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Mit dem Automatisierungsbaukasten Ctrlx Automation, den Bosch Rexroth auch das „Smartphone der industriellen Automatisierung“ nennt, hat der Automationsspezialist 2020 einen Paradigmenwechsel in der Industrieautomation eingeläutet. Nachdem man 2021 mit Ctrlx World der Sprung von der offenen Plattform zum industriellen Ökosystem vollzogen hat, geht Bosch Rexroth nun den nächsten Schritt in Sachen Offenheit.
„Das echtzeitfähige, Linux-basierte Betriebssystem, das bisher exklusiv auf der Steuerung Ctrlx Core zum Einsatz kam, ist nun als separate Lösung für das industrielle Umfeld verfügbar. Ctrlx OS ist auf allen Ebenen, also von der Feldebene bis in die Cloud, sowie auf unterschiedlichster Hardware einsetzbar“, erläutert Steffen Winkler, Vertriebsleiter der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth. „Das Linux-basiertes Betriebssystem Ctrlx OS, das für den Real-Time-Einsatz im industriellen Umfeld konzipiert wurde, ist Hardware-unabhängig und verbindet so verschiedene Automatisierungskomponenten mit dem gesamten Ctrlx Automation-Portfolio inklusive der Partner-Lösungen der Ctrlx World.“
Basis für softwaregetriebene Fabrik
Über alle Ebenen der Automatisierung hinweg können so softwarebasierte Funktionen noch einfacher und flexibler entwickelt, installiert, aktualisiert und betrieben werden. Damit bildet Bosch Rexroth die Voraussetzungen für die softwaregetriebene Fabrik ab und ermöglicht moderne Software-Praktiken wie virtuelles Testen und DevOps in der Automatisierung. Durch die Hardware-Unabhängigkeit ist auch der Betrieb einer virtuellen Steuerung auf Hypervisor-Plattformen, im Rechenzentrum, auf Edge-Servern oder in der Cloud möglich. Ein gehärteter Software-Stack sorgt für ein hohes Maß an Cyber-Security.
„Der Markt hat uns eindeutig bestätigt: Wir bieten das modernste, offenste und sicherste Betriebssystem in der Automatisierungstechnik. Wir gehen nun den mutigen Schritt, dieses Betriebssystem auch anderen Anbietern von Automatisierungskomponenten zur Verfügung zu stellen und beweisen damit erneut unser Bekenntnis zur maximalen Offenheit“, jubelt Steffen Winkler.
Flexibler Transport in 6D
Da in der softwaregetriebenen Smart Factory der Zukunft alles hochgradig flexibel ist, ist auch bei den Transportsystemen maximal Flexibilität gefragt. Mit Ctrlx Flow6D bringt Bosch Rexroth daher nun ein 6D-Planarsystem, das größere Freiheiten und höhere Präzision in der berührungslosen Hochleistungs-Beförderung und -Positionierung ermöglichen soll
Steffen Winkler: „Die freischwebenden Transport-Plattformen, sogenannte Mover, werden auf einer horizontal, vertikal oder überkopf orientierten Arbeitsfläche bewegt. Jeder Mover agiert in sechs Freiheitsgraden mit hoher Geschwindigkeit und Präzision, ohne jegliche Reibung oder Verschmutzung.“
Auf einer modular anpassbaren Arbeitsfläche können mehrere Mover unterschiedlicher Form und Größe in jeweils sechs Dimensionen gesteuert werden. Die sechs Freiheitsgrade der Mover sind beliebig miteinander kombinierbar, beispielsweise kann ein Drehen und Kippen während der Fortbewegung erfolgen. Ebenso ist ein vertikaler oder Überkopf-Betrieb des Systems möglich. Möglich machen dies starke, speziell angeordnete Permanentmagnete.
Mit der Einbettung von Ctrlx Flow6D in seine Automatisierungswelt schafft Bosch Rexroth ein agiles Gesamtsystem. „Ctrlx Flow6D ist das Rückgrat einer flexiblen und effizienten Produktion. Denn die softwaregesteuerte Produktion ermöglicht die schnelle Anpassung an geänderte Produkte oder Prozesse“, erklärt Steffen Winkler.
Partnerwelt wächst
Heute setzen bereits mehr als 600 Kunden weltweit Ctrlx Automation ein. Und auch das Partner-Ökosystem Ctrlx World wächst: Steffen Winkler: „Mehr als 60 Drittanbieter haben sich der Partnerwelt Ctrlx World angeschlossen. Tendenz weiter stark steigend. Das Partnernetzwerk erweitert das Ökosystem rund um Ctrlx Automation um Hardware und vor allem um immer mehr neue Apps, die im Ctrlx Store zum Download bereitstehen.“
Zu den neuesten Partnern der Ctrlx World gehören Salesforce und Sick. Der CRM-Anbieter Salesforce bringt seine Expertise und Lösungen in die Ctrlx World ein. Damit werden Anwender bei der Umsetzung von digitalen Service-Konzepten unterstützt. Mit den Apps und Services (SaaS) können Unternehmen ihre Wertschöpfungskette und Partner vernetzen, neue Services implementieren und Prozesse automatisieren. So lassen sich zum Beispiel neue Geschäftsmodelle, proaktive Services und zentrale digitale Touchpoints ausprägen.
Auch der Sensorspezialist Sick ist der Ctrlx World beigetreten Neben einfachster Integration von Sensordaten wird auch das etablierte Eco-System Sick AppSpace – ein Engineering-Framework für Sensorapplikationen – auf der Steuerung Ctrlx Core anwendbar gemacht.
„Durch die Integration unserer Lösungen in die Ctrlx Automation-Partnerwelt können wir Sensor- und Applikationsdaten so einfach wie möglich bereitstellen. Dies geschieht über den Ctrlx Data Layer. Er bietet einen sicheren und verwalteten Zugriff auf die Daten. Maschinenbauer profitieren zum Beispiel denkbar einfach von wertvollen Daten und können diese im Sinne der IoT- und Industrie 4.0-Anforderungen nutzbar machen“, sagt Walter Reithofer, Senior Vice President R&D bei Sick.
Weitere prominente Partner, die sich in den vergangenen Monaten der Ctrlx World angeschlossen haben, sind Fanuc Deutschland, Keba Industrial Automation und Balluff.
Bosch Rexroth AG
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