Mit Basler und baslerMVTec sind zwei Machine-Vision-Experten unabhängig voneinander Teil der mSiemens Xcelerator Ökosystems geworden. Ziel der Partnerschaften sind Plug&Play-Lösungen, mit denen Kunden Bildverarbeitungsanwendungen einfach und direkt in ihre Automatisierungstechnik integrieren können.
Komplexität reduzieren
Heute ist die Integration von Vision-Kameras und maschineller Bildverarbeitung in die Automatisierung meist umständlich und erfordert ein hohes Maß an spezifischen Kenntnissen und Zusatz-Equipment (z. B. dedizierte Industrie-PCs für die Vision-Software). Durch die Zusammenführung ihrer Fachkompetenzen wollen Siemens sowie Basler und MVTec nun die Komplexität für Kunden reduzieren und so die Einstiegshürde für die Integration von maschineller Bildverarbeitung in Maschinen und Automationssysteme senken.
„Gemeinsam mit unseren neuen Partnern im offenen Siemens Xcelerator Ökosystem integrieren wir die industrielle Bildverarbeitung in die Automatisierung. Das hilft bei vielen Aufgabenstellungen, zum Beispiel wenn es um schwierige Qualitätskontrolle geht oder darum, Fehler und damit Ausschuss in der industriellen Produktion zu verringern“, sagt Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens.
Standardisierung der Infrastruktur
Um die Hürden zu senken, haben sich Siemens und der Kamerahersteller Basler auf eine Schnittstelle verständigt, mit der man Baslers Hardware-Portfolio im gesamten Siemens Automatisierungsportfolio nutzen und typische Herausforderungen beim Anbinden einer Kamera an das Automatisierungssystem beseitigen kann.
Das erste Produkt ist die App „Basler Vision Connector“. Über die App kann das Basler Kameraportfolio einfach mit Siemens Industrial Edge angebunden werden. Für ein bevorstehendes S7–1500-Technologiemodul wird die gleiche Schnittstelle wie für die Edge-App genutzt, um eine direkte Verbindung von Basler Kameras mit dem Simatic S7–1500-System zu ermöglichen. Dadurch können konventionelle sowie KI-basierte maschinelle Bildverarbeitungsanwendungen in einem breiteren Umfang realisiert werden.
Dr. Dietmar Ley, CEO der Basler AG: „Dank unserer Zusammenarbeit können wir unseren Kunden vorab getestete Anwendungsszenarien und abgestimmte Produktportfolio-Optionen anbieten, aus denen sie wählen können.“
End-to-End-Anomalieerkennung
Der Vision-Software-Spezialist MVTec Software GmbH wiederum bringt eine Anwendung für Oberflächeninspektion und optische Qualitätskontrolle auf Siemens Industrial Edge. Die App namens „Anomaly Detection for Visual Inspection“ hilft Kunden, sowohl strukturelle als auch logische Defekte an Objekten mittels KI zu erkennen und so die Qualität von Bauteilen zu verbessern. Die App ist benutzerfreundlich und erfordert kein tiefgreifendes Wissen in Programmierung oder maschinellen Bildverarbeitung.
„Durch die Kombination des Siemens Industrial Edge Ökosystems und der Bildverarbeitungskompetenz von MVTec können Kunden die Leistungsfähigkeit von KI-gesteuerten Software-Apps für die visuelle Inspektion einfach nutzen“, sagt Dr. Olaf Munkelt, Geschäftsführer von MVTec.
https://www.siemens.de/industrial-edge
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