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Keba: Innovative Automatisierung für Kunststoff-Recyclinganlagen

Gelungene Kooperation für modernes Hardware- und Software-Konzept
Keba: Innovative Automatisierung für Eremas Kunststoff-Recyclinganlagen

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Die Maschinen des Kunststoff-Recyclinganlagen-Herstellers Erema aus Oberösterreich hat Keba mit einem modernen Hard- und Softwarekonzept ausgestattet. Eremas Ziel war der Einstieg in die echte Programmierung. Die Basis dafür legt Kebas modulare Automatisierungsplattform Kemro X.

Eremas stellt Kunststoff-Recyclinganlagen her. Weltweit verarbeiten rund 7.500 Anlagen mehr als 20 Millionen Tonnen hochwertigem Granulat pro Jahr. Um den Recycling-Prozess auf ein neues Niveau bringen, benötigen diese Kunststoff-Recyclinganlagen moderne Hard- und Softwarekonzepte – und hier kam Keba Industrial Automation ins Spiel.

Die ersten Gespräche zwischen den beiden Projektteams von Erema und Keba fanden bereits 2017 statt. „Am Anfang waren wir auf der Suche nach einem Steuerungstechnik-Hersteller, mit dem wir unsere Zukunft flexibel gestalten können und der Gesamtlösungen anbietet. Keba war zunächst nicht auf dem Radar, aber nach einigen Recherchen und Gesprächen mit Geschäftspartnern kristallisierte sich aufgrund der guten Referenzen, der ähnlichen Größe und der Möglichkeit, auf der partnerschaftlichen Ebene auf die Entwicklung zuzugreifen, die perfekte Win-Win Situation heraus“, erinnert sich Martin Kienbauer, Head of Automation bei Erema.

Völlig neue Hardware bauen und Software nicht nur „parametrieren

Erema wollte eine völlig neue Hardware bauen und die Software nicht mehr nur „parametrieren“, sondern wirklich programmieren, eine eigene Architektur entwickeln, mehr Freiheiten haben und die eigene Kreativität in die Entwicklung der Softwarekonzepte einbringen. „Ein großer Pluspunkt für Keba war, dass wir uns nicht nur auf technologischer, sondern auch auf menschlicher Ebene gut verstanden haben. Die räumliche Nähe, die Offenheit und die ähnliche Mentalität waren ein weiteres entscheidendes Plus für die erfolgreiche Zusammenarbeit,“ so Kienbauer.

Mit der globalen Supply-Chain-Krise ab 2021 spielte aber auch Kebas Fähigkeit, Produkte dank des agilen Supply-Chain-Managements inklusive der österreichischen Produktionsstätten pünktlich liefern zu können. Eines der Learnings aus der Supply-Chain-Krise, nicht nur für Erema, ist eine Zwei-Lieferanten-Strategie, um einen reibungslosen Dauerbetrieb zu erreichen. „Unternehmen werden oft jahrelang darauf getrimmt, so zu denken, wie der Hauptlieferant denkt, und das bringt eine gewisse Inflexibilität mit sich bzw. führt zu blinden Flecken“, meint Kienbauer. „Keba brachte neue Sichtweisen ein und half mit, ein visionäres, bahnbrechendes Projekt zur Entwicklung eines völlig neuen Automatisierungskonzeptes für Erema zu starten“, so Kienbauer weiter.

Kosteneinsparung war nicht der Hauptantrieb

Hauptantrieb für die Entwicklung dieses neuen Konzepts war untypischerweise nicht die Kosteneinsparung. „Kosten sind immer ein Thema, ganz klar, aber uns als technologischen Vorreiter treiben andere Dinge. Der erste Treiber und der absolute Hauptgrund war die Abkehr von der Parametrierung und der Einstieg in die echte Programmierung, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, also zu programmieren, zu visualisieren, etwas völlig Neues in der Tiefe selbst zu gestalten,“ erklärt Kienbauer.

Die umgesetzten Konzepte basieren auf der Keba Automatisierungsplattform Kemro X, in einem dezentralen Hardwarekonzept liegt der Schwerpunkt im systematischen Aufbau einer modularen Maschinenarchitektur. Die Idee: eine zentrale Steuerung durch mehrere kompakte Steuerungen aus der skalierbaren Kecontrol C5 Steuerungsfamilie zu ersetzen, um mehr Flexibilität für Kundenanforderungen zu etablieren. Optionale Peripherieeinheiten können einerseits eigenständig agieren, oder aber integrieren sich nahtlos in eine Erema Gesamtanlage.

Moderne Softwarestrukturen und State-of-the-art-Technologien

Moderne Softwarestrukturen der Kemro X Plattform sowie State-of-the-art-Technologien wie OPC UA Pub/Sub unterstützen diesen Lösungsansatz. Zukunftssicherheit in Technologie und Programmierung, die Offenheit der Entwicklung eigener Services auf Steuerungsebene sowie die Integration in das Erema Bluport-Portal – die EdgeDevice Lösung – sind ebenfalls essenzielle Bestandteile der Architektur.

Als Visualisierungsgerät kommt ein modernes Multitouch HMI-Panel der KeTop AP500 Serie zum Einsatz. Der große 21.5“ Multitouch Bildschirm mit einem leistungsstarken Windows 10 IOT Betriebssystem bietet genug Freiraum für effiziente und moderne Bedienung – bei Großanlagen werden mehrere dieser Bildschirme genutzt. Ein Benefit dieses HMI-Ansatzes besteht darin, zukünftig auch auf mobile Geräte der KeTop Familie zugreifen zu können – ein Umstand, der vor allem bei den immer größer werdenden Erema Anlagen sehr interessant erscheint.

Hervorragende Kommunikation und Offenheit auf beiden Seiten

„Es war nicht klar, ob das Projekt zu 100% so ausfallen würde, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war mir wichtig, dass man ein bisschen über den Horizont hinausschauen kann und groß denkt“, so Kienbauer. Ein Faktor für den Erfolg des Entwicklungsprozesses war die hervorragende Kommunikation und Offenheit auf beiden Seiten.

Kienbauer: „Technische Dinge sind alle wichtig, aber man kann sie irgendwie nachholen. Was ich mindestens genauso wichtig finde, ist, dass man sich immer melden kann, wenn man etwas braucht, dass man anrufen kann, dass man sich auf Partner verlassen kann, dass man respektvoll miteinander umgeht, dass man sich gegenseitig wertschätzt. Das zeigt für mich eine gewisse Qualität.“

Die Teams von Keba und Erema haben sich gut verstanden – nicht nur die geschäftlichen und technologischen Ziele, sondern auch die Werte, die persönliche Motivation und den Wunsch, unglaubliche Innovationen zu schaffen – und zwar im gesamten funktionsübergreifenden Projektteam, vom Top-Management über das Vertriebs- und Produktmanagement bis hin zu den Ingenieuren und Softwareentwicklern. Kienbauer: „Es geht um mehr als eine Kunden-Lieferanten-Beziehung. Ich sehe es als eine Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren, weil wir technologisch voneinander lernen können. Im HMI-Bereich haben wir zum Beispiel verstanden, dass wir unsere Software-Architektur anders aufbauen müssen und davon profitieren können.“

https://www.keba.com/de/industrial-automation


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