Die nächste Stufe der digitalen Transformation wird durch Zukunftstechnologien wie Edge und Cloud Computing sowie Künstliche Intelligenz erreicht. Dies betonte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Siemens Digital Industries, im Rahmen des Forum Deutscher Mittelstand in Stuttgart. Denn mit diesen Technologien lassen sich Daten umfassender und tiefer auswerten. So können Anwender auf Cloud-Plattformen wie Mindsphere Daten sammeln, sichten oder mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz analysieren und erkennen, wie sie ihre Produktivitätsprozesse effizienter gestalten können.
Cloud und Edge im Zusammenspiel
Künstliche Intelligenz müsse dabei aber nicht ausschließlich in der Cloud liegen, sie kann dank immer höherer Rechenleistung und Leistungsfähigkeit auch direkt an der Maschine Daten dezentral auswerten und Handlungsoptionen vorgeben, so Helmrich. Durch Edge Computing werden Automatisierungsplattformen um Datenverarbeitungsfähigkeiten ergänzt. Maschinendaten können dabei sofort, ohne weitere Übertragungswege analysiert und auf dem Shopfloor gespeichert werden, wodurch sich Leistung und Produktivität der Automatisierungslösungen erhöhen lässt. Eine entsprechende Lösung bietet Siemens zum Beispiel mit Industrial Edge
Cloud-Technologien wiederum eignen sich für Anwendungen, in denen Daten zentral verwaltet oder in großen Mengen ausgewertet werden sollen, etwa bei der Bereitstellung von Apps oder bei der Erstellung von Langzeitstatistiken. Dagegen kann Edge Computing genutzt werden, wenn man Daten vor Ort nahezu in Echtzeit und mit kurzen Übertragungswegen analysieren möchte.
Durch diese Kombi aus Edge und Cloud kann der Anwender je nach Anforderung entscheiden, wie er die beiden Technologien einsetzt und kombiniert. „Mit diesem Zusammenspiel sorgen Industrial Edge und Cloud-Technologien in Kombination mit bestehenden Automatisierungslösungen für eine Renaissance auf dem Shopfloor – und schaffen eine neue Dimension der Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit in der Datenverarbeitung. Und sie ebnen auch den Weg zu ganz neuen Geschäftsmodellen“, sagt Helmrich.
Aber: Wenn Innovationen und neue Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Daten entstehen, ist es wichtig, diese Neuentwicklungen auch zu schützen. „Für KMUs ist es jetzt entscheidend, patentgeeignete Software-Lösungen zu entwickeln und zu identifizieren“, so Helmrich. Dabei gehe es nicht mehr wie früher nur um die reine Technik, sondern heute stünden Kundenvorteile und neue Geschäftsmodelle im Vordergrund. So lassen sich patentgeeignete Erfindungen nicht mehr nur in Entwicklungsabteilungen finden, sondern beispielsweise auch im Marketing oder Vertrieb. Entsprechende Workshops und die Vernetzung mit qualifizierten Patentanwälten helfen, solche Erfindungen im eigenen Unternehmen zu identifizieren.
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