Mit dem neuen Kuka-Deviceconnector forciert Kuka die digitale Transformation und macht Roboterdaten schnell und einfach für verschiedene Anwendungen nutzbar. Zugleich treibt die Kuka-Tochter Device Insight mit Sentian, einem schwedischen KI-Spezialisten die Nutzung von KI-Funktionen im IoT voran.
Direkte Kommunikation mit der Cloud
Ob Statusmeldungen, Bewegungsprofile oder Diagnosewerte: Kuka Roboter liefern eine Vielzahl wertvoller Daten. Die Kuka-Software Kuka-Deviceconnector überführt diese Daten nun in das standardisierte Industrie-4.0-Datenmodell OPC UA und kommuniziert via OPC UA mit der Edge oder der On-Premise-Cloud, ohne dass dafür zusätzliche Hardware notwendig ist.
Darüber hinaus kann der Kuka-Deviceconnector auch direkt via MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) mit der Kuka Cloud oder mit der Cloud des jeweiligen Kunden kommunizieren. Der Informationsfluss lässt sich dabei individuell für spezifische Anwendungsfälle anpassen. Welche Daten notwendig sind, ermitteln Kuka Experten gemeinsam mit dem Kunden und konfigurieren die Software dann seinen Anforderungen entsprechend.
Roboterdaten nutzbar
So werden die Roboterdaten für spezifische Anwendungen wie Asset Management, Fehlerbehebung, Zustandsüberwachung oder Diagnose nutzbar. „Mit Hilfe des Kuka-Deviceconnector und verschiedener Cloud-Anwendungen erzielen unsere Kunden die höchste Verfügbarkeit und profitieren von optimaler Auslastung ihrer Anlage“, verspricht Michael Otto, Chief Sales Officer bei Kuka Robotics.
Seit Anfang 2020 ist die Software Kuka-Deviceconnector bei neu ausgelieferten Robotern auf allen Robotersteuerungen vorinstalliert. Dadurch ist eine Anbindung an die Kuka Cloud und eine tiefgehende Datenanalyse grundsätzlich jederzeit möglich. Auch auf allen je gelieferten KR C4 Robotersteuerungen kann die Software nachgerüstet werden. Der Kuka-Deviceconnector ist jederzeit ganz einfach im Kundenportal my.Kuka downloadbar.
Artificial Intelligence of Things
Zugleich treibt die Kuka-Tochter Device Insight mit Sentian, einem schwedischen KI-Spezialisten die Nutzung von KI-Funktionen im IoT voran. Die Zusammenarbeit von Device Insight mit Sentian vereint die beiden Technologiefelder KI und IoT zu einer „Artificial Intelligence of Things“ (AIoT). Das soll die intelligente Automatisierung industrieller Fertigungsprozesse auf ein neues Level heben und die Effizienz der Produktion um bis zu 30 Prozent steigern.
Waum AIoT? „Bislang konzentrieren sich die meisten Industriebetriebe bei der Datennutzung auf Themen wie Predictive Maintenance und lassen damit die Chance ungenutzt, ihre Kernprozesse mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zu optimieren. Tatsächlich steckt gerade in diesen graduellen Verbesserungen der Produktionsprozesse ein vielversprechender Business Value, mit dem Unternehmen das Qualitätsniveau ihrer Produkte und die Effizienz im Betrieb signifikant steigern können“, so die beiden Partner.
Mit AIoT zur smarten Industrieproduktion
Das Ziel des AIoT-Ansatzes ist es daher, Abweichungen vom Optimum innerhalb eines Herstellungsprozesses fortlaufend zu verringern. Für die Umsetzung von AIoT-Projekten bringt Device Insight seine Kompetenz in der Anbindung der Maschinen, der Aggregierung und Verwaltung von IoT-Daten und der Verknüpfung mit KI-Anwendungen in die Partnerschaft ein. Einen zusätzlichen Mehrwert schafft die langjährige Expertise des Münchner IoT-Pioniers in der Analyse und Visualisierung von Auswertungen auf Basis hochperformanter IoT-Komponenten.
Der schwedische KI-Spezialist Sentian steuert seine hochentwickelten Algorithmen und Lösungen bei, mit deren Hilfe Abweichungen innerhalb einzelner Produktionsabläufe oder sogar ganzer Anlagen reduziert werden. Spannend ist Sentians mathematischer Optimierungsansatz, der eine schnelle und hochpräzise Planung sowie flexible Neuplanung in der Produktion erlaubt. Einen weiteren besonderen Baustein bildet Sentians modellbasierter Ansatz für „Reinforcement Learning“ – die jüngste Entwicklung beim Deep Learning.
Warum Predictive Maintenance nicht ausreicht
„Predictive Maintenance hat zwar nach wie vor große Bedeutung für die Industrie. Wenn es um Prozessoptimierungen geht, kann die vorausschauende Wartung jedoch nur bedingt weiterhelfen“, sagt Marten Schirge, Geschäftsführer bei Device Insight. „Die eigentliche Herausforderung in der Industrie liegt woanders. Viele Steuerungssysteme sind heute veraltet und wenig anpassungsfähig, während Maschinen gleichzeitig immer komplexer werden. In diesem Spannungsfeld setzen wir mit AIoT an. Zusammen mit unserem Partner Sentian wollen wir Unternehmen helfen, das versteckte Potenzial für mehr Effizienz, mehr Qualität und damit letztlich für mehr Gewinn voll auszuschöpfen.“
Mehr zum Thema Industrie 4.0