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Kollaborative Robotik: Acht neue Cobot-Highlights

Im Trend: Kollaborative Palettier-Roboter mit 20 bis 30 kg Traglast
Acht neue Cobot-Highlights

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Auf der Automatica 2022 gab es so viele Cobots zu sehen wie noch nie. Wir haben einige der interessantesten Neuheiten zusammengestellt. Vor allem starke kollaborative Roboter fürs Palettieren liegen im Trend.

20-kg-Cobot als Pionier

Mit Spannung war die Roboter-Neuvorstellung von Universal Robots auf der Automatica 2022 erwartet worden. Schließlich hatten die Dänen eine große Neuigkeit angekündigt. Am ersten Messetag wurde das Geheimnis dann gelüftet: Universal Robots hat sein Portfolio mit dem UR20 um einen Cobot mit einer Traglast von 20 kg erweitert.

Mit seinem neuen Gelenkdesign bietet der UR20 neben seiner hohen Traglast von 20 kg auch eine höhere Reichweite von 1750 mm und bis zu 30 Prozent höhere Geschwindigkeiten. Die hohe Reichweite ermöglicht es dem UR20, Teile bis zur vollen Höhe einer Standard-Europalette von zwei Metern zu stapeln, was vor allem fürs Verpacken und Palettieren wichtig ist. Darüber hinaus sieht Universal Robots für den UR20 Einsatzmöglichkeiten beim Schweißen oder Maschinenbeladen.

Der UR20 ist aber mehr als „nur“ ein weiterer 20-kg-Cobot am Markt: Für Universal Robots ist der UR20 der Auftakt für eine ganz neue Generation industrieller Cobots, denn der 20-kg-Cobot wurde von Grund auf neu konstruiert. So wurde beim UR20 auch die Software optimiert. Die Anzahl der verbauten Teile wurde zudem um 50 Prozent reduziert, was den Roboter weniger störungsanfällig macht. Der UR20 wird voraussichtlich Ende des vierten Quartals 2022 zur Vorbestellung verfügbar sein und soll ab dem zweiten Quartal 2023 ausgeliefert werden.

30-kg-Cobot palettiert

Während UR die Traglast seiner Cobots auf 20 kg steigert, hat Yaskawa mit der Vorstellung eines 30-kg-Cobot überrascht. Der Motoman HC30PL eignet sich insbesondere für schutzzaunloses Palettieren und kann dank seiner hohen Traglast von 30 kg schwere Kommissionierarbeiten übernehmen, die für Mitarbeiter sehr mühevoll sind.

Bereits mit dem HC20DTP konnte Yaskawa Cobot-Palettieranwendungen bis 20 kg umsetzen. Der Motoman HC30PL basiert auf der gleichen Mechanik wie der HC20DTP. Allerdings wurde die Bewegungsfreiheit der Handachsen via Software so eingeschränkt, dass der Roboter nun bis zu 30 kg stemmt. Die große Reichweite des Motoman HC30PL Roboters erlaubt auf einer Standard-Euro-Palette eine Stapelhöhe von 2 m.

Wenn man einen zusätzlichen Bodenscanner verwendet, der den Abstand zwischen Mensch und Roboter erkennt, kann die Arbeitsgeschwindigkeit an die Situation angepasst werden, und der Roboter kann seine volle Geschwindigkeit bis zu 2 m/s erreichen. Mit dem intuitiven Bediengerät Smart Pendant vereinfacht Yaskawa zudem die Programmierung. Die Smart Pattern Wizard-Software leitet den Bediener durch die einzelnen Schritte zur Erstellung verschiedener Palettiermuster.

CRX-Familie mit drei Neuen

Eine Attraktion auf der Automatica waren auch Fanucs kollaborative Leichtbauroboter der CRX-Baureihe, die passend zur Messe um drei Modelle nach oben und unten ausgebaut wurde. Neben den beiden 10 kg CRX-Cobots gibt es nun einen kleinen Bruder mit 5 kg Traglast und zwei stärkere Modelle mit 20 kg sowie 25 kg Traglast.

Der CRX-5iA ist nicht nur preislich für Einsteiger attraktiv: Dank seines geringen Gewichts eignet er sich vor allem für Aufgaben, bei denen er gemeinsam mit dem Werker Tätigkeiten übernimmt. Die CRX-Modelle mit 20 kg und 25 kg Traglast sollen Mitarbeiter vor allem bei Tätigkeiten mit hohen Lasten ergonomisch entlasten. Die Stärke des CRX-20iA liegt in der Maschinenbeschickung, während der CRX-25iA aufgrund seiner Reichweite und Nutzlast für Palettier- und Verpackungsanwendungen prädestiniert ist. Alle CRX-Modelle sind acht Jahre wartungsfrei.

Zählt man die fünf CRX-Modelle mit den grünen kollaborativen Robotern der CR-Serie zusammen, verfügt Fanuc nun über eine Produktpalette von 11 kollaborierenden Roboter-Modellen, die von 4 kg bis 35 kg Nutzlast reichen. Zudem können auch die grünen CR-Roboter nun (wie übrigens all die anderen gelben Industrieroboter bis hin zum Schwerlastroboter M-2000i) über eine einfache grafische Oberfläche bedient werden. Dabei kann man auch nahtlos zwischen der einfachen grafischen Bedienung und der gewohnten Industrieroboter-Bedienung hin- und herspringen.

