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Microsoft sowie Siemens und Schaeffler treiben KI-Copiloten für die Industrie voran

Hannover Messe: KI-Assistenten auf dem Vormarsch
Microsoft sowie Siemens und Schaeffler treiben KI-Copiloten für die Industrie voran

KI-basierte Copiloten sind mächtig auf dem Vormarsch: So treibt Microsoft zusammen mit Partnern auf der Hannover Messe 2024 das Thema KI-Assistenten für die Industrie weiter voran und stellt zudem neue Standardwerkzeuge vor, durch die jedes Unternehmen seinen eigenen Industrial Copilot bauen kann. Zugleich vertiefen Schaeffler und Siemens ihre Zusammenarbeit beim Thema Künstliche Intelligenz und Copiloten.

„Der Vormarsch der industriellen Copiloten beeindruckt und zeigt, wie schnell echter Fortschritt beim Schulterschluss zwischen Industrie und Technologie entsteht“, erklärt Florian Deter, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland. BMW beispielsweise hat gemeinsam mit Microsoft ein entsprechendes KI-Projekt umgesetzt. Der Copilot in Microsoft Dynamics 365 Guides hilft bei BMW per Sprachsteuerung dabei, Daten für die Fahrzeugentwicklung aus unterschiedlichen Systemen zu integrieren, Schlüsse abzuleiten und damit die Entwicklungsprozesse spürbar zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dabei setzt BMW auch auf HoloLens 2, über welche die datenbasierten Ergebnisse als Hologramme auf reale Bauteile projiziert werden.

Siemens und Schaeffler skalieren Industrial Copilot

Auch Siemens hat seinen Siemens Industrial Copilot zusammen mit Microsoft entwickelt, dabei aber auch weitere Co-Creation-Partnern wie Schaeffler mit an Bord genommen. Weltpremiere hatte der Industrial Copilot von Siemens und Schaeffler, der ab Sommer auf Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar sein wird, auf der Messe SPS im vergangenen Herbst gefeiert. Nun haben Siemens und Schaeffler in Hannover eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding (MoU)) unterzeichnet zum weiteren Ausbau der Integration von Siemens Industrial Copilot in alle Industriebereiche

„Letztes Jahr haben wir unsere Vision vorgestellt, wie wir KI auf Knopfdruck ermöglichen, und haben die enormen Potentiale beleuchtet, die dies mit sich bringen wird. Jetzt setzen wir diese Vision in die Realität um, indem wir das KI-Konzept nun skalieren“, so Cedrik Neike, CEO von Digital Industries. „Siemens und Schaeffler sind Pioniere auf dem Weg hin zu hoch automatisierten und digitalen Fabriken. Mit dem Siemens Industrial Copilot bringen wir die Fähigkeiten generativer KI auf den Shopfloor von Schaeffler. Gemeinsam zeigen wir, wie Künstliche Intelligenz die Fertigung revolutioniert – vom Generieren von Maschinencode bis hin zur KI-gestützten Wartung. Und das ist erst der Anfang.“

Code für die Maschine mit natürlicher Spracheingabe generieren

„Digitalisierung ist eines der zentralen Schlüsselthemen von Schaeffler“, ergänzt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG. „Der Einsatz von KI-gestützten Lösungen ist entscheidend, um Produktionsprozesse innovativer, agiler und effizienter zu gestalten. Mit Siemens hat Schaeffler einen starken Industriepartner an seiner Seite, um die Entwicklung und Implementierung generativer KI-Lösungen zielgerichtet zu beschleunigen und Mehrwert für seine Kunden zu erzeugen.“

Auf der Hannover Messe ist der Siemens Industrial Copilot mit einer Roboterzelle des Schaeffler Special Machinery verbunden, dem Sondermaschinenbauer der Schaeffler Gruppe. Der KI-Assistent macht dabei die Arbeit für Mitarbeitende im Shopfloor deutlich effizienter, da sich unter anderem komplexe Automatisierungs-Codes für die Maschine mit natürlicher Spracheingabe generieren lassen. Der Siemens Industrial Copilot hat außerdem Zugriff auf relevante Dokumentationen, Richtlinien und Handbücher, um Mitarbeitende bei der Identifizierung möglicher Fehlerquellen zu unterstützen. Weitere Potenziale bietet der KI-gestützte Assistent bei der Maschinen-Korrespondenz oder Validierungen.

