39 Millionen Euro Finanzierungsrunde unterstützt, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und gibt uns allen einen großen Motivationsschub. Wir wollen im Bereich modulare Roboter-Automatisierung für den Mittelstand führend in Europa werden.
Robco GmbH
Modularer Baukasten
Mit dem Robco-Modul-Baukasten lassen sich aktuell Roboter mit bis zu 8 Achsen konfigurieren, die Traglasten bis zu 13 kg bewegen können. Die Roboter erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 2 m/s und haben eine Reichweite von bis zu 1,3 Metern. Paul Maroldt: „Durch unser modulares System können wir aber auch Anfragen nach kürzeren und kräftigen oder längeren Robotern mit weniger Traglast verwirklichen. So konnten wir einen sehr schlanken Roboter mit 2 m Reichweite und 35 kg Traglast in der Furnierherstellung installieren.“ In Kürze soll es ein neues Modul zur Erweiterung der Reichweiten und Traglastkapazitäten geben. Seine Roboter und Module produziert Robco in München selbst. „Einige der Hardware-Elemente innerhalb der Module kommen von etablierten Zulieferern wie Harmonic Drive aus Hessen, Mayr Bremsen aus Bayern und Synapticon aus Baden-Württemberg. Die Montage erfolgt dann vollständig inhouse“, sagt Paul Maroldt.
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