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Agile Robots: „Wir verknüpfen Robotik und künstliche Intelligenz“

Interview: Sebastian Lars Lange, Director Sales & Business Development, Agile Robots
Agile Robots: „Wir verknüpfen Robotik und künstliche Intelligenz“

Agile Robots gilt als erstes „Einhorn“ unter den Robotik-Start-ups. Vertriebschef Sebastian Lars Lange gibt Einblicke und verrät, wann der erste eigene Roboter kommt.

Interview: Armin Barnitzke

Agile Robots gilt ja als erstes Robotik-Unicorn. Was genau zeichnet Sie aus?

Lange: Agile Robots wurde 2018 als offizielle Ausgründung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Dr. Zhaopeng Chen und Peter Meusel gegründet. Wir sind ein Deep-Tech-Roboterunternehmen mit inzwischen rund 600 Mitarbeitern in München und Peking. Unsere Vision ist es, Künstliche Intelligenz und Robotik zu verknüpfen. Eines unserer erfolgreichen Softwareprodukte ist ein Roboter-Betriebssystem, das die Basis zur Vernetzung und Integration unterschiedlicher Prozesse und Komponenten legt. Damit lassen sich auch Roboterarme oder Greifer anderer Hersteller einfach integrieren.

Warum diese Kombination aus Roboter und KI?

Lange: Wir sind der festen Überzeugung, dass die Hardware in naher Zukunft nur noch als Enabler dient, die Schwerpunkte der Automatisierung werden sich aber auf der Software-Ebene abspielen. Wir streben daher eine Demokratisierung der Automation an. Das heißt, wir bieten mit unserem Geschäftsmodell Zugriff auf eine Vielzahl von Produkten und Services, die über die Bereitstellung von Hardware-Komponenten hinaus geht und auch Lösungen anderer Anbieter miteinbezieht und vernetzt.

Sie haben in China bereits einige spannende Projekte realisiert: Warum gerade in China?

Lange: In China sind unsere Roboterlösungen unter anderem bereits bei produzierenden Unternehmen im Automotive-, Medizin- und Pharmabereich sowie in der 3C-Fertigung im Einsatz. Agile Robots ist dort beispielsweise Teil der BMW-Start Up Garage. Warum China? Nun, einerseits unterscheiden sich die Innovationskraft und Geschwindigkeit im chinesischen Markt maßgeblich von denen im europäischen Raum, anderseits werden junge Unternehmer und Start-ups viel mehr gefördert. Risikobereitschaft und Akzeptanz sind im Vergleich zum deutschen Markt also viel stärker ausgeprägt. Unsere exzellente Vernetzung im chinesischen Markt in Verbindung mit deutscher Präzision ist die Grundlage unseres Geschäftsmodells.

Bauen Sie also auch eigene Roboter?

Lange: Wir erarbeiten uns ein schlüssiges Gesamtportfolio unterschiedlicher Robotersysteme. In Deutschland werden wir den Markteintritt mit unserem Leichtbauroboter Diana 7 antreten, auf den zeitnah weitere Roboter folgen werden.

Werden die Roboter in China gefertigt?

Lange: Die Serienfertigung dieser Roboter findet derzeit in China nach deutschen Qualitätsstandards statt. Dort besteht momentan einfach ein extrem hoher Bedarf an Roboterlösungen. Die Distribution erfolgt nach erfolgreicher Endabnahme dann vom neuen Standort Kaufbeuren aus.

Mit welchen Angeboten wollen Sie also am deutschen Markt punkten?

Lange: Der offizielle Produktlaunch unseres Roboters wird zur Messe automatica im Juni stattfinden. Darüber hinaus haben wir unsere Fähigkeiten in mehreren anspruchsvollen Kundenprojekten auf dem europäischen Markt bereits erfolgreich unter Beweis gestellt. Wir möchten ein Problemlöser für unsere Kunden sein. Unser Ansatz ist ganzheitlich. Die Basiskomponenten bilden einen Großteil unseres Angebots ab. Dieses wird durch unseren Beratungsansatz ergänzt. Wir sind gerne bereit, gemeinsam mit unseren Kunden in detaillierte Potential- und Risikoanalysen zur Bewertung von Anwendungen zu gehen.

Und wer ist die Zielgruppe?

Lange: Unsere Zielgruppe ist vielfältig. Wir wollen vor allem Lösungen für mittelständische und große Unternehmen anbieten, die ihre Produktionsabläufe mithilfe anspruchsvoller Automation nachhaltig verändern möchten. Viele Anknüpfungspunkte sehen wir im Automotive- und Zulieferer-Bereich sowie in der Logistik-Branche.

Was sind ihre konkreten Pläne für 2022?

Lange: Wir wollen vor allem die Marke Agile Robots weltweit etablieren, unser Team weiter ausbauen und es auch in den Bereichen Sales, Produktion und Produktmanagement weiter verstärken. Dazu befindet sich unser erster deutscher Produktionsstandort in Kaufbeuren im Allgäu aktuell im Aufbau. Dort werden wir in den direkten Austausch mit unseren Kunden treten. Der Standort mit eigenem Showroom soll dazu dienen, Kundenanfragen aller Art zu erörtern, Trainings abzuhalten und unser Produktportfolio in seiner vollen Bandbreite zu präsentieren.

Agile Robots AG

Staffelseestraße 8

81477 München

www.agile-robots.com


Software-Hersteller? Roboter-Hersteller? Oder Technologieschmiede?

Die Geschäftsfelder bei Agile Robots gliedern sich in drei Teile:

1. Forschung und Entwicklung sind gewissermaßen die DNA der Münchner DLR-Ausgründung. Lange: „Wir haben hier hochqualifizierte und erfahrene Ressourcen in den wichtigsten Kernbereichen der Robotertechnologie, gepaart mit einem Verständnis für zukünftige Technologien.“

2. Der zweite Bereich sind Produkte. „Mit unserem Produktportfolio übersetzen wir Kundenanforderungen in Lösungsansätze und ermöglichen so einen erfolgreichen Technologietransfer.“

3. Dritter wichtiger Pfeiler ist die kundenspezifische Automatisierung mit modularen, skalierbaren und standardisierten Roboterlösungen. Ein Beispiel dafür ist die flexible intelligente Plattform (FIP). Diese bildet die Basis für flexible Produktionsabläufe und wird standardmäßig mit der KI-Softwareplattform Agilecore ausgeliefert. Alle weiteren Komponenten, wie Roboter und Greifer können anwendungsorientiert kombiniert und angepasst werden.


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