Mit einem dezentralen Umati-Demonstrator macht der VDMA Robotik und Automation auf der Automatica die Interoperabilität vernetzter Maschinen live erlebbar. Technische Basis des Demonstrators ist das Umati Dashboard, das auf dem offenen Industrie-4.0-Standard OPC UA basiert und für herstellerübergreifende Kompatibilität sorgt.
Der Umati-Demonstrator umfasst diverse über sechs Hallen verteilte Maschinen, Roboter, Bildverarbeitungssysteme und Schraubsysteme, deren Daten und Maschineninformationen per Smartphone einsehbar sind – etwa Daten rund ums Condition Monitoring oder beispielsweise zur Achsenposition und Achsengeschwindigkeit von Robotern.
„Umati implementiert – neben zahlreichen anderen – die OPC UA Companion Specifications für Machine Vision, Robotik und Tightening Systems, das Ergebnis einer gemeinsamen Standardisierungsinitiative des VDMA Fachverbandes Robotik + Automation und seiner Mitgliedsunternehmen. Auf der diesjährigen Automatica kann man diese Konnektivität in der Fertigung hautnah erleben“, sagt Suprateek Banerjee, Director Standards Development im VDMA Fachverband Robotik + Automation.
QR-Code scannen und Roboterdaten sehen
Wie das funtioniert? „Man kann auf der Automatica zu Kuka, ABB, Fanuc oder Yaskawa gehen, dort einen auf dem Roboter klebenden QR-Code scannen und hat dann einfach und direkt Zugang zu den Maschinen- beziehungsweise Zustandsdaten dieses Roboters“, erläutert Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des VDMA-Fachverband Robotik + Automation. Das gleiche gelte für Bildverarbeitung von MVTec und Asentics und Schraubsysteme von Weber Schraubautomaten. Schwarzkopf: „Wir wollen, dass viele Leute den dezentralen Umati Demonstrator ausprobieren.“ Das zentrale Dashboard der Sonderschau befindet sich auf dem VDMA-Stand in B5.218. Die Partner der Sonderschau sind: ABB, Asentics Vario, Asentics Vision Technology, Beckhoff, Deprag, Fanuc, Keba, Kuka, Mvtec Software, Siemens, Spin Robotics, Weber und Yaskawa. Einen Vorgeschmack gibt auch dieses Video hier.
Standard der Zukunft
Das Umati Dashboard basiert auf OPC UA, einer offenen Schnittstelle, die digitale Vernetzung ermöglicht, auf vielen Betriebssystemen läuft und für herstellerübergreifende Kompatibilität sorgt. Wie OPC UA in bestimmten Domänen, z.B. in der Robotik, der industriellen Bildverarbeitung oder für Schraubsysteme eingesetzt werden kann, definieren branchenspezifische Standardspezifikationen: die OPC UA Companion Specifications.
Was ist umati?
Umati (Universal Machine Technology Interface) ist eine Initiative von Maschinenbauern und deren Kunden, die offene Schnittstellen auf Basis von OPC UA fördern und nutzen wollen. Ziel ist es, den Datenaustausch von Maschinen, Komponenten und Anlagen einfach, nahtlos und sicher zu gestalten und in kunden- und anwenderspezifische IT-Ökosysteme zu integrieren.
Und was ist OPC UA?
OPC UA steht für Open Platform Communications Unified Architecture. Dabei handelt es sich um ein Machine-to-Machine-Kommunikationsprotokoll, das in der industriellen Automatisierung und anderen Bereichen eingesetzt wird. OPC UA bietet einen standardisierten und sicheren Weg für Maschinen, Geräte und Anwendungen, um Daten und Informationen auszutauschen – unabhängig von der Plattform oder dem Hersteller. Ziel ist: Die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen zu ermöglichen und die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen in einen gemeinsamen Rahmen zu erleichtern.
Was sind Companion Specifications?
OPC UA Companion Specifications sind branchenspezifische Standardspezifikationen, die definieren, wie OPC UA in bestimmten Domänen, z.B. in der Robotik, der industriellen Bildverarbeitung oder für Schraubsysteme eingesetzt werden kann. Sie bauen auf dem OPC UA Kernstandard auf und bieten zusätzliche Konzepte, Objekte und Dienste speziell für diese Bereiche.
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