Skalierung generativer KI

Aber auch unabhängig von Schaeffler treibt Siemens die Skalierung generativer KI voran: So ist der Siemens Industrial Copilot ab Sommer 2024 auf dem Siemens Xcelerator Marketplace zum Download verfügbar. Der Siemens Industrial Copilot als generativer KI-gestützter Assistent ist dabei nahtlos mit dem Totally Integrated Automation (TIA) Portal verbunden. Automatisierungsingenieure finden so schneller Antworten auf ihre Fragen, können eine grundlegende Visualisierung generieren und schneller Code für speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) entwickeln.  Dadurch reduziert sich der Arbeitsaufwand beim Engineering, Routineaufgaben können an den Industrial Copilot ausgelagert werden und das Engineering komplexer Aufgaben ist weniger fehleranfällig.

Der Automatisierungsspezialist Grenzebach gehört zu den ersten Anwendern des Siemens Industrial Copilot. Das Familienunternehmen testet, wie generative KI die industrielle Automatisierung erweitern kann und Ingenieure zugleich dabei unterstützt Zeit, Arbeitsaufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Dr. Steven Althaus, CEO Grenzebach Gruppe: „Generative KI ist ein absolutes Must-have. Wir bei Grenzebach sind bestrebt, die Kraft von KI zu nutzen, um immer einen Schritt voraus zu sein. Der Siemens Industrial Copilot wird es uns ermöglichen, die riesigen Datenmengen in Fabriken optimal zu nutzen. Und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erreicht das nächste Level. Gemeinsam mit Siemens können wir dem Fachkräftemangel begegnen, Innovationen vorantreiben und die Produktivität unserer Belegschaft deutlich steigern.“

Neue Features des Siemens Industrial Copilot

Neue Funktionen des „Siemens Industrial Copilot für TIA Portal Engineering“ bringen einige Vorteile für das Engineering, beispielsweise die automatisierte Codegenerierung in Structured Control Language (SCL): Das TIA Portal übernimmt den Code-Vorschlag direkt vom KI-System, so dass Kopieren und Einfügen nicht erforderlich sind.

Der Siemens Industrial Copilot kann Nutzern SCL-Codeblöcke erklären, sie bei einer ersten Maschinen- oder Anlagenvisualisierung in WinCC Unified unterstützen und diese auch erstellen. Darüber hinaus können Engineering-Teams Siemens Bedienungsanleitungen in natürlicher Sprache durchsuchen. Kunden haben die Möglichkeit, auf ihre private Instanz von Azure OpenAI Service zuzugreifen. Somit werden keine Kundendaten zum Training der KI-Modelle verwendet.

„Der Siemens Industrial Copilot bringt industrielle generative KI auf den Shopfloor und wird in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil des Engineering-Prozesses sein. Mit der leichten und nahtlosen Anbindung an das TIA Portal sind wir die Ersten, die Industrieunternehmen weltweit ein generatives KI-Produkt für Engineering anbieten“, sagt Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens Digital Industries.

Copiloten zum Selberbauen

Mit Microsofts „Copilot Template for Factory Operations“ können Unternehmen zudem eigene Copiloten erstellen. Mit diesen „Eigenbau-Copiloten“ kann dann beispielsweise das Fertigungspersonal Datenbestände in natürlicher Sprache abfragen, um Informationen zu finden, Schulungen durchzuführen, Probleme zu lösen oder Anlagen zu warten. Dafür hat Microsoft bereits einige Partner und Beispiele:  

  • Der Kuka Copilot interpretiert, kommentiert und generiert den neuen Kuka Robotic Language Code auf Basis der Azure OpenAI Services. Damit können Unternehmen Roboter einfacher programmieren und mit weniger Erfahrung konfigurieren, was die Amortisationszeit ihrer Investition verbessert.
  • Mit dem Schneider Electric PLC Code Generation Copilot erzielen SPS-Ingenieure, die Steuerungen von Maschinen programmieren, eine höhere Effizienz, indem sie ihre Arbeitsabläufe bei der Programmierung optimieren, die Entwicklungszeit verkürzen und die Konsistenz und Qualität des Codes sicherstellen.
  • Harting zeigt in Hannover die KI-gestützte Entwicklung von Steckverbindern. Gemeinsam mit den Partnern Microsoft und Siemens präsentiert HARTING, wie KI kundenspezifische Anpassungen bei industriellen Produkten revolutionieren kann: Eingaben in natürlicher Sprache werden durch hochentwickelte Microsoft-Erkennungsalgorithmen und kontextbezogenes Verständnis interpretiert, um Produkte durch eine Harting-Steckverbinder-KI an spezifische Anforderungen anzupassen und 3D-Modelle für die CAD-Software Siemens NX zu erstellen.
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