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Zunächst ganz allgemein: Was ist Kebas Strategie im Bereich Robotik?
Gabriel: Keba Industrial Automation stellt selbst keine Roboter her. Wir bieten Automatisierung für Roboter an. Zielgruppe sind in erster Linie Roboterhersteller, aber natürlich nutzen wir unser Robotik-Wissen auch für Maschinenbauer, die Robotik integrieren wollen, oder für Hersteller von Intralogistiklösungen, die ebenfalls Robotiklösungen anbieten wollen.
Und warum haben Sie Drag&Bot übernommen? Was sind die Vorteile?
Gabriel: Der Kauf von Drag&Bot bietet uns neue Möglichkeiten im Bereich der intuitiven Steuerung von Robotern. Mit der Drag&Bot-Expertise als modulare Erweiterung des Kemro-X-Baukasten können wir Maschinenbauern einfache Lösungen für die Anbindung von Robotern anbieten. Übrigens: Da sich die intuitive Bedienung als roter Faden durch die gesamte Produktpalette von Drag&Bot zeigt und sich nicht auf Robotics beschränkt, reden wir dabei von einem übergreifenden, modernen und modularen Visualisierungsframework auf Basis der HTML5-Technologie. Dies passt perfekt zu unserem Easy-to-use-Anspruch und wird Keba Industrial Automation auch im Bereich der Visualisierung Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Kürzlich haben Sie mit Drag&Bot ein erstes gemeinsames Produkt auf den Markt gebracht. Was kann Drag&Bot OS?
Gabriel: Durch die Integration von der Drag&Bot OS in unsere Automatisierungsplattform Kemro X steht die einfache Integration von Robotern allen Keba-Kunden zur Verfügung. Im ersten Schritt ist die Drag&Bot-Technologie in Kemro X als eigenständiges Softwaremodul abgebildet und unabhängig ansteuerbar. In den nächsten Schritten wird durch Drag&Bot-Technologie auch eine einfache Bedienung für Kemotion-gesteuerte Roboter möglich. In einer weiteren Integrationsstufe wird man sämtliche Möglichkeiten von Kemro X innerhalb der Drag&Bot-Software nutzen können.
Auf welche Anwendungen zielen Sie damit?
Gabriel: Das Drag&Bot-Software-Feature in Kemro X ist vor allem für Maschinenbauer interessant, die Robotik-Integration anbieten wollen und denen dabei wichtig ist, dass diese Lösung unabhängig von Robotermarken ist und dass ihre Endkunden die Robotik einfach bedienen sowie Änderungen rasch und einfach selbst umsetzen können. Und ganz zentral: Unsere Lösung ist integral, Roboter und Maschine sind also ein System – auch bezüglich der Bedienung. Unsere große Vision ist eine Plattform, um Roboter einfach zu integrieren und zu betreiben – und das modular.
Wie offen soll diese Plattform sein?
Gabriel: Mit der Kemro X Plattform sind wir momentan der Hersteller, der am offensten ist und das höchste Maß an Herstellerunabhängigkeit bietet. So wie wir mit dem Google-Ableger Intrinsic kooperieren, werden wir uns auch anderen Playern nicht verschließen, um Maschinenbauer im Mittelstand diese einfache Robotikintegration anzubieten.
Was sind generell Kebas weitere Pläne in der Robotik?
Gabriel: Neue Features basierend auf Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) finden auch in Kebas Robotik mehr und mehr Anwendung. Das betrifft sowohl die Bereiche Engineering, Tuning als auch Parametrierung. Für solche KI-Anwendungen haben wir bereits eine eigene Plattform mit optimierter Rechenleistung entwickelt, die sich nahtlos in unser Produktportfolio einreiht. Damit wird es auch für Nicht-Experten noch einfacher Roboter optimal zu bedienen beziehungsweise zu betreiben. Easy-to-use spielt also auch in Zukunft eine große Rolle bei uns.
Keba Industrial Automation GmbH
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