Ein wahres Feuerwerk

Auf der Automatica 2022 hat Neura Robotics mit dem Einstieg des Ex-Kuka-Chefs Till Reuter nicht nur eine spektakuläre Personalie verkündet, sondern auch ein wahres Feuerwerk an kognitiven Robotern gezeigt: Auf dem Stand waren auf 500 Quadratmetern 60 Roboter im Einsatz zu sehen – darunter auch einige Neuvorstellungen.

Die kognitiven Roboter von Neura Robotics nehmen ihre Umwelt wahr (sehen, hören und fühlen), agieren autonom auf Basis von KI, lernen aus Erfahrungen und können Menschen sicher von anderen Objekten unterscheiden. Seinem Flaggschiff-Roboter Maira hat Neura Robotics nun den kleineren Bruder Maira Junior zur Seite gestellt. Diese kompakte Maira-Version eignet sich für Anwendungen mit einem kleineren Arbeitsbereich, etwa in medizinischen Umgebungen, und schließt damit die Lücke zwischen Lara und Maira.

Aber auch die Familie der relativ kostengünstigen Lara-Cobots (Lightweight Agile Robotic Assistants) wurde weiterentwickelt. Neben Lara 5, 8 und 10 sind nun auch Lara 3 (Traglast 3 kg) und Lara 15 (Traglast 15 kg) verfügbar. Zudem hat Neura Robotics mit dem Liwa den Prototyp eines Roboters für unter 4000 Euro gezeigt.

Mit Mipa – kurz für My intelligent Personal Assistent – hat das Metzinger Start-up darüber hinaus den Prototyp eines Alltags-Assistenten vorgestellt. Mipa ist eine multifunktionale Plattform, die zum Beispiel Aufgaben in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Laboren, im Einzelhandel oder auch im Haushalt übernehmen soll.

LBR iisy trägt nun bis 15 kg

Kuka baut seine Cobot-Familie aus und zeigte in München erstmals weitere Modelle seiner sensitiven Leichtbauroboter-Serie LBR iisy – mit Traglasten von 11 und 15 kg und einer höheren Schutzklasse. Ab Ende 2022 sollen der LBR iisy 11 R1300 und der LBR iisy 15 R930 erhältlich sein. Sie sind neben dem LBR iisy 3 die ersten Roboter von Kuka, die mit dem neuen Betriebssystem iiQKA.OS laufen.

Roboter taktil wie ein Mensch

Die neue Robotergeneration Franka Production 3 (FP3) von Franka Emika aus München punktet aufgrund ihrer Sensorik mit Fingerspitzengefühl. Dank der selbst entwickelten Drehmomentsensoren in allen sieben Achsen und der dezentralen Regelung in den Gelenkelektroniken, verfügt der FP3 über Eigenschaften, die mit der Geschicklichkeit eines menschlichen Arms vergleichbar sind.

Der Cobot FP3 besitzt aber nicht nur taktiles Fingerspitzengefühl, sondern lässt sich dank einer Cloud-basierten Plattform für vielfältige Automatisierungsvorhaben einsetzen – und das ohne jegliche Programmierkenntnisse. Dafür soll eine Art App Store Konzept sorgen, in dem Anwender Apps von Franka Emika oder auch von Partnern finden. Über die Cloud-Plattform haben die Cobots zudem die Möglichkeit, sich über ein KI-gestütztes Machine-Learning ständig zu optimieren und voneinander zu lernen.

Cobot trifft Industrieroboter

Denso Robotics hat seine Cobot-Familie zur Automatica um die Cobotta Pro Reihe erweitert. Diese neue Cobot-Serie trägt 6 kg bzw 12 kg und kombiniert die Vorteile eines kompakten Cobots, zu denen z. B. die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration gehört, mit der hohen Geschwindigkeit und großen Präzision von Industrierobotern.

Der Cobotta Pro wird ab Juli 2022 in zwei Modellvarianten angeboten: Der Cobotta Pro 900 mit einer Traglast bis 6 kg und einer Armreichweite von 908 mm sowie der Cobotta Pro 1300, der eine Armlänge von 1303 mm und Traglasten bis 12 kg bietet. Damit sind Cobotta Pro Roboter deutlich kräftiger als Densos Cobot-Premiere Cobotta, der nur 500 g bewegt.

7-Achs Cobot mit Controller inside

Kassow Robots hat auf der Automatica 2022 nicht nur alle fünf Modelle seiner Siebenachs-Leichbauroboter erstmals komplett auf einer Messe präsentiert, sondern auch eine ganz spezielle Neuheit: die KR-Edge-Variante der Cobots. Bei diesen Robotermodellen ist der Controller im Roboterfuß integriert. Das hat mehrere Vorteile: Die Cobots sind besonders einfach in Applikationen zu integrieren. Zudem spart der Wegfall der klassischen Robotersteuerung einiges an Platz im Schaltschrank. Darüber hinaus hat Kassow Robots mit der Edge-Variante auch mobile Einsätze seiner Cobots im Blick: die KR Edge-Roboter sind mit ihrer 48V-Versorgung gut für mobile Einsätze auf fahrerlosen Transportsystemen geeignet. „Mit den direkt im Roboter verbauten Controllern ermöglichen wir eine noch einfachere und kompaktere Integration in die Anwendung“, sagt Dieter Pletscher, Global Sales Manager bei Kassow Robots. 


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