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Vention: „Wir wollen Cloud-Robotik-Plattform der ersten Wahl werden“

Interview: Etienne Lacroix, CEO bei Vention
Vention: „Wir wollen die Cloud-Robotik-Plattform der ersten Wahl werden“

Mit seiner Cloud-Plattform will Vention die Umsetzung von Automationsprojekten vereinfachen und die Do-it-yourself-Robotik vorantreiben. Welche Rolle KI für die Zukunftsplanungen spielt und wie die Kanadier auf dem deutschen Markt Gas geben wollen, erläutert Vention-CEO Etienne Lacroix.

Interview: Armin Barnitzke

Mit seiner Cloud Plattform will Vention das Entwerfen, Bereitstellen und Betreiben von Automationslösungen vereinfachen. Wo und wie haben Sie Ihre Plattform in jüngster Zeit verbessert?

Lacroix: Zu den jüngsten Fortschritten auf unserer Vention-Plattform gehört die Einführung der Operate-Säule. Sie ist der fünfte Schritt der Plattform nach Design, Automatisierung, Bestellung und Bereitstellung. Das Ziel ist, die Betriebszeit zu maximieren und die Maschinenleistung durch Echtzeit-Datenüberwachung und On-Demand-Support zu optimieren. Ein weiterer bemerkenswerter Fortschritt ist die Integration von EtherNet/IP in unsere Plattform.

Und welchen weiteren Schritten planen Sie in der Zukunft?

Lacroix: Wir haben für die Zukunft ehrgeizige Pläne. Wir sind uns beispielsweise der Bedeutung von KI voll bewusst. Unser aktueller Fokus liegt daher vor allem auf Software-Innovationen. Wir wollen die Cloud-Robotik-Plattform der ersten Wahl werden.

Welche Rolle spielt KI heute bereits für Vention?

Lacroix: Dank unserer Datenbank mit über 350.000 Teileentwürfen sind unsere Daten bereits organisiert, im Gegensatz zu herkömmlicher CAD-Software, die auf weniger strukturierten Daten basiert. Über unsere Roadmap kann ich so viel verraten: Wir haben uns mit verschiedenen Cloud- und Edge-Themen befasst. Dazu gehören Themen wie Co-Pilot, Training synthetischer Roboterzellen und adaptive Pfadplanung in Echtzeit.

Wird es auch eine Art ChatGPT-basierten Vention AI Copilot geben, der bei Konfiguration oder Programmierung unterstützt?

Lacroix: Wir denken über die Einbindung eines prompt-basierten KI-Copiloten in unser Angebot nach. Das Potenzial dafür ist in unserer codefreien Umgebung und im Python-Skripting für die Systemprogrammierung durchaus gegeben. Zum Innovationsprozess gehört, dass wir die Machbarkeit und die Auswirkungen einer solchen Integration genau bewerten.

Wird es künftig sogar möglich sein, Lösungen via Sprache zu entwerfen? Etwa: „Konstruiere mir eine Zelle zu Maschinen-Beladung, mit Allem, was ich dazu benötige“

Lacroix: Das Potenzial von Sprach-KI ist faszinierend. In den nächsten fünf Jahren können wir mit bedeutenden Fortschritten in der KI rechnen, die die Programmierung von Maschinen erheblich vereinfachen werden. Diese KI-Tools werden in der Lage sein, aus riesigen Datenpools zu lernen, Unterstützung zu leisten, Code zu generieren und verschiedene Aufgaben autonom zu erledigen.

Unabhängig von Technologien wie KI: Wie läuft Ventions Expansion nach Europa?

Lacroix: Die Expansion von Vention nach Europa, einschließlich Deutschland, verläuft gut. Wir tätigen erhebliche Investitionen in unsere europäischen Aktivitäten. In Berlin sind wir in ein größeres und moderneres Vertriebszentrum umgezogen und haben ein neues Büro eröffnet. Derzeit machen unsere Verkäufe in Europa mehr als 10 % unseres Gesamtumsatzes aus. Gerade der deutsche Markt ist für uns von entscheidender Bedeutung.

Was sollen die nächsten Schritte in Europa und Deutschland sein?

Lacroix: In Europa ist unser Vention Automation Partner Netzwerk, kurz VAP von zentraler Bedeutung. Es bietet entscheidende Unterstützung bei komplexen Automatisierungsaufgaben. Da Deutschland als Drehscheibe unseres VAP-Kanals fungiert, wollen wir unsere Partner hier noch weiter stärken. Auch der DIY-Ansatz gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei einfacheren Automatisierungsprojekten. Um den Bedürfnissen unseres wachsenden Kundenstamms gerecht zu werden, verstärken wir unser lokales Team mit zusätzlichen Ressourcen. In unserem Customer Experience Center in Berlin können unsere Kunden in die Vention-Umgebung eintauchen und sich über unsere Lösungen informieren.

Wie viele Partner haben Sie bereits in Deutschland?

Lacroix: Derzeit haben wir Partnerschaften mit acht Unternehmen in Deutschland aufgebaut und sind Teil eines breiteren Netzwerks von 51 Partnern in ganz Europa. Kontinuierliche Expansion ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Ansatzes. Wir sind uns der entscheidenden Rolle bewusst, die Automatisierungspartner und Integratoren bei der Bewältigung der Komplexität der industriellen Automatisierung spielen. Durch unser Netzwerk von Vention Automation Partnern wollen wir unsere eigenen Fähigkeiten stärken, um unsere Kunden in Deutschland und Europa bestens zu unterstützen.

Welche Anwendungen stehen derzeit bei den Applikationen besonders im Vordergrund?

Lacroix: Unser aktueller Schwerpunkt für implementierte Anwendungen liegt auf Palettieren, Maschinenbestückung und Schleifen. Diese Bereiche haben in letzter Zeit auf dem Markt stark an Bedeutung gewonnen, und wir möchten Unternehmen einfache, sofort einsatzbereite Lösungen bieten, die ihnen helfen, schneller zu automatisieren.

Welche Art von Kunden haben Sie in Deutschland? Sind das KMU oder eher Abteilungen von Großunternehmen?

Lacroix: Zu unserem Kundenstamm in Deutschland zählen sowohl kleine und mittlere Unternehmen als auch Abteilungen großer Unternehmen. Obwohl wir ein vielfältiges Kundenspektrum betreuen, wird unser Geschäftsmodell besonders von KMU gut angenommen. Unser Modell gewinnt auf dem deutschen Markt mit seinem starken Mittelstand weiter an Bedeutung.

Welche Hürden nehmen Sie generell wahr beim Umsetzen von Automationen in KMU? Spielt die Finanzierung eine Rolle? Oder fehlt eher das Know-how? Oder die Zeit sich damit zu beschäftigen?

Lacroix: Eine der Herausforderungen, mit denen wir bei KMU konfrontiert sind, sind deren begrenzte Ressourcen für den Einsatz von Automatisierungstechnologien. Viele KMU sind sich der ihnen zur Verfügung stehenden Tools und Möglichkeiten einfach noch nicht bewusst. Automatisierung erscheint ihnen aus Kosten- und Komplexitätssicht oft als unerreichbar. Daher besteht ein großer Teil unserer Aufgabe darin, sie auf ihrem Weg zur Automatisierung zu begleiten und eine Lösung zu entwickeln, die zu ihrem Unternehmen passt.

https://vention.io/de


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